Es ist ein bitterer Jahreswechsel für Unternehmer und Mitarbeiter. Die Regierung plant den Lockdown bis mindestens Februar fortzusetzen.
Zulieferfirmen sind genau so betroffen, wie Gastronomie und Hotellerie.
Neue, mutige Teststrategie und perfekt vorbereitete Corona-Impfstrategie zentral – Vertrauen wichtig für hohe Durchimpfungsrate.
SPÖ-Bundespartei- und Klubvorsitzende Pamela Rendi-Wagner hat heute den Anti-Corona-Plan der SPÖ präsentiert. Zentral sind darin neben dem Ausbau des Contact Tracings, der Aufrüstung der Intensivstationen und der Umsetzung strenger Sicherheitsmaßnahmen – etwa in Alten- und Pflegeheimen – vor allem eine neue, mutige Teststrategie mit Wohnzimmertests und eine perfekt vorbereitete Corona-Impfstrategie. „Das Ziel Österreichs muss sein, sicher ohne Lockdown durch die nächsten Monate zu kommen. Das heißt: Infektionszahlen auf niedrigem Niveau halten und weitere Lockdowns mit allen verheerenden wirtschaftlichen und sozialen Folgen verhindern. Dafür braucht es endlich einen klaren Anti-Corona-Plan“, so die SPÖ-Vorsitzende.
„Die Impfung ist eine große Chance für Österreich, aber zum jetzigen Zeitpunkt definitiv kein Schaukelstuhl für die Regierung. Zu glauben, die Aussicht auf eine Impfung würde alle bestehenden Probleme lösen, wäre eine schwere Fehleinschätzung“, warnt Rendi-Wagner, die darauf hinweist, dass noch Monate bis zu einer flächendeckenden Impfung vergehen werden. Die Regierung müsse aber bereits jetzt mit einer gut vorbereiteten und transparenten Impfkampagne beginnen: „Eine hohe Impfbeteiligung rettet Menschenleben und öffnet uns die Tür in Richtung Freiheit und Normalität. Dafür braucht es Vertrauen der Bevölkerung in Wirksamkeit und Sicherheit der Impfung“, so Rendi-Wagner, die dafür plädiert, alle mit an Bord zu holen: „Menschen stellen Fragen am häufigsten in der Apotheke und beim Hausarzt. Deswegen ist es wichtig, alle einzubinden und mit Infos zu versorgen – d.h. auch all jene, die in Organisation und Durchführung der Impfungen eingebunden sind, wie etwa die Bundesländer oder das Bundesheer“, so die SPÖ-Chefin. Daneben sei eine pannenfreie Durchführung essentiell. „Das Allerwichtigste ist ein funktionierendes Anmeldesystem, ohne Pannen wie etwa zuletzt bei den Massentests. Es braucht niederschwellige und wohnortnahe Impfstationen, auch mobile Impfteams, die zu den Menschen kommen“, skizziert Rendi-Wagner zentrale Punkte ihres Impf-Plans. Auch sei es wichtig, die Bevölkerung transparent darüber zu informieren, wer wann aus welchen Gründen geimpft wird. Und zwar jetzt und nicht erst – wie von der Bundesregierung vorgesehen – im Jänner.
Durch neue Wohnzimmertests, die zu Hause durchzuführen sind und für die es kein medizinisches Personal braucht, werde es bald möglich sein, das Virus bereits vor der flächendeckenden Impfung stark einzubremsen: „Das Ziel ist, dass sich mindestens die Hälfte der Bevölkerung zumindest zwei Mal pro Woche im Wohnzimmer selbst testet. Damit kann es gelingen, konstant niedrige Fallzahlen zu halten. Wir testen uns also sicher durch die nächsten Monate“, so Rendi-Wagner. Die Bundesregierung sei jetzt gefordert, schnell die Prüfung dieser Schnelltests zu veranlassen und in Folge dafür zu sorgen, sie der Bevölkerung rasch und kostenlos zur Verfügung zu stellen. In Deutschland laufe die Prüfung bereits. Zudem müsse der Bevölkerung die Sinnhaftigkeit von Tests nähergebracht werden: „Wenn die Menschen den Sinn und den eigenen Nutzen verstehen, dann steigt auch die Bereitschaft, sich zu beteiligen“, so die SPÖ-Chefin.
Auch Contact Tracing bleibe weiter eines der wichtigsten Instrumente im Kampf gegen die Pandemie – dieses müsse aber funktionieren. „Es braucht einen Digitalisierungsschub und mehr Personal. Vorgänge müssen schneller und effizienter gestaltet werden“, so Rendi-Wagner, die die Bundesregierung auffordert, „hier österreichweit aufzurüsten“ und die Bundesländer bei der Umsetzung zu unterstützen.
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