Rendi Wagner: „Wir müssen den Menschen wieder zuhören“!

Pamela Rendi-Wagner | © Foto von SPÖ Presse und Kommunikation (Meet & Greet "Tel Aviv Beach") [CC BY-SA 2.0 ], via Wikimedia Commons

Rendi-Wagner: „Es ist unser Auftrag, jeden Tag, den wir in der Politik arbeiten, zuzuhören und auf die Menschen zu achten“

Turrini: „In Zeiten wie diesen müssen wir die Grenzen des Mutes erweitern“

„Sozialdemokratin zu sein, kann nur eines bedeuten: Die Menschen vom Grunde unseres Herzens zu mögen.
Ihre Sorgen und Ängste ernst zu nehmen und jeden Tag dafür zu arbeiten, dass das Leben der Menschen, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind, ein bisschen einfacher, leichter und gerechter zu machen.
Nationalisten werden diese Lösungen nie anbieten.
Deshalb kann Nationalismus nie die Antwort sein, auf das was die Menschen wirklich bewegt.
Es wird deren Leben nicht leichter machen, aber das Leben anderer vielleicht noch schwerer“, so die design. SPÖ-Parteivorsitzende und Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner im Rahmen ihrer Rede zur Festveranstaltung des SPÖ-Parlamentsklubs mit dem Titel: „2. Republik – Jubiläum. Resümee. Ausblick“. „Es ist unser Auftrag, jeden Tag, den wir in der Politik arbeiten, zuzuhören und auf die Menschen zu achten.
Wir sind die Vertreterinnen und Vertreter dieser Menschen und das ist eine große, schöne Aufgabe“, betonte Rendi-Wagner. Der Festredner dieser Veranstaltung war der bekannte und vielfach ausgezeichnete österreichische Autor Peter Turrini.

Rendi-Wagner betonte in ihrer Rede, dass im Wien um 1900 rund 300.000 Menschen ohne Wohnung lebten und nach dem Krieg die Lage kaum besser war. „Und es war die Sozialdemokratie Wiens, die in den frühen 20er Jahren klar zeigte, was möglich ist, wenn wir wollen und auf die Sorgen und Nöte der Menschen reagieren“, so Rendi-Wagner, die aus dem Tagebuch von Karl Schovanez – einem der ersten Bewohner des Gemeindebaus am Fuchsenfeld in Meidling – zitierte: „Was war das für eine Lust und Freude für uns, als ich mit meiner Familie aus dieser trostlosen, finsteren, sonnenleeren Wohnung in eine große, freundliche, lichtdurchflutete Neubauwohnung kam. Alle atmeten wir auf, wir kamen uns wie neugeboren vor. Gas, elektrisches Licht, Klosett – alles in der Wohnung. Wir waren restlos glücklich.“

„Genau darum geht es: Die Freude am Leben. Restloses Glück für die ganze Familie“, so Rendi-Wagner, für sie „ist das der Auftrag, dem sich die Sozialdemokratie täglich zu stellen hat. Unser Auftrag ist es, die Menschen zu unterstützen, Freude am Leben zu haben.“ Denn die Realität der ersten Republik war leider viel zu häufig eine andere. „Das Gegeneinander in der Gesellschaft führt nicht nur zu Hyperinflation, großem Reichtum weniger und dramatischer Armut vieler, sie führt auch zum abscheulichen Antisemitismus gegen jene tausenden Juden“, so Rendi-Wagner.

Es war erst die Zweite Republik und ihre politischen Vertreter, die verstanden, dass das Zuhören, das Miteinander und das sich umeinander zu kümmern kein Zeichen von Schwäche, sondern der österreichische Erfolgsweg schlechthin werden sollte. Während am Ende der ersten Republik der Nationalrat aufgelöst und von Militär und Polizei umstellt wurde, war es in der Zweiten Republik das Parlament, das Ausgleich suchte.

„Es waren wieder Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die gelernt hatten, dass der Spruch der frühen Jahre ‚Demokratie das ist nicht viel, Sozialismus heißt das Ziel‘ ein Irrweg war und es waren die Vertreterinnen und Vertreter der Sozialdemokratie, die bei der Niederschlagung des Aufstands in Ungarn 1956, beim Prager Frühling 1968 und später beim Fall des Eisernen Vorhangs 1989 ganz genau wussten, auf welcher Seite wir zu stehen hatten: Auf der Seite der Demokratie, der Mitbestimmung, der Freiheit.“

Rendi-Wagner mahnte, dass man „heute wieder Stimmen hört, die sich ein Europa der Vaterländer wünschen. Ein Europa, in dem der Wettbewerb der Nationalstaaten, in dem „survival of the fittest“ die Antwort sein sollen.“ Und wieder denken da manche nur daran, wie es wäre zu gewinnen. „Aber es ist der österreichische und der europäische Erfolgsweg, auch auf die anderen zu schauen. Ihnen zuzuhören und daran zu denken, dass man gerade im Moment des Siegs gut überlegen soll, wie es denen geht, die sich nicht als Gewinner fühlen.

Peter Turrini hielt in seiner Rede ein wortreiches Plädoyer dafür, nicht in der Mieselsucht, in der Kleinkariertheit, in der Abschottung gegenüber dem Fremden oder der Verhöhnung des Schwächeren zu verbleiben, sondern „über uns selbst hinaus zu wachsen, indem wir anderen Menschen helfen“. Denn, so Turrini später, „der Weg in die Erkaltung der Herzen, dieser allerneueste Klimawandel, hat einen symbolischen Anfang und kein absehbares Ende“

Turrini führte anhand vieler Beispiele aus, mit welchen Maßnahmen die schwarz-blaue Regierung die Lage von Arbeitern, Minderheiten und Flüchtlingen verschlechtere. Es gebe „Zeiten wie diese, in denen wir einfach versuchen müssen, die Grenzen des Mutes etwas zu erweitern“, so Turrini, der der abschließend von außergewöhnlichen und auch für die Zukunft positiven Begegnungen berichtete, etwa engagierten junge Gewerkschaftern, die von Feld zu Feld gezogen sind um Erntehelfer über ihre Rechte aufzuklären.

Die FPÖ hingegen nennt Turrini, Sprecher aus der Gosse.

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