UPDATE (16.09.2024): Wie sehr wir mit den Betroffenen der aktuellen Hochwasserkatastrophe fühlen, wird anhand dieser eigenen Geschichte deutlich. Der bisher ~ 350.000 x gelesene Tatsachenbericht wurde zwar bereits zum 20. Jahrestag der Jahrtausendflut 1997 geschrieben, ist jedoch leider weiterhin aktuell.
Ich blicke lieber nach vorne, doch einige Meilensteine sind es wert, nach Jahr(zehnt)en Rückschau zu halten. Auch wenn die Ereignisse negativer Natur waren, man lernt doch daraus und erkennt wahre Hilfe. Doch hier geht es nicht “nur” um die eine Hochwasserkatastrophe, sondern um das zeitliche, wirtschaftliche und räumliche Umfeld.
Unser Medium heißt ja “ZEIT IM BLICK”, also muss man auch auf vergangene Zeiten zurückblicken. Denn nicht alles was vor 10, 20, 30 oder 100 Jahren passierte, ist “Schnee von gestern“, sondern hat außer logisch – kausalen Zusammenhängen noch viele persönliche Komponenten mit weitreichenden Folgen.
Ein davon ist die immer noch vorhandene Beschäftigung mit der “Nacht des schwarzen Wassers“(*), die Nacht von 7. auf 8. Juli 1997, wo wir, die am schlimmsten betroffene Familie aus Niederösterreich ALLES verlor …
Nach fast 25 Jahren ist dies kein “Wasser von gestern“, es rauscht noch immer in den Gedanken, va. wenn´s solche Wolkenbrüche gibt wie auch heuer des öfteren.
Ok, wir wohnen nicht mehr am tiefsten Punkt eines Seitentales, doch immer wenn ich unsere ehem. Häuser besuche (blieben ja in der Familie) kommen die Erinnerung wieder hoch.
Vor dem Tag X, der Stunde Null
Erinnerungen an das arbeitsreiche Leben vor dem Tag X, vor der Stunde Null, werden wach: All die geschäftlichen Aktivitäten, die Karriere bei Film und Medien markierten etliche spannende Wendepunkte.
ZB. als wir das “Leben aus dem Koffer” beendeten, endlich von den Fotoshootings u. Filmsets ferner Länder in die Heimat zurückkehrten und uns beruflich mehr den Medienzirkus vor der Haustür widmeten, begann wieder ein neuer Abschnitt.
So renovierte man das lange leerstehende Haus, 3 Jahre lang wurde jede freie Minute, jeder freie Schilling in den Innenausbau gesteckt und Pläne für Dach und Fassade gemacht.
Welche Freude war doch die neue Holzküche, damals noch teuer wie ein Mittelklasseauto und wie schön war das ausruhen auf einer echten Leder-Sitzgruppe.
Mehrere Standbeine
Dazu schaffte man sich immer mehr technisches Inventar, von der kleinen Kaffeemaschine bis zum großen PC, an. Vieles wurde beruflich gebraucht, vor allem der Rechner lief mit den Berichten für die NÖN heiß, dazu eine hochwertige SLR-Kamera, etliches Video-Equipment fürs nächste Projekt: Der eigenen Filmproduktion.
Dabei hatte ich nebenbei noch einen sehr gut bezahlten Job in der BATTENFELD, als CNC-Facharbeiter konnte ich Technik und Kreativität beim austüfteln neuer Bauteile verbinden. Es war eine gute Basis, aber die selbständigen Aktivitäten, das berühmte “2. Standbein” musste immer erhalten bleiben – man weiß ja nie was noch kommt … (und es kam auch alles anders …)
Eigentlich wurde alles zum Geldverdienen genutzt, denn man hatte keine Sponsoren, schon gar keine Eltern, bzw. Verwandten die einem mit offener Geldbörse nachliefen. Im Gegenteil.
Wir mussten uns nach dem letzten Hauptschul-Tag selber durchs Leben kämpfen, gegen Behörden, Ämter, Institutionen, Kammern, Konkurrenz und gegen die Missgunst der MitUnMenschen; Aber das ist eine andere Geschichte …
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