Industrie zu Arbeitsmarkt: Nachhaltige Maßnahmen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze endlich umsetzen
IV-VGS Koren: Österreich verzeichnet zweithöchsten Anstieg bei der Arbeitslosigkeit in der EU – Endlich nachhaltige Lösungen zur Verbesserung des Arbeitsmarktes auf den Tisch legen
“Während bei der Arbeitslosigkeit im EU-Schnitt ein Rückgang zu beobachten ist, weist Österreich im Jahresvergleich nach Finnland den zweithöchsten Anstieg in der gesamten Europäischen Union auf und liegt aktuell auf Rang sechs. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, die das Ergebnis verabsäumter Reformschritte in Österreich darstellt”, so der Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) Mag. Peter Koren angesichts der heute, Montag, veröffentlichen Arbeitsmarktdaten. “Konsequente Strukturreformen zeigen in anderen europäischen Ländern ihre Wirkung und konjunkturelle Erholung macht sich in Europa bemerkbar. Währenddessen schafft es Österreich nicht am europäischen Aufschwung zu partizipieren – im Gegenteil, auch bei der Jugendarbeitslosigkeit fällt Österreich auf Rang vier zurück, weit hinter dem Spitzenreiter Deutschland”, so der IV-Vize-Generalsekretär.
“Es gilt nun, rasch und konsequent Maßnahmen zur Schaffung von Wachstums- und Beschäftigungsimpulsen zu setzen, insbesondere die substanzielle Senkung der Lohnnebenkosten darf nicht weiter verschoben werden. Die Gesamtlast an Steuern und Abgaben als Anteil der Arbeitskosten beträgt hierzulande über 49 Prozent, der OECD-Durchschnittswert liegt dagegen bei rund 36 Prozent. Potenzial zur Beitragssenkung besteht vor allem im Bereich des Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) und des Insolvenz-Entgeltsicherungsfonds (IEF). Rasch handeln ist nun gefordert, um Arbeitsplätze schaffen zu können”, forderte Koren. “Auch die Modernisierung der Arbeitszeitregelungen lässt weiter auf sich warten. Doch gerade diese politischen Stellschrauben sind es, die unsere Betriebe wettbewerbsfähig machen, Investitionen fördern und Jobs schaffen. Zudem müssen vor allem jene AMS-Instrumente verstärkt eingesetzt werden, die Beschäftigung fördern und arbeitsplatznahe Qualifizierung ermöglichen, damit Arbeitsuchende rasch in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden”, so Koren, der zudem strukturelle Reformen im Bildungs- und Pensionssystem einforderte. “Was auf jeden Fall verhindert werden muss, sind Maßnahmen die den Arbeitsstandort weiter belasten. Dazu zählen ein Bonus-Malus-Quotenmodell, Arbeitszeitverkürzung und eine Wertschöpfungsabgabe. All das führt zu einem Vertrauensverlust und zu steigenden regulierungs- und bürokratiebedingte Kosten der Unternehmerinnen und Unternehmer und hemmen Investitionen”, betonte der IV-Vize-Generalsekretär abschließend.