Junge Grüne wollen geordneten Übergang und wollen Versöhnungsangebot von Glawischnig annehmen.
Die gestrige Diskussion bei “Im Zentrum” mit Eva Glawischnig und Flora Petrik hat gezeigt, dass sich alle Grüne einig sind, dass es eine möglichst gut organisierte und stark verwurzelte politische Kraft braucht für ein vollwertiges Bildungssystem, Verteilungsgerechtigkeit, Solidarität, die Menschenrechte sowie für Klimaschutz. Wenn selbst die Parteichefin zugibt, dass sie nicht mehr ganz durchblickt, worum es bei den aktuellen Auseinandersetzungen geht, ist es an der Zeit, dass der Kern des Konflikts strukturiert, offen und ehrlich besprochen und evaluiert wird.
Eva Glawischnigs neues Angebot, weiterhin mit der Jugendorganisation unter einem neuen Vorstand zusammenzuarbeiten, nehmen die Jungen Grünen natürlich an.
“Der ehrenamtliche Vorstand der Jungen Grünen klebt nicht auf seinen Sesseln, sondern es geht uns um die Sache. Wir wollen möglichst viele Menschen in die politische Arbeit einbinden“, so Flora Petrik, Bundessprecherin der Jungen Grünen. Beim Bundeskongress der Jungen Grünen im Juni, der nach der österreichweiten Perspektivenkonferenz stattfindet, wird der amtierende 7-köpfige Vorstand nicht mehr zur Wiederwahl antreten, um Platz für einen Neubeginn mit der Bundespartei zu machen.
Der amtierende Bundesvorstand der Jungen Grünen wird in den nächsten Wochen mit all jenen AktivistInnen nach neuen Perspektiven suchen, die noch Hoffnung in die Partei setzen und bleiben wollen, sowie mit allen, die gehen wollen um gemeinsam neue politische Projekte zu starten. Wenngleich viele Junge Grüne nach den Ereignissen der letzten Wochen kein Interesse mehr haben, in der Partei aktiv zu bleiben, wird es auch in Zukunft eine kritische Grüne Jugendorganisation brauchen, um viele junge Menschen auf Basis der Grünen Grundwerte für politisches Engagement zu begeistern. “Meine Aufgabe bis zum Bundeskongress im Juni sehe ich darin, für alle eine Perspektive zu ermöglichen, die in der Partei bleiben wollen, wie auch für jene, die es wo anders hinzieht”, so Flora Petrik.
Bis zu ihrer Perspektivenkonferenz am Vorabend des 1. Mai wollen die Jungen Grünen mit Eva Glawischnig Vorschläge erarbeiten, was die gegenseitigen Erwartungen, Rechte und Pflichten in der Zusammenarbeit zwischen Partei und Jugendorganisation betrifft.
Dazu werden Delegierte aller neun Landesorganisationen der Jungen Grünen, die weiterhin Teilorganisationen der Partei sind, eingebunden. Damit sollen die wiederkehrenden, strukturellen Probleme zwischen Partei und Jugendorganisation besser bewältigbar werden, um mehr Energie in Politik anstatt in interne Sitzungen und Auseinandersetzungen einbringen zu können.
“Die Kritik der Jungen Grünen und der Wunsch nach demokratischer Erneuerung bleibt natürlich aufrecht.
Mein Wunsch ist es, dass möglichst viele junge Leute weiter Tag für Tag daran arbeiten, unsere Gesellschaft zum Besseren zu verändern”, so Petrik. Als erste Schritte für eine Demokratisierung und Öffnung der Partei schlagen die Jungen Grünen drei Neuerungen vor.
Die Jungen Grünen wollen eine Direktwahl der Spitzenkandidatin durch alle Mitglieder der Grünen Partei, nach dem Vorbild der deutschen Grünen. Bisher bestimmten weniger als 300 Parteifunktionäre die Spitzenkandidatin. Als zweiten Schritt schlagen die Jungen Grünen im Sinne der Transparenz vor, alle Beschlüsse des Grünen Bundeskongresses und alle inhaltlichen Positionspapiere, die im Erweiterten Bundesvorstand beschlossen werden, zu veröffentlichen. Drittens wollen die Jungen Grünen eine Freiwilligen-Offensive in allen neun Landesparteien, bei der überlegt wird, wie Ehrenamtliche und Mitglieder besser eingebunden werden und mehr mitentscheiden können. „Menschen, die bei den Grünen mitarbeiten wollen, sollen auch ernsthaft mitbestimmen können”, so Petrik.
Allerdings für Petrik und 7 andere ist es vorbei, sie werden die Partei wohl verlassen müssen. Eva Glawischnig war zu viel verletzt auch dies tat sie kund in der Sendung im Zentrum.
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