Wiener Tierschutzverein: Listenhund-Polarisierung treibt erste Blüten

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Simas geplantes Listenhundegesetz erreicht nur eines: eine erneute Spaltung der Gesellschaft

„Heast Oide, schleich Dich mit dem gschissenen Kampfhund“ oder „Die grausliche Bestie gehört sofort eingeschläfert“ – dies sind nur einige der derben Anfeindungen, die sich redliche HundbesitzerInnen derzeit gefallen lassen müssen.
Sie stehen sinnbildlich für die Vorauswirkung des unüberlegten Vorstoßes der Anlassgesetzgebung in Sachen Listenhunde von Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ), die sich bereits drastisch im Wiener Tierschutzverein (WTV) bemerkbar macht. Bekanntermaßen wurde diese weder mit der Tierschutzbewegung abstimmt, noch packt sie die Probleme an den eigentlichen Wurzeln (unseriöse Zucht und Handel).

Beim WTV melden sich seit Bekanntwerden dieser zwölften „Verschlimmbesserung“ der Tierhalteverordnung in Simas Amtszeit, täglich Dutzende verzweifelte HundehaltereInnen. „Insbesondere redliche HalterInnen von Listenhunden werden in der Öffentlichkeit angepöbelt.
Etliche halten dem Druck nicht mehr stand und wollen sich schweren Herzens von ihren Hunden trennen.
Wir hatten bereits zahlreiche Anfragen betreffend Abgabe von Listenhunden und zwar durchwegs von seriös anmutenden TierhalterInnnen“, sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.

Absichtliche Spaltung der Gesellschaft

Mit den geplanten Regelungen hat Stadträtin Sima jedenfalls erneut zu einer Polarisierung der Gesellschaft beigetragen. Statt für geregelte, sichere Tierhaltung und für eine allgemeine Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung Sorge zu tragen, wird die Bevölkerung absichtlich gespalten. „Zuerst waren es die Stadttauben, jetzt wird die Kluft zwischen verschiedenen HundehalterInnnen und auch der restlichen Bevölkerung tiefer aufgerissen. Es ist kein gutes Zeichen einer öffentlichen Verantwortung, wenn man so einen Konflikt auf der Straße derart provoziert“, sagt Petrovic.

Stadt Wien in der Pflicht

Der Wiener Tierschutzverein ist jedenfalls nicht gewillt, die Verantwortung für diese sinnlose Anlassgesetzgebung zu übernehmen, und sieht die Verursacher, spricht Stadträtin Sima und ihre „Experten“ dringend gefordert, Lösungen zu schaffen, um diesem aufgeheizten, öffentlichen Klima entgegenzutreten und für eine etwaige Unterbringung ausgesetzter Listenhunde zu sorgen. „Wir haben in der Vergangenheit bereits so viele Auswirkungen von Hauruck-Gesetzgebungen der Stadt Wien abgefangen. Ich erinnere nur an die völlig absurde Rasseliste oder die Ummodelung einer Tierrettung der Stadt Wien zu einem Fundservice für Haustiere. Wir sind ein privater Verein, der das Spendengütesiegel trägt und keinen Cent an öffentlichen Subventionen erhält. Daher ist es nicht mehr möglich, kostenintensive Auswirkungen einer unüberlegten Anlassgesetzgebung privat abzufangen. Das heißt, diese Verpflichtung, jetzt dafür zu sorgen, dass Listenhunde notfalls aufgenommen werden, liegt alleine bei der Stadt Wien und der zuständigen Stadträtin“, so Petrovic.

Der Wiener Tierschutzverein weist in diesem Zusammenhang mit großem Nachdruck darauf hin, dass das Töten von gesunden Haustieren laut Bundestierschutzgesetz absolut verboten ist.

Hundehalter wehren sich

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