Happy Birthday and “Walk in Beauty“, Joseph Reuben Silverbird!
Am 27.Juli 1930 um 3:30 erblickte er nicht sogleich die Welt – denn das Kind zweier “Native-Americans” kam Blind zur Welt und sah dennoch von Beginn in die Menschen hinein. In der Umkleidekabine eines Tennisplatzes an der berühmten “Route 66” begann die faszinierende Geschichte eines Wunderkindes welches eines Tages sogar UNO Friedensbotschafter wurde.
Das ist nun unglaubliche 85 Jahre her und auch der Tag als wir uns im (leider nie fertiggestellten) “Indian Village” Schönau kennenlernten liegt bereits ca. 16 Jahre zurück. Dennoch unvergesslich welche Ausstrahlung dieser Mann hat, wenn er die authentische Botschaft des Friedens und der echten Toleranz vermittelt. Seit her gehört der Nedni Apache/Cherokee zu den Personen welche mich am stärksten inspirieren.
Aus Dunkelheit wird Licht
Alleine seine Erinnerungen an die ersten Lebensjahre sind eine unglaubliche Story: Wie gesagt, er kam völlig blind zur Welt und fand daher noch früher zum “spirituellen Sehen”. Noch keine 4 Jahre alt, spürte er den Rhythmus der Elemente, erkannte die Sprache der Natur und entwickelte ein eigenes Gefühl für Musik.
Dabei half ihm ein junger Wolf, sein erster Freund namens “Juana” der ihn auch ohne Worte, ohne Gesten verstand. Das Tier verließ ihn nur bei seinen Versuchen des “Sehens”. Denn es spürte wahrscheinlich die Wellen dieses geistigen Blickes stärker als alle anderen Wesen.
Doch eines Tages wurde es wirklich hell im Leben des J.Reuben Silverbird: Er konnte plötzlich sehen! Noch vor dem 5. Geburtstag hielt sich die kleine Familie bei den heißen Quellen auf und bald nach den Reinigungs-Zeremonien begann sich ein Bild zu formen: Der Junge sah seine Mutter, seinen Vater, sein Tipi, einfach alles! – aber keinen kleinen Wolf mehr! “Juana” war von dem Tag an verschwunden…
Botschafter und Wanderer zwischen den Welten
Im März 2012 war Silverbird in Bad Vöslau, dort trafen wir ihn bei einen Vortrag bei dem er vieles aus seinen Buch erzählte “Ein Leben in zwei Welten“. Da ich es natürlich habe kannte ich die Story schon, dennoch war es schön all das und viel mehr von ihm direkt zu hören.
Und der Mann weiß von was er spricht, er lebt wirklich in zwei Welten, zum einen Nachfahre von “Native-Americans”, also Ureinwohnern Amerikas – die sich nicht so gerne als “Indianer” bezeichnen lassen – und zum anderen als jemand der lange Zeit in “White Man´s Country” lebt und arbeitet.
J. Reuben Silverbird ist Autor, Friedensbotschafter und ein toller Sänger, Musiker. Es gibt keine bessere Entspannung als sein Lieder zu hören, auch wenn diese manchmal von den “darkest Moments in American History” erzählen. Denn alles geht in Schönheit weiter, alles was momentan noch “ist wies ist” (dt. Titel) wird eines Tages so ein wie es sein soll…
Die Musik selbst wird natürlich von den Trommeln bestimmt und von Flöten begleitet, aber auch viele Stimmen der Natur sind dabei und Silverbird begleitet diese Klänge mit sehr gut verständlichen Englisch.
Als UNO Botschafter ist Silverbird natürlich auch weltpolitisch engagiert und versucht wie einst eine andere Ikone des Friedens, Bob Marley, die Menschen an einen Tisch zu bringen. Was ich daran so bewundere ist die Tatsache das er die Dinge welche Weiße den “Indianern” antaten nie vergessen hat – und dennoch für und mit den Amerikanern von heute, den Europäern und allen anderen zusammenarbeitet. Er begegnet den Nachfahren jener die einst sein Volk fast ausrotteten mit Frieden und echter, nicht aufgesetzter Toleranz.
Wer das Konzept aus “HAIR” kennt weiß die Zusammenhänge und erkennt die Größe solcher Männer wie J.Reuben Silverbird. Das Konzept lautet sinngemäß in etwa so: “Der Weiße schickt Schwarze in einen Krieg um ein Land gegen die Gelben zu verteidigen welches er vorher den Roten stahl…”
Silverbirds Buch und seine Botschaften beinhalten auch die Abrechnung mit den dunklen Zeitaltern in Amerika und Europa, zeigen aber auch den Weg in Licht. Und wer kennt den Weg zwischen den Welten, aus der Dunkelheit besser als ein Mann der Blind war und Sehen lernte…
“Walk in Beauty“, Joseph Reuben Silverbird!