Von AK bis WIFI sind sich alle Bildungs-Institutionen einig, dass vor allem Fernstudien und Onlinekurse nicht erst seit Corona boomen.
Alle? Nein, ein Amt hält tapfer dagegen und pfercht zig-tausende in Zwangs-Präsenzkurse.
Auch am 24. Jänner des Jahres 2022 ist „Internationaler Tag der Bildung“ und wieder in einem „Corona-Jahr“. Wieder sind viele Menschen freigestellt, gekündigt, in Kurzarbeit oder längst AMS-Kunden. Ich möchte jene Menschen hervorheben, welche diese Zeit zur Weiterbildung nutzen wollen, um ihren beruflichen Wert zu steigern.
Flaute wegen Corona? Nein, Zeit für Bildung!
Wer die finanziellen Mittel hat, kann sich natürlich WIFI Kurse leisten. Aber wem über 3000 € für einen Programmierer-Kurs in Javascript oder rund 2000 € für eine Ausbildung zum Lagerleiter zu viel sind, der sucht günstigere Alternativen. Die gibt es und billiger ist auch nicht weniger Wert!
Websites wie noe-kompetenzatlas.at helfen dabei, die richtige Aus- oder Weiterbildung zu finden. Weiters bietet zB. die Arbeiterkammer Oberösterreich ihren Online-Beratungsabend „Weiter mit Bildung“ wegen des großen Interesses und der anhaltenden Corona-Pandemie, auch in den kommenden Monaten an.
„Lernen – Egal ob gerade Pandemie ist, oder nicht!“
Beim BFI sind die Tarife schon günstiger und man kann nicht nur als AMS Kunde auf gute Beratung zu den Fördermöglichkeiten bauen.
Ein Beispiel: Der Photoshop Kurs um 440 €, der lange Zeit auch Online abgehalten wurde, bot damals sogar Gratis-Lizenzen für die Software.
Besonders gefällt mir beim BFI deren Betonung der Bedeutung des zeit- und ortsunabhängigen Lernens!
„Die Weiterbildung lässt sich so flexibel an die jeweilige Lebenssituation unserer Kundinnen und Kunden anpassen. Am Arbeitsplatz oder in den eigenen vier Wänden – die Menschen können wann und wo sie wollen an ihrer Höherqualifizierung arbeiten“, so Franz-Josef Lackinger, Geschäftsführer des BFI Wien. „Egal ob gerade Pandemie ist, oder nicht!“
“Bildung kann dir niemand mehr wegnehmen!” – oder doch?
Aus- oder Weiterbildung zum Nulltarif kann es für AMS Kunden geben. Kann, weil man deren Berater nur sehr schwer von der Notwendigkeit der gewünschten Kurse überzeugen kann. Auch, weil das AMS seine eigenen Vorstellungen von Weiterbildung hat und die eingekauften Kurspakete auch besetzen muss. Letztere Kursmaßnahmen können auch aufgezwungen werden, andernfalls die Unterstützung gestrichen wird.
„Bildung kann dir niemand mehr wegnehmen“, sagte mein Vater einst und vielleicht absolviere ich deswegen jedes Jahr etliche Kurse, vor allem in der IT. Kann einem das wirklich keiner nehmen?
Wen man ablehnen will, für den findet man schon Gründe und wenn sie erfunden sind …
Doch, das AMS kann Bildung wegnehmen, wie ein trauriger Fall beweist, der zwar schon länger zurückliegt. Konkret wurde hier sogar ein Lehrabschluss abgesprochen und diese belegbare Qualifikation des Kunden floss nie mehr in die Beratung, bzw. Vermittlung ein!
Öfters kommt es aber zu den Ablehnungen der Ansuchen bildungswilliger Menschen. Hier werden dann Gründe aufgeführt, welche konträr zum Lebenslauf sein können, Qualifikationen und sogar belegte, frühere Tätigkeiten in jenem Fachbereich abgesprochen. Im Extremfall eben sogar ein Lehrabschluss.
Weitere Gründe, um Kundenwünsche abzuschmettern sind eben die Kosten teurerer Kurse, vor allem aber eine zu lange Dauer. Denn während der Kunde im bezahlten Kurs sitzt, ist er nicht so schnell für Jobs verfügbar.
Neuland Allergie bei Beamten: 70.000 in Präsenzkursen zusammengepfercht!
Ganz besonders allergisch reagieren AMS Berater aber auf Kurse im „Neuland“. Onlinekurse oder Fernstudien werden nur von jenen Beratern als gleichwertig zu den Präsenzkursen angesehen, wenn sie diese selbst absolviert haben. Also ist es auch eine Glückssache, seinen Kurs bezahlt zu bekommen. Dies finde ich nicht richtig, es sollte ein Anrecht auf bezahlte Aus- und Weiterbildung geben!
Erklärt diese „Neuland-Allergie“ auch, warum meist etwa 70.000 Menschen bei Präsenzkursen, trotz Corona in engen Klassenräumen zusammengepfercht werden? Für mich nicht und auch die Online-Zeitung zackzack.at findet diese Einstellung seltsam.
Wer weniger Glück hat, gerät an Beamte, welche sogar die Unterstützung aussetzen, wenn sie erfahren, dass jemand ohne Erlaubnis(!) einen Online-Kurs besucht(e) den er/sie/es selbst fand, selbst bezahlte! Online – also stand der Kunde weiterhin voll und ganz für eine Vermittlung zur Verfügung. Dennoch: Solche Leute können aufgrund ihres Engagements zur beruflichen Höher-Qualifikation Probleme bekommen …
Fazit: So wie einst der berüchtigte “AMS Kompetenzcheck” ein Rohrkrepierer war,
so machen sich die Beamten auch heute noch die Welt, wie sie ihnen gefällt …
Das HPI Hasso-Plattner-Institut: Eine Million Einschreibungen!
Ich selbst studiere auf der 2012 gegründeten HPI Internet-Bildungsplattform openHPI seit vielen Jahren. Und bereits 2021 hat man dort die Marke von einer Million Einschreibungen überschritten!
„Die Anmeldung beweist, dass es immer populärer wird, sich mit Onlinekursen auf die rasant fortschreitende Digitalisierung einzustellen“, sagte HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel. Nach Meinels Worten wollen sich die meisten angesichts des digitalen Wandels „gegen Karrierenachteile oder gar Arbeitsplatzverlust wappnen“.
Mehr als 50 Prozent der Teilnehmenden an openHPI-Kursen berichteten von Vorteilen für das berufliche Weiterkommen. Gleichzeitig versuchten Jobsuchende, sich mit den openHPI-Kursen für den Wiedereinstieg in die zunehmend digitalisierte Arbeitswelt zu qualifizieren.
Fehlt bei Onlinekursen die soziale Komponente? Nein!
Ich kann nur sagen: Online Lernen mach weit mehr Spaß als die meisten glauben. Denn wer das Fehlen sozialer Interaktion bemängelt, weil „alle zuhause am Rechner hocken statt in der Klasse“, der irrt. Moderne Unterrichtsmethoden wie am HPI erlauben genug Interaktion mit anderen Teilnehmern!
Bei den Kursen, die ich 2021 absolvierte (s. unten) nahmen im Schnitt 3000 – 5000 Leute pro Modul teil! Also geht es in den Foren für die Teilnehmer richtig rund. Manche kennen sich von früheren Kursen, andere treffen sich in späteren Kursen wieder; einige sehen sich später auch im Real-Life oder mithilfe anderer Kommunikationsmittel.
Also: Wenn euch die Beamten veräppeln, zieht ins Web und macht eure Aus- oder Weiterbildung.
Es kostet nichts, bringt aber viel!