Gesundheitsminister plant Initiative für höhere Impfquote bis Jahresmitte

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ANSCHOBER: Grippewelle zeigt Notwendigkeit einer deutlichen Erhöhung von Österreichs zu geringer Impfquote

Impfen ist Grün geworden.

Die aktuelle Grippewelle mit zehntausenden Fällen von Grippe oder grippeähnlichen Erkrankungen und einer gleichzeitig dramatisch geringen Impfquote von unter 10 % zeigt eindringlich den Bedarf einer umfassenden Erhöhung der Impfquote. Jährlich sterben in Österreich hochgerechnet im langjährigen Durchschnitt 1.500 Menschen an den Folgen der Grippe oder grippeähnlicher Erkrankungen.

Gesundheitsminister Anschober: “Bei der Grippe und vielen anderen Erkrankungen haben wir es in der Hand, uns selbst und unser Umfeld weitgehend zu schützen.” Anschober will daher mit vielen Fachexpertinnen und Fachexperten Maßnahmen für eine Impfinitiative bei Schlüsselerkrankungen erarbeiten – aufbauend auf den jahrelangen Empfehlungen des Obersten Sanitätsrats. “Bis Sommer wird diese neue Impfinitiative vorliegen”, kündigt der neue Gesundheitsminister an.

Zur Initiative werden etwa gehören:

  • Einführung eines E-Impfpasses

    • Der elektronische Impfpass soll den Papierimpfpass ersetzen und wird schon in der Pilotphase ab Mitte des Jahres 2020 in 3 Bundesländern (NÖ, Stmk, Wien) einen persönlichen Impfkalender enthalten. Im Rahmen des Pilotprojekts wird der elektronische Impfpass in der Folge auch evaluiert und soll dann ab 2021 schrittweise in ganz Österreich umgesetzt werden.
    • Die Impfdaten werden in einem zentralen österreichischen Impfregister gespeichert. Dies ermöglicht eine vollständige und standardisierte Impfdokumentation. Ein Papier-Impfpass ist zukünftig dann nicht mehr notwendig und kann auch nicht mehr verloren gehen. Wichtige epidemiologische Auswertungen wie beispielsweise zuverlässige Durchimpfungsraten werden somit sichergestellt.
    • Durch Verknüpfung mit dem nationalen österreichischen Impfplan, der regelmäßig nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft präzisiert und aktualisiert wird, werden personalisierte Impfempfehlungen über den E-Impfpass möglich. Das bedeutet mehr Service und Komfort für Patientinnen und Patienten und ein Plus an Information für die impfenden Stellen.
      • Maßnahmen für eine deutliche Erhöhung der Influenza-Impfquote:

        • Aufklärung & Information der Bevölkerung
      • Prüfung einer Impfpflicht für Gesundheitsberufe

      „Beim Corona-Virus sehen wir, wie dramatisch es ist, gegen eine Bedrohung noch keine direkte Antwort in Form einer Impfung zu haben. In vielen Bereichen besitzen wir diese Abwehr – wir sollten sie auch nützen. Dafür will ich mit den österreichischen Top-Fachexpertinnen und Top-Fachexperten bis Jahresmitte ein Konzept erarbeiten, das wir dann ab Herbst konsequent umsetzen wollen“, sagt Anschober abschließend.

Gesundheitsminister Anschober ruft Risikogruppen zu Grippe-Impfung auf.

Zehntausende Menschen in Österreich derzeit erkrankt – Grippe ist aktuell viel näher und dadurch derzeit problematischer als das Coronavirus.

Influenza, auch „echte Grippe“, ist in Österreich näher und dadurch aktuell in Österreich auch problematischer als das Coronavirus. Derzeit weisen zehntausende Menschen in Österreich Grippe oder grippeähnliche Erkrankungen auf. Fast jedes Jahr kommt es in den Wintermonaten zu einer starken Influenza-Ausbreitung, bei der sich Zehntausende anstecken. Influenza ist hochansteckend und wird sowohl durch Tröpfchen (Niesen oder Husten) als auch über direkten Kontakt von infizierten Personen weitergegeben. In der vorigen Grippesaison starben in Österreich nach Expertenschätzungen über 1.000 Menschen an den Folgen der Grippe.

Gesundheitsminister Anschober: „Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem Coronavirus in Österreich ist derzeit gering und wir sind gut auf eine allfällige Ausbreitung des Virus vorbereitet. Derzeit gibt es in Österreich keine bestätigten Fälle. Österreichs Gesundheitsbehörden sind mit den relevanten Gremien im Rahmen der WHO- und der EU- Mitgliedschaft ausgezeichnet vernetzt und in permanenter Abstimmung. Die echte Grippe ist aktuell bei uns viel näher und gefährlicher als das Coronavirus, man kann sich aber schützen. Den wirksamsten Schutz bietet die Influenza-Impfung – auch während der Grippesaison.“

Eine Influenzaimpfung ist sowohl vor, als auch während der Saison sinnvoll. Da sich Influenzaviren ständig verändern, ist eine jährliche Influenza-Impfung mit angepassten Impfstoffen nötig. Durch die Impfung wird das Ansteckungsrisiko verringert und damit werden indirekt auch Menschen geschützt, die aus gesundheitlichen oder altersbedingten Gründen (noch) nicht geimpft werden dürfen.

BM Rudolf Anschober: „Die Grippe-Impfung ist die bewährteste Methode im Kampf gegen die Krankheit und auch zeitlich ist es jetzt noch sinnvoll, sich impfen zu lassen. Grundsätzlich ist die Influenza-Impfung für alle Personen ab dem vollendeten 6. Lebensmonat empfohlen, insbesondere für Ältere, chronisch Kranke, Personengruppen mit anderen Risikofaktoren und Personal im Gesundheitswesen. Laut Schätzungen liegt die Durchimpfungsrate für Influenza in Österreich unter 10 %. Generell muss es daher ein Ziel Österreichs sein, die Impfquote zu erhöhen. Für den nächsten Winter bereiten wir daher Initiativen für eine Anhebung der Impfquote vor.“

Kronen Zeitung: Anschober lässt sich impfen.

Quelle
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