Matthias Strolz: Warum er zurücktritt

NEOS: Matthias Strolz leitet die geordnete, schrittweise Übergabe seiner politischen Funktionen ein | © NEOS
NEOS: Matthias Strolz leitet die geordnete, schrittweise Übergabe seiner politischen Funktionen ein | © NEOS

NEOS: Matthias Strolz leitet die geordnete, schrittweise Übergabe seiner politischen Funktionen ein.

Matthias Strolz: “Nach erfolgreichem Abschluss unserer fast siebenjährigen Startup-Phase übergebe ich für die nächste Wachstumsetappe an eine neue, frische Führung”

Matthias Strolz wird im Frühsommer seine Funktion als Vorsitzender von NEOS an seine Nachfolge übergeben. Eine Mitgliederversammlung für die Wahl der/des neuen Vorsitzenden ist für Ende Juni geplant.
In einem weiteren Schritt werde er im Herbst auch die Funktion des Klubobmanns übergeben. Dies kündigte Matthias Strolz heute Mittag nach einer Besprechung mit dem NEOS-Vorstand in einer öffentlichen Mitteilung an.
Die genauen Festlegungen dazu wird der Erweiterte Vorstand von NEOS am Mittwoch dieser Woche treffen.

„Mit der Salzburg-Wahl vor gut zwei Wochen haben wir unsere Startup-Phase erfolgreich abgeschlossen. Alles was wir ab jetzt machen, tun wir nicht mehr zum ersten Mal. NEOS ist als Bewegung gut gewachsen. Es ist uns vieles gelungen, manches nicht und überall gibt es Luft nach oben. Wir sind nach Abschluss dieser Pionierphase für das Land und die Menschen sehr positiv und kraftvoll im Tun. Seit Jahresbeginn habe ich zunehmend Klarheit darüber bekommen, dass 2018 das Jahr meiner Amtsübergabe sein wird. So wie mich mein Herz in die Aufgabe einer Parteigründung gerufen hat, so sagt mir die Stimme meines Herzen nun, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, die Führungsverantwortung zu übergeben. Die Pionierphase ist erfolgreich abgeschlossen. Diese anzuführen war meine Aufgabe, meine Berufung. Für die nächste Wachstumsetappe von NEOS ist es gut und wichtig, dass eine neue, frische Führung anpackt.“

Nach Bestellung eines neuen Parteivorsitzes wird Matthias Strolz mit diesem und seinen Kolleginnen und Kollegen im Nationalrat die Übergabe der Klubobmannschaft im Parlament fixieren. Diese wird im Herbst des Jahres stattfinden. „Ich werde dann auch aus dem Nationalrat ausscheiden. Ich war nie ein Sesselkleber. Vielmehr bin ich der Überzeugung, dass ein Gründer bei der Staffelübergabe entschlossen zur Seite treten soll, damit die neue Führungsriege volle Handlungsfreiheit hat. Natürlich werde ich auch nach den Übergaben NEOS eng verbunden bleiben und dort unterstützen, wo es sinnvoll und hilfreich ist“, so Strolz.

Mit dankbarem Blick schaut Strolz auf das, was in den letzten Jahren gelungen ist: „Wir NEOS bringen Lebendigkeit, Lust und Lösungen in die Politik. Als Mitinitiator und ab 2013 Gründungsvorsitzender von NEOS habe ich nun fast sieben Jahre intensive Aufbauarbeit in den Knochen. Ich konnte in dieser Zeit mit meinem Können, Wollen und Tun Gutes mit ins Leben bringen. Kaum jemand hätte uns vor sechs Jahren zugetraut, dass wir 2018 in vielen Gemeinden vertreten sein würden, in den fünf größten Städten Österreichs in den Stadtparlamenten sowie in Stadtregierungen. Kaum jemand hätte es für möglich gehalten, dass wir es beim ersten Anlauf in die Mehrzahl der Landesparlamente schaffen würden, ebenso ins Europäische Parlament und dass wir 2017 zum zweiten Mal und gestärkt in den Nationalrat gewählt werden sollten. Und kaum jemand hätte vermutet, dass wir europaweit ein gesuchter Partner sein würden für neue, innovative Bewegungen der politischen Mitte – von den Ciudadanos in Spanien bis zu Momentum in Ungarn.“

Strolz freut sich, dass NEOS – jenseits der drei alteingesessenen Lager-Parteien und ihrer Abspaltungen – für den Vergleichszeitraum der ersten sechs Jahre die am schnellsten wachsende politische Bewegung der Zweiten Republik ist. „Wir sind nach unserer Startup-Phase nun auf Bundesebene die viertstärkste politische Kraft in einer Republik von fast neun Millionen Menschen. Es macht uns dankbar, diese Aufgabe erfüllen zu können. Wir sind gekommen, um für das gute Leben für diese fast neun Millionen Menschen zu kämpfen.“ NEOS folge „der Vision einer fairen, freien Chancengesellschaft. Wir denken groß vom Menschen. Von jedem Einzelnen“, so Strolz. Als liberale Bürgerbewegung stehe NEOS für „Freiheit in Verbundenheit. Wir glauben an die Entfaltung der Menschen und an die positive Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Bildung ist dafür ein ganz wesentlicher Schlüssel und daher ist sie unser Herzensanliegen. Enkelfitte Sozialsysteme sind uns wichtig. Ebenso die Nachhaltigkeit – die Balance von Umwelt, Wirtschaft und Sozialem. Wir wollen dem Unternehmergeist einen guten Platz geben, weil er Ausdruck unseres kreativen Genies als Menschen ist. Weil er sinnstiftende Arbeitsplätze und Wohlstand schafft. Wir tragen Europa im Herzen und wir kämpfen für die liberale Demokratie, die in diesen Jahren weltweit und auch auf unserem Kontinent immer mehr unter Druck kommt“, so Strolz zur Mission seiner Bewegung.

Der Parteigründer zeigt sich überzeugt, dass seine Zentrumsbewegung „guten Nutzen und Mehrwert für die Menschen und unsere Gesellschaft stiftet. Wir glauben daran, dass die Zukunft nicht ein Raum ist, den wir betreten. Es ist ein Raum, den wir gemeinsam erschaffen. So werden viele Lösungen, die wir in den letzten Jahren entwickelt haben, mittelfristig in die Umsetzung kommen – von einer Bildungswende von unten durch umfassende Schulautonomie bis hin zum Flexipensionsmodell, mit dem wir das System so umgestalten, dass sich auch die nächste Generation gut auf unser Pensionssystem verlassen kann.“

Voller Zuversicht schaut Strolz auf die kommende Etappe für seine Bewegung: „NEOS war noch nie so stark wie heute. Und noch nie war eine starke Kraft der Mitte für Österreich so wichtig wie jetzt und in den nächsten Jahren. Daher ist es essentiell, dass NEOS nach erfolgreichem Abschluss der Aufbauphase nun in die weitere Entfaltung geht. Wir werden, Schritt für Schritt, bis 2030 zu einer prägenden, politischen Kraft in Österreich. Eine Kraft, die eine Million Unterstützerinnen und Unterstützer hinter sich versammelt. Wir haben das Potenzial, eine 20 Prozent Partei zu sein.“

NEOS werde „ein gutes Stück Zukunft für Österreich“ sein. Die Kraft und Tragfähigkeit von NEOS werde sich auch in einer geordneten Übergabe zeigen. „Wir haben eine große personelle Breite und diese wird nun endlich auch voll sichtbar“, freut sich Strolz. Seiner Nachfolge werde er natürlich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auf die Frage, was er nach den Amtsübergaben persönlich vorhabe, hält Strolz fest. „Ich bin noch nicht weg. Jetzt hat die schrittweise, geordnete Übergabe meine volle Priorität. Bis zum Tag der Übergabe werde ich in beiden Funktionen – als Parteivorsitzender und als Klubobmann – mit voller Kraft und Leidenschaft meinen Dienst einbringen. Was ich danach mache, das ist offen. Und ich möchte es bewusst auch offen halten. Da braucht es etwas mehr Ruhe als derzeit, um gut zu hören und zu verstehen, wo das Leben aufzeigt“, so Strolz abschließend.

Zeit im Blick sagt: Danke an Herrn Matthias Strolz.

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