Österreichische Unternehmen fordern beide Seiten auf, Schritte zur De-Eskalation zu setzen.
Der gescheiterte Putschversuch in der Türkei am 15. Juli habe „eine Schrecksekunde ausgelöst und kurzfristig zu Einbrüchen bei Bestellungen bzw. zu Zahlungsverzögerungen geführt“, so das Resümee von Vertretern österreichischer Unternehmen bei einem Workshop des AußenwirtschaftsCenters Istanbul gemeinsam mit dem österreichischen Generalkonsulat in Istanbul. Letztendlich würde sich dieses Ereignis aber nicht weiter auf die Geschäftsbeziehungen zwischen Österreich und der Türkei auswirken.
Sorge bereite den Unternehmen aber sehr wohl der raue Ton auf politischer und medialer Ebene zwischen den beiden Ländern. Es gebe seitens der Unternehmen Befürchtungen, dass bei weiter angespannter Lage, etwa österreichische Anbieter bei öffentlichen Ausschreibungen benachteiligt werden könnten. Ebenso dürfe bei privaten Geschäftskontakten, das psychologische Moment nicht vernachlässigt werden. Bei vergleichbaren Produkten könnte in diesem Zusammenhang das Herkunftsland ein entscheidender – in diesem Fall negativer – Faktor sein. Erste entsprechende Fälle wurden bereits von den Workshopteilnehmern genannt.
Es müssen daher möglichst rasch von beiden Seiten Schritte zur De-Eskalation unternommen werden, so Georg Karabaczek, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Istanbul. Von Unternehmensseite wurde auch der Wunsch geäußert, dass hochrangige Vertreter aus der Politik und Wirtschaft in die Türkei kommen sollten, um sich in persönlichen Gesprächen vor Ort ein Bild zu machen und um gemeinsam mit türkischen Repräsentanten die Wogen wieder zu glätten.