Nach einem tragischen Unfall am 8. April, bei dem ein Kleinkind am Linzer Bahnhof Ebelsberg von einem Zug überrollt und getötet wurde, ist die Mutter am Dienstag im Bezirksgericht Linz zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Der Spruch ist bereits rechtskräftig.
Die Frau hatte den Kinderwagen mit ihrer kleinen Tochter am Bahnsteig abgestellt und war eine Stiege hinuntergegangen, um sich eine Fahrkarte zu kaufen. Als ein Güterzug durchfuhr, wurde der Buggy samt Baby auf die Gleise gezogen und überrollt. Für das gut eineinhalb Jahre alte Mädchen kam jede Hilfe zu spät.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Mutter die Bremse des Kinderwagens nicht angezogen hatte. Auch sei sie nicht zurück auf den Bahnsteig gegangen, als die Durchfahrt eines Güterzugs über den Lautsprecher angekündigt wurde. Daher wurde sie wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen.
Drei Monate bedingt
Bei der Strafbemessung wurden die Unbescholtenheit, das Geständnis, die Begehung durch Unterlassen sowie die besondere menschliche und familiäre Tragödie als mildernd gewertet, ein Erschwernisgrund lag nicht vor. Die Frau wurde bei einem Strafrahmen von bis zu einem Jahr rechtskräftig zu drei Monaten bedingt verurteilt.
Das Verfahren gegen den Lokführer war im Vorfeld bereits eingestellt worden, ihm konnte kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Er ist laut den Ermittlungsergebnissen mit einer geringeren als der zulässigen Höchstgeschwindigkeit durch den Bahnhof gefahren.
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