Die Geschichte machte viel Wirbel. Jetzt ist sie zu Ende.
Kein gutes Ende: Die Tiger – Babys, die eine Frau zuvor gerettet hatte und in der Badewanne hielt, sind in Schönbrunn verstorben.
oe24: Wien. Vor zwei Wochen wurde der Tiergarten Schönbrunn von den Behörden mit der Aufzucht von zwei Tiger-Jungtieren betraut, die in einer Privatwohnung in Hainburg (NÖ) abgenommen wurden.
Als die Tiere dem Tiergarten übergeben wurden, waren sie erst wenige Tage alt, winzig klein und völlig hilflos.
Rund um die Uhr sorgten sich Tierpfleger und Tierärzte um die beiden.
Hier der ganze traurige Bericht.
VIER PFOTEN: Tod der beiden Tigerbabys lässt viele Fragen offen.
Forderung nach mehr Transparenz durch EU
Selbst die jahrelange Expertise und die Rund-um-die-Uhr-Pflege der Tierärztlichen Ordination des Zoos Schönbrunn mit ihrem Leiter Dr. Thomas Voracek konnten die beiden Tigerbabys aus der Slowakei letztlich nicht retten.
Ihr Tod wirft laut VIER PFOTEN viele Fragen auf, die es nun zu klären gibt.
„Mit dem Ableben der beiden Tigerjungen musste leider gerechnet werden“, sagt VIER PFOTEN Gründer und Präsident Heli Dungler. „Sie waren schließlich viel zu früh von ihrer Mutter getrennt worden, es fehlen ihnen daher ganz wichtige Grundlagen zur Bildung eines starken Immunsystems.“
Die Babys waren bekanntlich von einer Tierpflegerin aus einer slowakischen Tigerfarm („Oasis Park“) über die Grenze nach Österreich gebracht wurden, um dort illegal in einer Wohnung gehalten zu werden. „Es müssen jetzt die Hintergründe geklärt werden, die letztendlich zum Tod der Jungtiere geführt haben“, fordert Heli Dungler.
Eine große Frage bleibt außerdem noch offen: „Es muss transparent gemacht werden, wohin letztendlich die vielen Jungtiere, die in der Tigerfarm geboren werden, eigentlich kommen.
Denn was viele Menschen nicht wissen:
Tiger werden mitten in Europa systematisch für den Handel gezüchtet. Sehr oft werden sie noch als Jungtiere für Selfies oder generell als Touristenattraktion missbraucht, bevor Teile von ihnen illegal nach Asien geschmuggelt werden.
Dort werden sie in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet.“
Tigerfarmen sind bereits seit längerem im Visier der Tierschützer. VIER PFOTEN fordert die EU auf, den Handel mit Tigern und Tigerprodukten endlich zu verbieten und diesem grausamen Geschäft ein Ende zu bereiten.
Das Züchten und Handeln mit Tigern ist in der gesamten EU erlaubt. Fehlende Unterlagen machen es unmöglich festzustellen, wie viele dieser Tiger in Europa in Gefangenschaft leben, wohin sie oftmals illegal gehandelt werden oder wo sie sterben. „Wir brauchen ein Verbot und mehr Kontrolle seitens der EU“, so Dungler.
VIER PFOTEN hat eine Petition gestartet, die es Unterstützern ermöglicht, die Europäische Kommission aufzufordern, den kommerziellen Handel mit in Gefangenschaft gehaltenen Tigern zu verbieten, um die gefährdeten Arten vor grausamer Ausbeutung zu schützen.
Quelle
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