Jaaa – der Friesenjunge ist 70 und von Emden bis mindestens Miami wird gefeiert. Auch “Frau Turnschuh” und der ORF feiert mit – verbindet sie doch die legendäre Heimsuchung des ZIB Studios anno domini 1997.
Als absoluter OTTO WAALKES Fan hatte man alle Schallplatten (Anm.: So schwarze Plastikscheiben mit einem Loch in der Mitte), alle Filme wie zB. “Otto – der Film”, dessen Fortsetzungen, usw. Unzählige Kalauer sind uns immer im Ohr geblieben, ebenso die genialen Vertonungen vieler Märchen, die Veralberung von Werbespots und anderen Filmen.
Otto wurde 1948 in EMDEN geboren. Ja, erst mal nur Otto “… für einen Nachnamen fehlte das Geld … ;-) “.
Doch der kleine Otti blieb nicht “drunt im Tal“, sondern eroberte die Welt, zuerst mal den flachen Teil seiner Heimat, dann den Rest.
Bereits bei den frühen Auftritten am späten Abend zündete Waalkes ein Feuerwerk an Satire; Stets von der Gitarre begleitet parodierte er schon damals das Zeitgeschehen der ausklingenden 1960-er und beginnenden 70-er Jahre und kombinierte das mit seiner unnachahmlichen Gestik und Mimik.
Inspiriert wurde der junge Otto von einem der besten Wortkünstler: Heinz Erhardt (1909 – 1979) daher stammten auch viele der legendären Sprüche irgendwie von diesem ab.
Reporter Harry Hirsch, Frau Suhrbier und Oberförster Pudlich sowie Herbert von Karamalz sind die bekanntesten Otto – Rollen und der Ottifant das bekannteste Markenzeichen.
Wobei die Ottifanten, die vorerst mal bloß eine Zeichnung auf Schallplatten-Cover waren, später ein Eigenleben entwickelten.
Apropos Schallplatten und so: Eine Geschichte, die mir immer sehr imponierte, ist jene von der Gründung seines Plattenlabels. Denn anfangs lehnten viele Plattenfirmen die Pressung von Ottos Werken ab und so gründete er mit seinen Manager Hans Otto Mertens so um 1972 einfach die eigene Plattenfirma namens “Rüssl Räckords“.
Ab 1975 folgte “Rüssl Musikverlag GmbH” und “Rüssl Video & Audio GmbH“.
Die, welche ihn damals ablehnten, durften sich alsbald in den Po beißen: Denn das Multitalent brachte im Jahres-Takt die heute berühmten Studioalben heraus, wobei viele davon Gold und gar Platin brachten.
Und dann machte er 1985 auch noch einen Film! Nämlich den bislang erfolgreichsten Film Deutschlands: “OTTO – Der Film” lockte fast 15 Mio Deutsche innerhalb eines halben Jahres in die Kinos der (damals noch nicht wiedervereinten) deutschen Länder.
Es folgten weitere erfolgreiche Filme, alleine 8 an der Zahl, wo Otto in jeder Hinsicht die Hauptrolle spielte. Zuletzt war er auch in den österreichischen Produktionen “Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft” (2015) und auch in dessen 2018er Fortsetzung dabei.
Auch legendär die Synchronisation von Sid aus der ICE AGE Reihe.
In letzter Zeit wurde es ein bisschen ruhiger um Otto, einige TV Gastauftritte und die Show zum 50-jährigen Bühnenjubiläum (2015) sowie kurz zuvor die Produktion des bisher letzten Albums.
ORF-III-Schwerpunkt am 20. Juli zum 70er des Kultkomikers
ORF 3 hebt einen Archivschatz
Wer erinnert sich nicht an das legendäre „ZiB“-Interview im Jahr 1997 zwischen Ingrid „Turnschuh“ Thurnher und Otto Waalkes, als dieser weder um unterhaltsame Antworten verlegen war, noch auf eine einzige Frage ernsthaft antworten wollte und plötzlich unter dem Tisch verschwand?
Zum 70. Geburtstag des humorvollen Ostfriesen hebt ORF III diesen Archivschatz und schickt seine heutige Chefredakteurin im Rahmen von „Kultur Heute Spezial“ zu einem Gespräch unter vier Augen: „Otto Waalkes im Interview mit Ingrid Thurnher“ (19.45 Uhr).
Ob das diesmal gut gehen wird?
Otto – Der Film
In „ORF III Spezial“ sind anschließend zwei der kultigen „Otto“-Filme zu sehen, beginnend mit „Otto – Der Film“ (20.15 Uhr) von Regisseur Xaver Schwarzenberger aus dem Jahr 1985.
Der naive Ostfriese Otto (Otto Waalkes) kommt in die große Stadt und verliebt sich sogleich in die reiche Silvia von Kohlen (Jessika Cardinahl), der er zufällig das Leben gerettet hat.
Da das Mädchen aber einen Verlobten hat, bekommt Otto Probleme. Aber nicht genug damit, wartet auch noch der zwielichtige Geschäftsmann Shark (Peter Kuiper) auf ihn, der einen stattlichen Kredit mit Zinsen zurückverlangt.
Otto – Der Außerfriesische
Weitere Katastrophen stehen danach in „Otto – Der Außerfriesische“ (21.40 Uhr) auf dem Plan.
Otto (Waalkes) wohnt allein in einem gelb-rot-gestreiften Leuchtturm, der eigentlich seinem Bruder Benno (ebenfalls Waalkes) gehört. Dieser lebt jedoch in Florida. Eines Tages wird die Ruhe jäh gestört. Eine Firma plant den Bau einer Teststrecke für Raketengleiter.
Ausgerechnet Ottos Häuschen steht dabei im Weg. Um den Besitz nicht zu verlieren, muss Otto seinen Bruder Benno zurückholen. Seine Widersacher wollen dies freilich verhindern. Die Produktion aus dem Jahr 1989 setzte Marijan David Vajda in Szene.
7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug
Am Sonntag, dem 22. Juli, um 11.25 Uhr zeigt ORF eins noch den Film „7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug“.