Fiakerverbot: Wohin kommen dann die Pferde?

Fiaker
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Fiakerverbot: Wohin kommen dann die Pferde?

Update 18.5. 2022: Fiakerverbot Tod für 400 Pferde: Das nennt man Tierschutz.

Quelle, Zitat, oe24: Auf die Frage, ob das eine Sperre der Ställe und das Todesurteil für die 400 Fiakerpferde in Wien bedeuten würde, sagt Fasching: „Fast sicher. Wir müssten rasch reagieren. Es wären über Nacht auch 800 Jobs vernichtet.“

VGT: Fiaker-Verbot längst überfällig

Jetzt bestätigt auch der VfGH, dass die Stadt Wien selbstständige Regeln zum Schutz der Fiakerpferde erlassen kann. Die Zeit der Ausreden ist vorbei!

Der VGT zeigt sich erfreut über den Vorstoß des Grünen Tierschutzministers Rauch zum Thema Fiakerverbot und Hitzefrei für Fiaker ab 30 Grad. Auch der VGT hat stets betont, dass die Bundesländer selbstständig strengere Regeln erlassen können und ist jetzt erfreut, dass der Verfassungsgerichtshof das selbst bestätigt.

Zuerst hat die SPÖ den Grünen die Zustimmung verweigert, und meinte, die Grüne Verkehrstadträtinnen Vassilakou bzw. Hebein, nicht die damalige Tierschutzstadträtin Ulli Sima, wären zuständig. Als Ulli Sima dann Verkehrsstadträtin war, hat sie sich für das Thema nicht zuständig gefühlt, sondern Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky. Dieser betonte zwar seine Betroffenheit, beteuerte aber stets, nicht zuständig zu sein. Jetzt, wo die Zuständigkeit der Stadt Wien vom Verfassungsgerichtshof klargestellt wurde, behauptet Czernohorszky dreist, er wäre gar nicht zuständig, sondern die Verkehrsstadrätin Sima. So dreht sich das lustige „Ich bin nicht verantwortlich“ – Karussell weiter. Aber damit muss jetzt endgültig Schluss sein!

VGT-Fiaker-Kampaigner Georg Prinz kann über die Aussagen der SPÖ Wien nur den Kopf schütteln: „Die SPÖ Wien hat leider gezeigt, dass ihr die Pferde völlig egal sind und es ihnen nur darum geht, einerseits nichts zu machen und gleichzeitig eine weiße Weste zu bewahren. Doch das geht nicht auf – die SPÖ hat es seit Jahrzehnten in der Hand, den ewiggestrigen Fiakerbetrieb zu verbieten, doch sie macht es nicht. Scheinbar sind ihr die Verbindungen zu einigen wenigen Unternehmen und Funktionär:innen wichtiger, als das Wohl der Tiere und die Mehrheit der tierfreundlichen Menschen in Österreich. Der VGT wird diesen Sommer seine Bemühungen intensivieren, um ein Fiakerverbot bei 30 Grad, wie es jede zivilisierte Stadt in West- und Mitteleuropa bereits hat, endlich auch für Wien zu erreichen!” Eine entsprechende Petition wurde bereits von 54.528 Personen unterfertigt.

Pferde leiden bei Hitze

Sie überhitzen viel schneller als Menschen und schwitzen ineffizienter. Die von den Fiakern zitierte Bachelorarbeit einer Studentin der VetMedUni Wien stammt aus dem Jahr 2008 , hatte außerdem nur einige wenige Pferde-Proband:innen zur Verfügung und wurde in einem Zeitraum gemacht, wo es keine wirklich heißen Tage geschweige denn eine längere Hitzeperiode mit täglichen Temperaturen über 30 Grad gab. So gesehen ist sie also für die letzten heißen Sommer überhaupt nicht aussagekräftig (vgl. dazu vgt.at/fiaker)

Georg Prinz zu den Aussagen der Fiaker-Sprecherin: “Wie der prominente Fiaker Wolfgang Fasching selbst zugegeben hat, wird die Fiakerei immer mehr zur Liebhaberei. Und diese bloße Liebhaberei soll derartiges Leid der Pferde bei Hitze rechtfertigen? Dafür sollen die Steuerzahler:innen jedes Jahr 700.000 Euro Straßenerhaltungskosten zahlen? Der VGT fordert den Tierschutzminister auf, zu dem geplanten Runden Tisch zum Thema Fiaker auch den Tierschutz einzuladen. Wenn Entscheidungen über das Wohl der Tiere getroffen werden, muss auch die Sicht der Tiere vertreten werden, nicht nur die derer, die sie nutzen und damit Geld verdienen.”

Quelle
Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.