FEHLSCHLAG: „AT-Alert“: Am 5.10 heulen wieder Sirenen – und die Handys?

Erstmals Sirenenprobe für „AT-Alert“

AT-Alert Fehlschlag
Bei vielen klappte "AT-Alert" nicht! | Grafik: Konzept, Idee, Montage und ©: PeterS / Motiv Generator: KI "Magic Media" via Canva

UPDATE (05.10.2024 13:20) Das Zeitfenster für die Testauslösungen des “AT-Alert” ist vorbei und bei vielen blieben die Handys stumm.

Ein Fehlschlag also?

Alle mobilen Geräten in der Redaktion und die ebenfalls alle aktiven Geräte der Autoren, Partner, Kollegen und Bekannten brachten weder eine Textwarnung noch eine akustische Warnung. Das zeigt, dass da etwas schiefgegangen ist …


 

Bitte nicht erschrecken, wenn schon wieder Katastrophenalarm gegeben wird: wie jeden ersten Samstag im Oktober werden im Zuge des österreichweiten Probealarms alle Sirenen einem Test unterzogen.
Warum man das erwähnt? Weil heuer, am 5. Oktober heulen nicht nur die Hunde mit, sondern auch das Handy!

Vor etwa 3 Wochen hörten wir vor allem in Niederösterreich die Sirenen mehrmals pro Tag und Nacht und griffen eventuell auch zum Handy, um sich zu informieren, wo uns denn das Hochwasser schon bis wohin steht.
Diesmal meldet sich unser beliebtester digitaler Begleiter auch erstmals von sich aus lautstark! Wenn es denn funktioniert …

Warum funktionierte „AT-Alert“ nicht Mitte September 2024?

Da unsere Redaktion mitten in einer HQ-100 Hochwassergefahrenzone liegt, nehmen wir natürlich Anfragen der Leser zu dem Thema besonders ernst. Und eine sticht eine besonders heraus: “Warum ging dieser Handyalarm nicht schon Mitte September los?

Beim BMI meint man dazu: “AT-Alert hat sich während der Unwetterereignisse Mitte September bereits bewährt. 15 Warnungen wurden von den stark betroffenen Bundesländern Steiermark, Burgenland und Niederösterreich versandt. Auch die erste Testphase ist problemlos verlaufen“.

Also dann haben wir es wohl überhört, ging es im Rauschen der Wassermassen und des Sturmes unter …

AT-Alert: Sirenen-Probelauf auch am Handy
AT-Alert: Sirenen-Probelauf auch am Handy | Foto: © BMI

Warnungen nur in unmittelbarer Gefahrenzone

Okay, der ORF meint in dem Beitrag dazu, dass die Warnungen nur in der unmittelbaren Gefahrenzone ausgegeben werden.

ZITAT ORF:

Der Sinn von „AT-Alert“ ist es, nur die Menschen zu warnen, die unmittelbar von einer Gefahrenlage betroffen sind. Deshalb werden die Warnungen nur über Mobilfunkstationen ausgesendet, die sich in diesem Gebiet befinden.
Das bedeutet, dass beispielsweise jemand im Ort A wohnend, aber im Ort B arbeitend zwar die Warnung den Ort B betreffend bekommt, nicht aber seinen bzw. ihren Wohnort betreffend und umgekehrt.

Erstmals Sirenenprobe für „AT-Alert“

Nach intensiven Tests der Bundesländer kommt es am Samstag, den 5. Oktober 2024, zu bundesweiten Testauslösungen des Katastrophen-Warnsystems “AT-Alert” auf Mobiltelefonen. Diese Testauslösungen werden von den Bundesländern und dem Innenministerium durchgeführt. Die Auslösungen finden gleichzeitig mit der jährlichen Sirenenprobe statt und werden zwischen ca. 12 und 13 Uhr erfolgen.

Die Testauslösung von AT-Alert am kommenden Samstag wird zweifach auf den Mobiltelefonen zu bemerken sein:

  1. Text-Meldung auf dem Bildschirm: “Achtung Test – Österreichweite Testauslösung der Zivilschutzsignale über Sirenen und Testauslösungen von AT-Alert.
  2. Das Handy wird ein lautes akustisches Signal als Warnton ausstoßen. Bei der höchsten Alarmierungsstufe kann dieser akustische Alarm nicht stumm geschalten werden!
    Achtung: Personen, die die Warnung nicht bekommen wollen, müssen die Mobiltelefone zu dieser Zeit in den Flugmodus versetzen oder ausschalten! (Während dem Lenken eines Fahrzeuges oder bei einer Veranstaltung).

Übrigens kann man die Warnungen auch auf der Webseite https://warnungen.at-alert.at/de sehen.
Und wer noch viel mehr darüber wissen will, schaut auf https://www.bmi.gv.at/204/at-alert/.

FAQ vom Forum Mobilkommunikation:

Weitere Fragen, die uns erreichten und die sich auch uns selbst stellen, werden nun vom Forum Mobilkommunikation beantwortet.

Ich habe ein Handy oder Smartphone, was muss ich tun, oder wo muss ich mich anmelden damit ich die Warnungen erhalte?

Im Prinzip müssen Sie nichts tun, Sie müssen sich auch nirgends anmelden! Solange Ihr Handy oder Smartphone eingeschaltet ist und nicht im Flugmodus läuft, werden Sie Warnungen empfangen, da es sich dabei nicht um eine App handelt.

Erklärung: Bei den Warnungen handelt es sich um so genannte „Cell-Broadcasts“. Das bedeutet, dass – vergleichbar mit der Senderkennung eines Radiosenders, der etwa auch Zusatzinfos zum soeben gespielten Musikstück mitsendet – die Warnungen vom Mobilgerät einfach empfangen und angezeigt werden.
Die Nachricht erscheint direkt am Bildschirm, egal wie man das Gerät konfiguriert hat.

Wir empfehlen aber zur Sicherheit in den Einstellungen unter dem Menu „Notfallwarnungen“ sicherzustellen, dass alle Warnungen auch zugelassen werden.

Wer ein „Tastenhandy“ hat, sollte im Menüpunkt „Cell-Broadcast“ überprüfen, ob das Gerät Cell-Broadcasts auch unterstützt, besonders alte Handys tun das nicht. Handys, die Cell-Broadcast unterstützen, empfangen zumindest die höchste Alarmstufe.

Erreicht mich die Warnung auch in meinem Party-Keller, wo ich eigentlich keinen Empfang habe?

Grundsätzlich nein, aber sobald Sie wieder Empfang haben, erhalten Sie die Meldung. Dazu reichen auch nur ein paar Sekunden, wo die Empfangslage eine Spur besser ist, und schon haben Sie die Meldung am Bildschirm.

Erklärung: Textmeldungen kommen mit viel geringerer Verbindungsqualität aus, als wenn man telefonieren oder datenintensive Apps nutzen möchte. Darüber hinaus werden diese Warnungen netzübergreifend ausgesendet. Sie erhalten die Warnung daher aus jedem Mobilfunknetz und nicht nur aus Ihrem Heimnetz, solange irgendein Netz in Reichweite ist.

Ich habe kein Vertragshandy, sondern nutze eine Prepaid-Karte. Muss ich darauf achten, dass die Karte immer mit Guthaben aufgeladen ist?

Nein, es ist egal, ob Sie Guthaben aufgeladen haben oder nicht. Solange Ihr Endgerät eingeschaltet ist (es muss nicht mal eine SIM-Karte eingelegt sein) und nicht im Flugmodus läuft, erhalten Sie die Warnung.

Erklärung: Alle Mobilfunkendgeräte – also Handys, Smartphones und auch Tablets, die für die Nutzung in Mobilfunknetzen vorbereitet sind – empfangen die „Cell-Broadcasts“, selbst wenn keine SIM-Karte eingelegt ist, solange irgendein Netz vorhanden ist. Auch hier gilt aber, dass der Flugmodus deaktiviert sein muss.

Ich nutze hauptsächlich die Funktion „WLAN-Anrufe“, telefoniere mit meinem Smartphone also über WLAN und selten über das Mobilfunknetz. Erhalte ich dennoch die Warnungen?

Das kommt darauf an: Wenn Ihr Smartphone dennoch eine Verbindung zu irgendeinem Mobilfunknetz hat, erhalten Sie die Warnung. Nur wenn kein Mobilfunknetz empfangbar ist, erhalten sie auch keine Warnung.

Erklärung: Die „Cell-Broadcast“-Technologie, mit der die Warnungen ausgesendet werden, funktioniert nicht mit WLAN sondern ausschließlich im Mobilfunk. Auch hier gilt aber, sobald Ihr Smartphone auch nur für ein paar Sekunden irgendein Mobilfunknetz empfängt, wird die Warnung am Bildschirm angezeigt.

Erhalte ich die Warnung auch, wenn ich mich nicht in meiner Region aufhalte, mich beispielsweise an einem anderen Ort zur Arbeit oder auf Urlaub bin?

Die Warnungen können örtlich begrenzt ausgesendet werden. Sie erhalten in diesem Fall daher alle Warnungen für die Region, in der Sie sich befinden. Das bedeutet, dass beispielsweise jemand im Ort A wohnend, aber im Ort B arbeitend zwar Warnung den Ort B betreffend bekommt, nicht aber seinen/ihren Wohnort betreffend und umgekehrt.

Erklärung: Der Sinn von AT-Alert ist auch, nur die Menschen zu warnen, die unmittelbar von einer Gefahrenlage betroffen sind. Deshalb werden die Warnungen nur über Mobilfunkstationen ausgesendet, die sich in diesem Gebiet befinden. Welches Gebiet das ist,  wird von den Warnzentralen definiert. Die Mobilfunknetzbetreiber haben darauf keinen Einfluss, genauso wie die Mobilfunknetzbetreiber auch auf keinen Einfluss auf die Art der Warnung (Warnstufe, Text, etc…)  selbst haben.

 

Weitere Infos:

 

Quelle
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