Forstunfall mit 2 Todesopfern in Großkirchheim

Pressemeldungen aus Landespolizeidirektion und Innenministerium | © LPD/BMI/zib
Pressemeldungen aus Landespolizeidirektion und Innenministerium | © LPD/BMI/zib

Am 12. September 2019 führten Forstarbeiter eines Forstaufarbeitungsbetriebes, welche schon seit Monaten mit Aufräumarbeiten nach dem vorjährigen Sturmgeschehen im Wald oberhalb von Winklsagritz, Gde Großkirchheim, Bez Spittal/Drau, in ca. 1.500 m Seehöhe, tätig sind, durch.

Die gefällten Bäume wurden mit einer Seilkrananlage, einem sogenannten “Kippmast”, welcher auf einem Spezial-LKW befestigt ist, aus dem steilen unwegsamen Gelände bergwärts bis zum Kippmast (Bergstation) gebracht und von dort mit dem LKW abtransportiert. Die Länge dieser Anlage vom Talanker (Seilbefestigung an einem Baum) bis zur Bergstation beträgt ca. 500 Meter. Das Seil läuft über eine Stütze, welche sich ca. im unteren Drittel befindet. Auf dem Tragseil befindet sich ein Laufwagen, welcher durch ein Zugseil gezogen wird.

Ein 28-jähriger Maschinist aus Rumänien arbeitete am 12. September 2019 beim Kippmast (Bergstation). Seine zwei Arbeitskollegen, zwei Forstarbeiter (21 und 29 Jahre) aus Rumänien, arbeiteten im Wald im unteren Drittel der Seilbahntrasse. Gegen 18:45 Uhr kam es aus bisher unbekannter Ursache zu einem Seilriss des Zugseiles, worauf der Laufwagen ungebremst mit hoher Geschwindigkeit Richtung Talanker fuhr.

Nach ersten Erhebungen dürften die beiden Forstarbeiter nach Arbeitsschluss mit der Laufkatze bergwärts gefahren sein, als es zum Seilriss kam. Ob die beiden auf Grund der Geschwindigkeit der ungebremst talwärts rasenden Laufkatze von dieser herabgeschleudert wurden, oder ob sie absprangen, konnte noch nicht festgestellt werden.

Erhebungen an Ort und Stelle ergaben einwandfrei den Seilriss, ebenso lagen der zerschmetterte Laufwagen und ein Teil des Zugseils im Bereich des Talankers. Dort dürfte der Laufwagen mit hoher Geschwindigkeit aufgeprallt sein.

Die beiden Forstarbeiter lagen tot ca. 50 Meter unterhalb der Stütze, 5 Meter voneinander entfernt zwischen gefällten Bäume und Steinen. Sie wiesen schwerste Kopfverletzungen und multiple andere Verletzungen auf.

Der Notarzt des Rettungshubschrauber C 7 aus Lienz stellte vor Ort den bereits eingetretenen Tod der beiden fest.

An der Bergung der beiden Leichenaus dem steilen unwegsamen Gelände waren eine Polizeistreife, Mitglieder der FF Winklern, Mörtschach und Großkirchheim (70 Personen), ein Rettungsteam der Rettung Winklern sowie 12 Bergrettungsmännern der Bergrettung Heiligenblut beteiligt, da aufgrund der Dunkelheit eine Bergung mit dem Hubschrauber nicht mehr möglich war. Die beiden Leichname wurden in die Räumlichkeiten der Bestattung nach Außerfragant, Gd Flattach, Bez Spittal/Drau, gebracht.

Die diensthabende Staatsanwältin der StA Klagenfurt/WS ordnete die Sicherstellung der gesamten Seilkrananlage an. Die beiden Leichen wurden noch nicht zur Beerdigung freigegeben.

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Quelle
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