Brandstiftung im Polizeianhaltezentrum Hernalser Gürtel

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Update: Kickl zeigt sich tief betroffen

Am 14. September 2018 um 22:35 Uhr wurde in der Einsatzzentrale des Polizeianhaltezentrums Hernalser Gürtel Brandalarm ausgelöst.
In einer Zelle im ersten Stock des Gebäudes hatten nach derzeitigem Erkenntnisstand die sechs dort inhaftierten Schubhäftlinge einen Brand gelegt und – offenbar um die Einsatzkräfte zu behindern – die Zellentür von innen mit einem Spind verstellt.
Durch Polizeikräfte konnte die Zellentür geöffnet werden, wobei einer der Häftlinge bereits reglos unmittelbar hinter der Türe vorgefunden und von den Beamten sofort aus dem Gefahrenbereich gebracht wurde.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung war das Betreten der Zelle für die Beamten nicht möglich.
Die restlichen fünf wurden in weiterer Folge von der Berufsfeuerwehr Wien, die mit insgesamt 70 Mann vor Ort war, gerettet.
Weitere 40 Häftlinge mussten teilweise in andere Stockwerke, teilweise in den Innenhof evakuiert werden.
Der Brand konnte unter Einsatz von Atemschutz rasch abgelöscht werden.
Alle sechs Männer, darunter fünf Afghanen (18, 19, 19, 31 beziehungsweise 33 Jahre alt) sowie ein Iraner (30 Jahre alt), wurden schwer verletzt. Sie wurden vor Ort notfallmedizinisch versorgt und danach in die Intensivstationen von drei Spitälern gebracht, 14 weitere Personen mussten aufgrund des Verdachts der Rauchgasvergiftung vor Ort medizinisch behandelt werden. Der Katastrophenzug und 20 Rettungsteams der Berufsrettung Wien standen im Einsatz.
Die Wiener Polizei war mit rund 50 Bezirkskräften, 20 Beamten der Bereitschaftseinheit sowie – da die genaue Situation anfangs unklar war – 20 Beamten der Sondereinheit WEGA im Einsatz. Zwei Polizistinnen und ein Polizist erlitten leichte Rauchgasvergiftungen und konnten ihren Dienst nicht fortsetzen.
Der Gürtel musste zwischen der Laudongasse und der Alserstraße vorübergehend für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden.
Brandermittler des Landeskriminalamts gehen davon aus, dass die Männer Matratzen und Bettzeug in Brand gesetzt hatten.
Die Zelle und das Inventar wurden vollkommen zerstört.
Die Ermittler fanden außerdem einen Abschiedsbrief, der von allen sechs Tatverdächtigen unterzeichnet wurde.
Darin beklagen sich die Verfasser über ihre bevorstehenden Abschiebungen und teilen mit, dass ihre Geduld zu Ende sei.
Der Großeinsatz konnte um 01:40 Uhr beendet werden. Die sechs Verletzten werden in Spitälern von Beamten der Wiener Polizei bewacht. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen hinsichtlich der Brandlegung sind im Gange.

Zeit im Blick: Herr Innenminister Kickl was jetzt? Auf alle Fälle kein Feuerzeug geben. Wie kommen die Beamten dazu sich so einer Lebensgefahr aussetzen zu müssen?

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