Stabiler durch die nächste Krise – Das können Unternehmen tun

Unternehmerin | Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Unternehmer mit Weitblick meistern diese Krise und auch jene die noch folgen könnten | Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die große Pleitewelle, die zu Beginn der Coronakrise befürchtet worden war, ist bislang ausgeblieben. Experten sind sich jedoch einig, dass viele Firmen in Deutschland noch lange nicht über den Berg sind. Viele haben eine Insolvenz knapp abgewendet und sind von einer raschen Erholung der Wirtschaft abhängig. Was Unternehmen wirklich tun können, um auch die nächste Krise sicher zu meistern, das sehen wir uns hier in diesem Artikel genauer an.

Den Ballast abbauen

Aktuell ist die Situation für viele Firmen in Deutschland weit weniger rosig, als noch im vergangenen Jahr. Damals blickten sie auf rund acht Jahre anhaltendes Wachstum zurück, das sie seit der Zeit der Finanzkrise weit nach vorn brachte. Weitsichtige Unternehmer waren in dieser Zeit dazu in der Lage, Reserven für schlechte Zeiten zu bilden und sich auf ein sicheres Polster zu setzen. Genau diese finanziellen Mittel wurden nun in vielen Unternehmen aufgebraucht, da die Liquidität im Zuge der Coronakrise stark gesunken ist.

Inzwischen weiß der Staat um die Fragilität der Lage in vielen Firmen und bietet entsprechende Alternativen an. Dies gilt zum Beispiel für die möglichen Steuerstundungen, die künftig eine allzu starke punktuelle Belastung vermeiden soll. Trotzdem wird es notwendig sein, den Ballast der letzten Krise schnell abzubauen. Ein schlankes und agiles Unternehmen, welches seine finanziellen Polster nun wieder auffüllt, um Reserven für die kommende Zeit zu schaffen, befindet sich demnach in der idealen Position.

Flexibler durch Kurzarbeit

Unternehmen sind außerdem gut damit beraten, jene Hilfe zu nutzen, die der Staat ihnen derzeit zur Verfügung stellt. Sollte zum Beispiel die Auslastung durch ausbleibende Aufträge zu gering sein, so ist die Kurzarbeit eine passende Option. Auf diese Weise können Beschäftigte im Hinblick auf ihre Gesamtauslastung etwas zurücktreten und dadurch neues wirtschaftliches Potenzial für das Unternehmen eröffnen. Einen Lohnausgleich von 60 Prozent zahlt in der Folge der Fiskus. Im Artikel von Haufe ist diese Prozedur im Detail beschrieben.

Dass die Kurzarbeit ein so wichtiges Instrument in dieser Lage ist, hat mit zwei Faktoren zu tun. Zum einen bietet sie die Chance, Entlassungen zu vermeiden. Sobald die Aufträge wieder mehr werden, stehen auf diese Weise jene Mitarbeiter zur Verfügung, die ihren Job schon gut beherrschen und die über die notwendige Erfahrung verfügen. Außerdem geraten Unternehmen trotzdem nicht unter solch großen Druck, der entstehen würde, wenn der volle Lohn für Mitarbeiter bezahlt werden müsste, die aber eigentlich keiner regulären Arbeit mehr nachgehen können.

Kritisch bleiben und Risikomanagement betreiben

Die Art und Weise, wie schnell die Coronakrise den Aufschwung in Deutschland beendete, zeigt noch viel mehr. Firmen können sich nicht darauf verlassen, dass die wirtschaftlich goldenen Zeiten endlos weitergehen. Seit dem Beginn der Weltgeschichte gibt es schon immer Phasen von kleineren und größeren Krisen. Sobald die Wirtschaft besser läuft, sorgen sich viele Unternehmer darum, das große Geschäft doch noch zu verpassen. Doch die große Herausforderung besteht darin, auch während der Hausse nicht den goldenen Versprechungen zu glauben, sondern kritisch zu bleiben.

Jene Unternehmen, die sich schon immer darüber im Klaren sind, dass nicht nur gute Zeiten das Geschäft prägen, navigieren am besten durch die verschiedenen Niveaus der Konjunktur. Wer sich über die guten Zeiten freut, weiter am Unternehmen arbeitet und investiert, kann anschließend kaum vom nächsten Abschwung überrascht werden. Gewinne sind schließlich auch dann möglich, wenn ansonsten ein ruhiges Fahrwasser angestrebt wird.