Staatsmänner müssen Härte zeigen. Zum Beispiel Macron, wenn er den ökonomischen Bankrott Frankreichs verhindern will. Seine Mitstreiter sind wild entschlossene Newcomer, zu jeder Härte bereit. Damit droht seiner jungen Partei „En Marsche“ (auf deutsch „Durchmarsch“) das Stahlbad der Generalstreiks. Frankreichs Presse tituliert Macron “Jupiter“, der den harten Hammer schwingt – pardon, das ist ja Thor. Also Jupiter schleudert Blitze; das passt zu Macrons Blitzsiegen bei den Präsidenten- und Parlamentswahlen.
Einen andersartigen Härtegrad demonstriert Putin, wenn er mit nacktem Oberkörper durch die Taiga reitet. Würde er sich outen, dann trüge er ein T-Shirt mit seinem Konterfei (der Verkaufsschlager im russischen Großreich). Doch das erschien ihm wohl zu dick aufgetragen. Diese Art der Selbstdarstellung verrät eine andere Qualität von Hammerhart. Hier ist der Begriff „Qualität“ korrekt verwendet. Anders als zum Beispiel die beliebte Worthülse „Das ist eine neue Qualität des Terrors“ – welch ein Missgriff! Wie kann man im Zusammenhang mit den bestialischen IS-Verbrechen von „Qualität“ sprechen?! Das ist ja so was von.
Pardon, ich schweife ab. Ich war beim hammerharten Putin, der mit äußerster Härte ein starkes Russland zementieren will. Ihm zur Seite steht sein Regierungsapparat mit alt bewährten Betonköpfen – ein runderneuerter KGB. Diese staatsmännische Härte ist eine ganz andere als die von Macron, dem hart entschlossenen Reformer. Er will erneuern, Putin will bewahren.
Und wie ist es bei Trump? Er ist ein harter Geschäftsmann, der sich auf das spiegelglatte politische Parkett wagte und einen Sturz nach dem anderen hinlegt. Wenn er hart auf den Boden knallt, dann ist das die einzige Härte, die ich bei ihm finden kann – als Staatsmann wohlgemerkt.
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