MKÖ-Mernyi: „Verdrängung statt Auseinandersetzung“
Grundsätzliche Kritik an den vorgestellten Plänen zur Neugestaltung des Hitler-Geburtshauses in Braunau üben das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) und das OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus.
Das MKÖ ist dem Vermächtnis der überlebenden Häftlinge des KZ Mauthausen und seiner Außenlager verpflichtet. Das OÖ. Netzwerk, dem 87 Organisationen angehören, engagiert sich gemeinsam mit dem MKÖ für eine würdige Gedenkkultur.
„Die geplante Neugestaltung des Hitler-Geburtshauses orientiert sich an der Devise ‚Verdrängung statt Auseinandersetzung“, sagt MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi. „Offenbar will man die Welt vergessen lassen, dass der schlimmste Massenmörder der Geschichte in Braunau geboren wurde. Dieser Ansatz ist inhaltlich falsch und wird auch sicher nicht funktionieren. Man muss zu dem stehen, was war.“
„Anstelle des krampfhaften Versuchs, die historischen Tatsachen zu ‚neutralisieren‘, sollte gedenkpolitisch offensiv vorgegangen werden“, fordert Robert Eiter, Sprecher des OÖ. Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus. „Beispielsweise wäre ein Konzept wie das ‚Haus der Verantwortung‘ des Politikwissenschafters Andreas Maislinger geeignet. Es würde Braunau und ganz Österreich viel Ansehen bringen.“
Auf vehemente Ablehnung stößt besonders der Plan, den „Mahnstein gegen Krieg und Faschismus“ vom Gehsteig vor dem Hitler-Geburtshaus zu entfernen und ins „Haus der Geschichte“ nach Wien zu verlegen. „Da schließen wir uns dem Protest von Florian Kotanko, dem Leiter der ‚Braunauer Zeitgeschichtetage‘, vollinhaltlich an“, erklärt Mernyi. „Dass diese Mahnung an die Millionen NS-Opfer aus Braunau weg soll, ist fatal. Dagegen wird es breiten Widerstand geben“, betont Eiter.
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