Wie man Journalisten aushungert

Medien
Foto: pixabay, zib

Das dzt. stattfindende Kollektivvertrags-Match von Journalistengewerkschaft in der GPA-djp vs. VÖZ (Verband Österreichischer Zeitungen) treibt schon einige Stilblüten. Traurig ist nur das dies am Rücken Freier wie Angestellter Journalisten ausgetragen wird.

Knackpunkt: Zeilenhonorare der Freien Journalisten

Momentan seien die Verhandlungen vonseiten der Unternehmer, also auch den VÖZ Mitgliedern unterbrochen weil diese die „substanzielle Erhöhung Zeilenhonorare der Freien“ nicht akzeptieren wollen.
Angesichts der Höhe der Forderung ist das einfach lächerlich„, meint Franz C. Bauer, Verhandlungsführer auf Journalistenseite und gibt uns ein Rechenbeispiel:

Wenn es einem Freien gelingt, in einem Monat 50.000 Anschläge unterzubringen (was aber eine kaum erreichbare Obergrenze darstellt), dann erhält er auf Basis des aktuellen Honorarkatalogs dafür 1.750 Euro. Abzüglich Steuern, Sozialversicherung, Altersvorsorge und der Bildung von Rücklagen für Krankheitsfälle und Urlaub bleiben davon in der Regel weniger als 1.000 Euro. (Anm.: Dabei gibt´s für diese Gruppe auch kein Urlaubs- u. Weihnachtsgeld)
Wenn Unternehmer jetzt allen Ernstes argumentieren, dass unsere Forderungen überzogen sind, dann fehlt ihnen jeder Bezug zur Realität. Die Unternehmervertreter sollen im Sinne der Qualitätssicherung unserer Branche ihre freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern adäquat honorieren„, fordert Bauer.

VÖZ: „Journalistengewerkschaft schießt mit Forderung an Medienrealität vorbei“

Gerald Grünberger (VÖZ-Geschäftsführer) ist ob der nun öffentlichen Übertragung des Matches sauer „Verhandlungspositionen via Presseaussendungen auszurichten, ist kein Fair Play„.  „Forderungen, die völlig an dieser Medienrealität vorbei schießen, erweisen den berechtigten Anliegen der freien und der angestellten Redakteure nach einer angemessenen Tariferhöhung einen Bärendienst„, betonte Grünberger.

Die Gewerkschafter verstehen nicht wieso die Unternehmer wegen dieses einen Punktes die Verhandlungen abbrechen und von einer Gefährdung der Branche sprechen. „Von unserer Ausgangsforderung sind wir ohnedies bereits weit abgerückt, und jetzt sprechen die Unternehmer von einer Gefährdung der Branche. Es geht noch um einen Euro, den sie nicht bereit sind, mehr zu zahlen„. Wichtig sei eine Anhebung der „Freien„-Honorare, weil Lohndumping bei den Freien den Anreiz verstärke, Arbeit zunehmend von Angestellten auf Freie zu verlagern. Billigtarife bei Freien gefährdeten damit unmittelbar auch die Existenz zahlreicher angestellter Journalistinnen und Journalisten.

Haben die Verleger auch den Verstand „verlegt„?

Als freier Blogger könnte einem das alles egal sein, immerhin fließen dessen Werbeeinnahmen, Bildhonorare oder was auch immer eh in die eigene Tasche (die nur der Finanzminister wieder leert). Aber wer, wie ich zB., einmal bei div. Medien arbeitete spürte ja schon vor Jahrzehnten den Druck von oben. Daher stehe ich auf der Seite der „Kollegen“!

Denn die Unternehmer brauch nicht so zu tun, als würden sie wegen ein paar Euro mehr an Honoraren nun dichtmachen müssen. Immerhin hat man doch genug Wege gefunden um Unmengen an wirklich Gratis arbeitenden Leser-Reportern zu rekrutieren. Jene Menschen die sich gerne gerne mitteilen, Fotos dazu machen und dabei gibt es einige die das auch noch gut können.
Diese liefern Gratis Content für die Verlage und helfen ev. Angestellte zu sparen?

Schließlich sei noch die Einnahmenseite der Medienunternehmer beleuchtet, auch dazu ein Beispiel: Wenn allein an Online Werbung pro Tag und Kunde mindestens 10.000,- netto eingenommen werden sind das im Monat 300.000,- Man hat aber 10 – 100 Kunden und noch grössere Flächen, auffälligere Banner, Kombiangebote uvam. das den Preis erhöht.

Dh. die setzen Millionen alleine im Web um und wer liefert ihnen den Inhalt der die Leser anzieht mit deren Klicks die sich prahlen können?
Richtig: Die Journalisten!

 


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