Während es bei unseren heimischen Mannschaftssportarten derzeit kriselt, ist die deutsche Basketball-Bundesliga auf dem Weg zu Europas Top-Liga. Die deutsche Basketball-Bundesliga ist so spannend wie lange nicht.
Nachdem die Brose Baskets aus Bamberg sieben Titel in acht Jahren holten, sicherte sich in der Saison 2017/18 zum zweiten Mal in seiner Geschichte Bayern München die Meisterschaft. Derzeit ist also für ausreichend Spannung gesorgt.
Doch wie steht es um das Ziel der BBL, bis 2020 die stärkste Liga Europas zu werden?
Vergleich mit NBA hinkt noch immer gewaltig
Die BBL kommt auf einige gute Statistiken, doch ist der NBA letztlich klar unterlegen.
Bis 2020 möchte die BBL die europäische Spitze einnehmen. Der Basketball Wettanbieter Betway schätzt, dass dieser vor einigen Jahren geäußerte Plan ein Jahr vor der Deadline vor dem Scheitern steht. Noch immer zeigen sich die anderen großen europäischen Ligen gegenüber der Konkurrenz aus Deutschland überlegen. Das gilt vor allem für Spanien, die Türkei und Russland.
120 Millionen Euro betrug der Umsatz in der Saison 2017/18, die mit dem Titel von Bayern München ihr Ende fand. Die Dominanz von Bamberg tat dem Wachstum der Liga damit keinen Abbruch. Aktuell wird Bayern wieder als Favoriten gesehen, während Bamberg aktuell nur auf eine Quote von 13.00 kommt (Stand 7. März).
Dominanz ist ein gutes Stichwort, wenn wir die BBL mit der NBA vergleichen. Die beste Liga der Welt hatte in den letzten Jahren vor allem mit der Dominanz der Golden State Warriors zu kämpfen, die in den letzten vier Jahren nur einmal von LeBron James’ Cleveland Cavaliers gestoppt werden konnten, wie Spox damals nach Spiel 7 berichtete.
Ohnehin überzeugte der NBA-Champion zuletzt einmal mehr in der Offensive und erzielte 112,8 Punkte pro Spiel. Das in diesem Punkt beste Team der BBL ist Alba Berlin, es erreichte aber nur 89,68 Punkte pro Spiel. Auch in den Team-Assists waren die Warriors gegenüber Alba das bessere Team. Die US-Amerikaner erreichten einen Wert von 28,6, während Alba bei 22,5 lag. Immerhin bei der Dreierquote konnten sich die Berliner durchsetzen.
© betwayWirtschaftlich fehlt noch etwas Zugkraft
Gute Werte für Ticket- und Verpflegungspreise reichen im Vergleich nicht aus.
Auch wenn die BBL im Vergleich zur NBA einige Vorteile erarbeiten kann – etwa im Hinblick auf die Ticket- und Verpflegungspreise – besteht nach wie vor ein großer Abstand zur NBA, der an den Zuschauerzahlen verdeutlicht wird. Während die nordamerikanische Topliga laut Sport1 einen Zuschauerrekord aufstellte und über 22 Millionen Fans in die Hallen lockte, liegt die BBL mit 1,47 Millionen weit dahinter, selbst wenn wir die Zahlen auf die Saisonspiele aufteilen.
Am Ende des Tages muss man anmerken, dass die BBL in sportlicher Hinsicht schon zumindest im Hinblick auf viele Statistiken mithalten kann. Dennoch besteht ein großes Minus an Attraktivität, das vor allem durch die Abwesenheit vieler internationaler Stars zustande kommt, die lieber in der NBA als in Deutschland auflaufen.
Auch die offensive Spielweise unterscheidet sich in Nordamerika klar vom defensiv geprägten Basketball in Mitteleuropa. Insofern kann es durchaus noch etwas dauern, bis in Deutschland der beste europäische Sport mit dem großen orangen Ball zu sehen ist.