Er war doch immer lieb – nur manchmal erkannte man ihn nicht wieder

Myriams-Fotos / Pixabay License

Er war ein Mensch, hilfsbereit, lieb.

Doch, wenn er seine Zornesausbrüche hatte, war er nicht wieder zu erkennen. Sagt die Schwester eines Mordopfers.

Die passiv-aggressive oder negativistische Persönlichkeitsstörung, kostete ihrer Schwesters Leben.

Soziale Kompetenzen im Umgang mit Ärger und Wut scheinen ebenso geringer ausgeprägt wie die natürliche Durchsetzung eigener Bedürfnisse auf üblichem Wege. An Stelle einer Argumentation erfolgt unter inszeniertem Klagen eine (Dennoch-)Zustimmung mit gleichzeitiger Verweigerungshaltung, ständigem Hinterfragen und übermäßiger Kritik.
Insbesondere gegenüber Menschen, denen es in irgendeiner Art und Weise besser zu gehen scheint, begegnen Menschen mit einer negativistischen Persönlichkeitsstörung mit Neid, Missgunst, Groll, Trotz und Fremdabwertung, wobei Feindseligkeit mit Reue in einem zwiespältigem Wechselspiel stehen kann.

Bis hin zum endgültigen Durchdrehen: Auch diese Frau, kann nur mehr eine Kerze für ihre Schwester entzünden.

Alkohol und Drogen sind oft Auslöser für diese Störung. Aber auch Demütigung, Abwertung, Respektlosigkeit, die schon früh beginnen. Bei vielen schon in der Kindheit.

Daraus resultierende Auseinandersetzungen und Streitigkeiten mit der Umwelt basieren vermutlich auf einem geringen Selbstwertgefühl im sozialen und/oder beruflichem Kontext, wobei persönliche Enttäuschungen auf andere projiziert werden. Ggf. liegen die Ursachen bereits in der Kindheit und/oder der späteren Entwicklung und basieren ggf. auf dem Gefühl, gesellschaftlich bzw. sozial benachteiligt zu sein –  oder auf früheren traumatisch erlebten Erfahrungen. Ggf. kann ein Zusammenhang mit einer narzistischen Persönlichkeitsstörung bestehen.