Einmal mehr ist eine neue Autofahrer-Schikane geplant: eine mögliche Temporeduktion auf Hauptverkehrsrouten und in den Nachstunden auf 30 km/h ist nicht zu akzeptieren.
Wieder einmal stehen die Wiener Autofahrer im Fokus grüner Verkehrspolitik: Medienberichten zufolge ist in der Bundeshauptstadt auch auf Hauptverkehrsrouten wie etwa dem Wiener Gürtel in der Nacht eine Reduktion auf Tempo 30 angedacht. „Es kann nicht sein, dass schon wieder die Autofahrer mit einer ebenso sinnlosen wie unverständlichen Maßnahme schikaniert werden. Tempo 30 ist dort zu begrüßen, wo es Sinn macht, wie vor Schulen oder Kindergärten, nicht aber auf einer dreispurigen Hauptverkehrsader wie dem Gürtel“, kritisiert Direktor Günther Schweizer, Landesgeschäftsführer des ARBÖ Wien.
Zudem ist eine Temporeduzierung auf 30 Stundenkilometer als Umweltschutzmaßnahme nicht förderlich, wie eine Studie* der TU Wien unter Prof. Dr. Bernhard Geringer belegt: Demnach konnten bei der Untersuchung insgesamt keine schlüssigen Emissionsvorteile für Tempo 30 gefunden werden. „Die Wiener Autofahrer mussten sich in den vergangenen Jahren schon so viel gefallen lassen, wie zum Beispiel die Ausweitung und Verteuerung des Parkpickerls oder die Erhöhung der Nova. Und jetzt will man Autobenützer in Wien abermals ausbremsen, noch dazu mit einer Maßnahme die nachweislich nichts bringt. Damit muss Schluss sein“, so Schweizer.
Außerdem weist der ARBÖ-Wien-Geschäftsführer darauf hin, dass durch eine Temporeduktion höhere Kosten auch für jene Personen, die nicht mit dem Auto fahren, entstehen könnten. Etwa Nachtbusse hätten längere Fahrtzeiten, wodurch mehr Busse unterwegs sein müssten. Und auch die Fahrtzeit mit dem Taxi würde sich erhöhen. „Daher müssten alle Wienerinnen und Wiener, egal ob Autofahrer oder nicht, für diesen Unfug zahlen“, weist Schweizer abschließend hin.
* Auswirkungen auf die Straßenverkehrsemissionen durch Reduktion der höchstzulässigen Geschwindigkeit von 50 auf 30 km/h“,durchgeführt am Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik (IFA) der Technischen Universität Wien