1500 Ärzte bei Warnstreik bestätigten die Marschrichtung – Szekeres: „Werden von unseren beiden Hauptforderungen nicht zurückweichen“
In seiner bereits vierten Sitzung hat das fraktionsübergreifende Aktions- und Streikkomitee der Wiener Ärztekammer nach dem eindrucksvollen Warnstreik gestern, Montag, weitere Maßnahmen im Streit mit dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) beschlossen. Sollten zwischenzeitliche Gespräche mit der Stadt Wien und dem KAV bis dahin nicht erfolgreich sein, werden ab 26. September 2016 weitere Streikmaßnahmen stattfinden. Die Maßnahmen würden andauern, bis die Hauptforderungen der Ärztekammer erfüllt seien, verlautete das Streikkomitee.
Auslöser des Warnstreiks waren die wienweite Streichung von etwa 15.000 Nachtdiensten jährlich sowie die Einführung von 12,5-Stunden-Schichtdiensten ohne die – ursprünglich vereinbarte – Abstimmung mit den betroffenen Ärztinnen und Ärzten. „Der Arbeitskampf wird so lange fortgesetzt, bis beide ärzte- und patientenfeindlichen Maßnahmen ausgesetzt sind“, betont Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.
Bestätigt wurde die Marschrichtung der Ärztekammer von 1500 Ärztinnen und Ärzten, die gestern, Montag, an der gemeinsamen Demonstration im Rahmen des Warnstreiks aller KAV-Spitalsärzte teilgenommen und ihren Unmut hörbar Luft gemacht haben. „Die Solidarität der Kollegenschaft war beeindruckend“, so Szekeres, der auch versichert, dass man die Anliegen der KAV-Ärzte „auch weiterhin mit voller Kraft“ vertreten werde.
Sondierungsgespräch mit Stadt Wien beschlossen.
Noch heute, Dienstag, wurde ein Gesprächsangebot seitens der Stadt Wien ausgesprochen, diesmal auch an die Wiener Ärztekammer direkt. Szekeres: „Wir werden dabei beurteilen, ob unsere Bedingungen von der Stadt Wien erfüllt werden können.“ Dies bedeute jedoch nicht eine Abkehr vom Streik: „Wir setzen unsere Kampfmaßnahmen erst dann aus, wenn auch die Stadt und der KAV die Reduktion der Nachtdienste sowie die zwangsweise Einführung von 12,5-Stunden-Schichtdiensten aussetzen.“