Trockene Zahlen am nassen Grab einer Existenz
Wie gesagt, es gab Hilfe – vom Land NÖ (eigentlich ein Tropfen am heißen Stein, aber immerhin etwas) und von meiner Firma BATTENFELD. Versicherung? Fehlanzeige.
Hilfe ist aber nicht allein in Geldes Wert zu messen, sondern auch durch Zuspruch, Rat und Tat. Hier war schon ein Anzeichen von zusammenrücken zu bemerken, immerhin durften wir in meinen ehem. Kinderzimmer zu Dritt “wohnen”. Eine eigentlich bescheidene Situation, trocken, aber eben keine Dauerlösung.
Klar leistete man selbst auch da und dort Hilfe, am meisten natürlich eben bei den Eltern.
Einige Verwandte meinten “Teppich wieder rein und fertig, könnt´s wieder drin wohnen“. Dem widersprachen die Fachleute, welche den Schaden schätzten: “Eine Mille (öS) dann könnt ihr wieder gefahrlos reingehen – aber bis es wohnlich ist …“
Als dann noch die Prospekte aus Furth ins Haus flatterten, wo diese schönen, neuen Wohnungen angepriesen wurden, war der Entschluss gefallen: Wir ziehen fort – nach Furth!
Entscheidung nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen
Ich persönlich hatte ohnehin genug vom renovieren, neben der Schichtarbeit half ich meiner Reporterin und die Freizeit war mit Sägen, Bohren, Spachteln, Stemmen, Schrauben, Streichen, Fliesen, Betonieren, Leitungen legen, Böden und Decken verlegen, angefüllt.
Als die Ergebnisse dieser 3 Jahre währenden Heimwerker Extrem-Tool-Time in 10 Minuten beim Teufel waren verlor ich jegliches Interesse an solcher Arbeit – Also neue Wohnung kaufen, einrichten, vergolden, verzieren und wohnen – sonst nix!
Eine Woche nach der Katastrophennacht hatten wir alle Verträge unterm trockenen Dach und im sauberen Fach und zogen noch im August 1997 provisorisch in die Au 1/ Top 4 ein.
Ich bewundere alle, die ihre Häuser und Wohnungen wieder aufgebaut haben, die weiterhin am Ort der Katastrophe blieben. Doch unsere Entscheidung, weg zu gehen stellte sich Jahre später als richtig heraus. Ein noch heftigeres Jahrhundert-Hochwasser lies sich keine 100 Jahre Zeit.
Und da versank unser ehem. Häuschen um einen halben Meter tiefer. Wäre es bewohnt gewesen, alle wären ersoffen …
Hoffnung und einige Danksagungen
Schließlich bleibt nur noch zu hoffen, dass es zum einen nicht mehr zu solchen Ereignissen kommt und wenn, dass dann die teuren Schutz-Maßnahmen wirklich halten was die Experten versprechen. Ebenso ist zu hoffen, dass es immer professionelle Hilfe geben wird, dass die Einsatzkräfte und Geräte immer besser werden.
DANKE an meine Frau, dass sie all diese Krisen mit mir durchstand und steht; Danke an meine Eltern, Bruder und Schwägerin; Danke unseren damaligen Nachbarn, Hrn. Dr. Wudy; Danke an meine ehem. Firma … usw.
DANKE aber auch allen im Voraus, welche dieses Stück Lebensgeschichte als das ansehen was es ist: Ein Ausschnitt aus der bewegten Existenz zweier Menschen, die wahrlich andere Sorgen hatten und haben als manche glauben …