Er gründete vor einem halben Jahrhundert die “wildeste Band Österreichs”. Doch nun ist Stefan Weber im Alter von 71 Jahren gestorben.
„Das Mastermind gegen die Spießer und ihre bürgerliche Moral ist tot, ein Riesenverlust für Österreich und seine Musik-, Kunst- und Kulturszene“, so der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder. „Wie kein anderer österreichischer Musiker haben Weber und Drahdiwaberl den gesellschaftspolitischen Alltag in satirische und politische Form gebracht“, so Schieder.
“Drahdiwaberl” war auch Sprungbrett für einige große Karrieren, zb. FALCO, Hansi Lang; auch Jazz Gitti und ihre Tochter waren Mitglied der wildesten, ärgsten und obszönsten Combo des Landes.
Die Auftritte der 1966 gegründeten, und 1969 als “Drahdiwaberl” benannten Band waren legendär, endeten oft mit Polizeieinsätzen und Gerichtsverfahren.
Wenig kommerzielle Erfolge, dafür Vorbild gegen Spießbürger-Doppelmoral
Doch erst 1981 veröffentlichte man “Psychoterror“, die erste Platte, 1983 erstürmte Stefan Weber im Duett mit Lukas Resetarits mit “Lonely” (Album “Werwolfromantik“) gar die Spitze der heimischen Charts.
Für eine ganze Generation war er Vorbild gegen die bürgerliche Doppelmoral und Scheinheiligkeit. Aber trotz allen Skandalen blieb der kommerzielle Erfolg überschaubar. Daher wurde der Skandalrocker ab 1970 zum AHS-Lehrer. Ein Job, den er parallel zur Musik 30 Jahre lang machte.
Erst seine Parkinson Krankheit beendet die Lehrer Laufbahn so etwa um das Jahr 2000.
Die Band “Drahdiwaberl” wurde ja angeblich nie offiziell aufgelöst, doch deren letzter Auftritt ist sicher auch schon 10 Jahre her.
“Stefan Weber wird uns fehlen“, so Schieder, der Webers Familie und FreundInnen seine tiefe Anteilnahme aussprach.
Nachruf in „kulturMontag“
Clarissa Stadler führt durch den „kulturMontag“ am 11. Juni 2018, der ab 22.30 Uhr in ORF 2 einen Nachruf auf den Musiker und Drahdiwaberl-Frontman Stefan Weber bringt.
Zu Wort kommen Wegbegleiter/innen wie Wickerl Adam, Jazz Gitti, Thomas und Bernhard Rabitsch oder Markus Spiegel.