Sind Journalisten “die größten Huren”?

Brief an die JournalistInnen des Landes

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JournalistInnen vermitteln komplizierte Sachverhalte aus Politik, Wirtschaft, Kultur oder Wissenschaft um ihren Lesern, Zuschauern oder Hörern stets einen aktuellen Blick auf die Zeit zu ermöglichen. Einige politische Farben erkennen diese Arbeit an, andere ziehen diese Berufsgruppe durch den Dreck.

Sind wir Werkzeuge? NEIN!

Klar: JournalistInnen sind gerade vor, während und nach Wahlen besonders gefordert und alle Parteien versuchen uns vor ihren Karren zu spannen. Wer mit macht, kann sich vor Anrufen, Mails und Omnipräsenz der Bittsteller nicht mehr retten – die anderen sind “die größten Huren“.

Wir mussten das schon in den 90er Jahren erkennen, sogar in kleinsten, politischen Zellen wie einem Gemeinderat wurden Reporter als Werkzeug, bestenfalls als Schachfiguren angesehen.
Wer deren Botschaften 1:1 in die Welt (ok, ins Bundesland) hinaustrug, wurde hochgelobt. Doch die jeweilige Opposition ließ einen tief fallen oder versuchte dies zumindest.

Ist der objektive Mittelweg langweilig? JA!

So lernte man damals, das eine objektive Berichterstattung der beste Mittelweg sei. Aber das ist Langweilig!
Denn ausgerechnet die Würze mit freier Meinung ohne Maulkorb machte unser Medium so allseits beliebt, denn wir kritisieren alle und loben jeden der es unserer Ansicht nach verdient.

Strache meinte in einem vermeintlich unbeobachteten Moment auf Ibiza angeblich:JournalistInnen, das wären die größten Huren!

Daher ist es auch meine Meinung, das eine solche Partei mit all den Skandalen, Verbindungen und Verrat am Wahlvolk nichts mehr im Nationalrat zu suchen hat!  Klar, egal wer gewinnt oder verliert, die Politiker rotten sich wieder zu einer “Koalition” zusammen, wie es ihnen passt, auch die FPÖ könnte wieder dabei sein. Oder gar das politische Gegenteil …

FAZIT-FRAGE: Wenn JournalistInnen Huren sind, was sind dann solche Politiker?


Eine Partei, welche die Arbeit der Presse scheinbar verstanden hat, ist JETZT, die Liste Pilz. Denn NR Daniela Holzinger-Vogtenhuber schrieb einen Brief an uns alle, den wi Ihnen grade heute, am WAHLSONNTAG zur Nationalratswahl 2019 zeigen möchten.

JETZT-Liste Pilz/ Daniela Holzinger Brief an die JournalistInnen des Landes

S.g. Damen und Herren.

Die Presse wird oft als die vierte Macht im Staat bezeichnet und ich stimme dem zu. In einer Demokratie tragen Sie als JournalistInnen eine immense Verantwortung auf Ihren Schultern. Und das ist nicht immer gerecht, denn vielfach sehen Sie diese wichtige Aufgabe, diese Schlüsselrolle der Vermittlung und kritischen Analyse in Ihren Arbeitsbedingungen und in Ihrer Bezahlung nicht abgebildet.

Immer mehr Auflagen, Klicks, Likes, Retweets und auch immer mehr Werbeeinnahmen sollen mit immer weniger Personal und immer weniger Zeit generiert werden. Die tiefgründige Recherche, die Hintergrundarbeit, das Prüfen von Fakten, das Hinterfragen bleibt dabei oft auf der Strecke – zumal Oberflächlichkeiten auch ganz einfach oft besser „funktionieren“. Das ist so. Das will der Markt.
Und das ist nicht Ihre Schuld. Sie leiden darunter – denn in Wahrheit ruiniert es Ihren Beruf.

Und dann, dann wenn man einmal das fragwürdige Glück hat, von einem Politiker die Wahrheit zu hören, dann werden Sie auch noch beschimpft und herabgewürdigt. Etwa, wenn Heinz Christian Strache in einem vermeintlich unbeobachteten Moment auf Ibiza meint: „JournalistInnen, das wären die größten Huren!“

Dabei hat auch die FPÖ, der Strache 14 Jahre lang als Obmann vorstand, stets davon profitiert, dass für tiefgründige Recherche oft keine Zeit mehr bleibt und Medien vielfach auf Regierungs- und Parteiinserate angewiesen sind um das tägliche Geschäft zu stemmen.

Sind Sie deshalb „Huren“, so wie das der Ex-FPÖ Chef bezeichnete? Weil Sie sich Ihr Geld verdienen und NICHT wie Herr Strache und seine Frau aus öffentlichen Mitteln fürstlichste Gehälter beziehen – zusammen bis zu 50.000 Euro pro Monat?

So schnell wird sich das alles leider nicht ändern lassen.
Ich bitte Sie aber nur um eines: Wenn heute die FPÖ ihr großangelegtes Tierschutz-Täuschungsmanöver im Parlament fährt, bitte – im Namen aller gequälten Geschöpfe in Österreichs Tierfabriken – bitte fallen Sie nicht darauf herein!

Treiben Sie die guten Menschen dieses Landes, jene die den Tieren helfen wollen, nicht in die Arme einer Partei die den Tierschutz genauso verarscht, wie sie das zumindest 14 Jahre lang mit Ihnen, den JournalistInnen gemacht hat.

Rufen Sie mich jederzeit gerne an – ich beantworte alle Ihre Fragen. Meine Nummer kennen Sie!

Hier die Kurzfassung:

Die FPÖ Anträge zu Tiertransporten, Kükentötung und Ferkelkastration sind inhaltlich schwach und unverbindlich. Sie stellen lediglich ein „Bitte an die Regierung“ dar im „Rahmen der EU“ tätig zu werden und „Lösungen“ vorzuschlagen.
Die FPÖ will also eine Regierung bitten etwas zu tun, die keine zehn Wochen mehr im Amt ist – in dieser Zeit auf EU-Ebene etwas zu erreichen ist schlicht unmöglich.
Zudem wird es keine Nationalratssitzung mehr geben, in der dann etwas beschlossen werden könnte – und zu guter Letzt VERFALLEN diese Anträge mit der Angelobung des neuen Nationalrates.

Der einzige Zweck dieser Anträge heute ist also, die Stimmen von TierfreundInnen für die FPÖ zu mobilisieren. Und von Ihnen geschätzte Journalistinnen erwartet sich die FPÖ, dass Sie diese vergiftete Lügenbotschaft ins Land tragen.

Ich bitte Sie inständig. Tun Sie das nicht.
Herzlichst

Ihre NRin Daniela Holzinger-Vogtenhuber
JETZT Liste Pilz – Tierschutzsprecherin