Asylwerbern Zugang zu Lehre zu versperren und gleichzeitig Mangelberufsliste auszuweiten, ist volkswirtschaftlich und integrationspolitisch kompletter Unsinn.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher kritisiert die schwarz-blaue Regierung scharf für ihre „völlig falsche“ Arbeits-, Wirtschafts, – und Integrationspolitik. „Der Schwerpunkt muss auf Ausbildung und Lehre gelegt werden!“, fordert Lercher. „Multifunktionär Mahrer, seines Zeichens unter anderem Präsident der Wirtschaftskammer, hat erst vor wenigen Tagen einen vermeintlich gravierenden Fachkräftemangel beklagt.
Warum ist das so?
Und was tut die Regierung Kurz, um dem entgegenzuwirken?
Sorgt sie dafür, dass die Ausbildung für junge Menschen attraktiver wird?
Sorgt sie dafür, dass das Lohnniveau in den Branchen steigt?
Nein. Anstatt in eine attraktive und moderne heimische Lehrausbildung zu investieren, werden die Mittel für Ausbildungsprogramme massiv zusammengestrichen und Ausbildungsbeihilfen in überbetrieblichen Lehrwerkstätten um mehr als die Hälfte gekürzt“, kritisiert Lercher.
Dazu passe, dass nun jungen Asylsuchenden die Möglichkeit genommen werden soll, eine Ausbildung in einem sogenannten Mangelberuf zu absolvieren.
Eine Regelung, von der die heimische Wirtschaft – die kleinen und mittleren Betriebe – profitiert.
„Die jungen AsylwerberInnen erhalten eine Ausbildung, die es ihnen ermöglicht, ein eigenständiges Leben in Österreich zu führen, die Wirtschaft erhält gut ausgebildete Arbeitskräfte.
Eigentlich eine Win-win-Situation“, sagt Lercher. Doch statt denen, die sich bereits hier aufhalten, ein eigenständiges Leben und das Einzahlen in das Sozialsystem zu ermöglichen, werde ihnen nun der Zugang zur Lehre versperrt. „Gleichzeitig will Schwarz-Blau die Mangelberufsliste erweitern und Arbeitsuchende aus Drittstaaten ins Land holen, die hier zu Dumpinglöhnen arbeiten.
Und das geht auch zulasten der österreichischen ArbeitnehmerInnen.
Denn die Ausweitung der Mangelberufsliste führt unweigerlich dazu, dass das Lohnniveau in diesen Fachbereichen massiv gedrückt wird, wenn billigere Arbeitskräfte aus Drittstaaten auf den heimischen Arbeitsmarkt drängen.
Und vom Lohndumping profitieren wiederum nur die Großkonzerne“, stellt der SPÖ-Bundesgeschäftsführer klar.
„Egal ob in Sachen Ausbildung, Integration oder Lohn- und Sozialdumping – die Kurz-Regierung verschärft die Probleme, die sie zu lösen vorgibt. Was Schwarz-Blau hier betreibt, ist volkswirtschaftlich und integrationspolitisch kompletter Unsinn“, betont Lercher. Doch das Vorgehen der Kurz-Regierung habe System: „Statt für faire Löhne und eine gerechte Verteilung von Arbeit zu sorgen – wovon der Staat als Ganzes profitieren würde – fördert die Regierung ganz bewusst Lohn-und Sozialdumping. Zulasten der heimischen ArbeitnehmerInnen – zugunsten von Industrie und Großkonzernen. Denn die sind die Einzigen, die von dieser Politik profitieren.“
Anstelle dieser „völlig falschen Regierungspolitik, die unserer Wirtschaft schadet und die gegen gut integrierte Jugendliche gerichtet ist“, brauche Österreich mehr Mittel für gezielte Arbeitsmarktmaßnahmen und für eine Attraktivierung der Lehre, fordert Lercher. „Mit einer guten, modernen Ausbildung, die jungen Menschen die Aussicht gibt, in diesem Beruf später auch einen fairen Lohn zu bekommen, gäbe es diesen vermeintlichen Fachkräftemangel nicht. Doch das ist gar nicht im Interesse einer Regierung, der es nur um das Bedienen der eigenen Großsponsoren geht“, so Lercher.
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