Im Frühjahr 1961 begann der Autor K. H. Scheer unter dem Eindruck des beginnenden Kalten Krieges einen Science-Fiction-Roman.
In der bis heute prophetischen Handlung standen sich ein „Westblock“ und ein „Ostblock“ samt „asiatischer Föderation“ gegenüber. Die Finger der Generäle schwebten über den Schaltern der Atomwaffen …
Der Autor lässt im Juni des fiktiven Jahres 1971 einen Major Perry Rhodan die erste Mondlandung absolvieren, doch die Rückkehr der Crew würde auf eine Welt des Krieges erfolgen. Wen und was die Raumfahrer im Gepäck haben, konnte niemand ahnen, aber dies sollte die Erde und in der Folge die Galaxis verändern …
Die Realität im Jahre 2022
Über 60 Jahre nach diesen Überlegungen zu den ersten „PERRY RHODAN“ Romanen, inzwischen der größte literarische Kosmos der Welt; stehen sich wieder westlich orientierte und östliche Machtblöcke gegenüber. Doch dies passiert wirklich, im realen Jahr 2022!
Das bringt uns wieder zu der schon 2017 hier gestellten Frage: “Brauchen wir eine dritte Macht?“.
Wir kennen dies ja aus den üblichen Sci-Fi Filmen: Erdlinge bekämpfen sich bis zur Selbstvernichtung, doch dann tauchen übermächtige Aliens auf und die Verteidigung eint die Streithähne.
In „PERRY RHODAN“ skizzierten die Autoren der ersten Romane eine ähnliche Situation. Jedoch ist es dort ein gewisser (Ex US Major) namens Perry Rhodan, welcher mit unglaublichen Machtmitteln von besagter Mondlandung zurückkehrt!
Denn die irdischen Raumfahrer begegneten am Mond ihrem Schicksal und dem der Menschheit …
Die dritte Macht
Konkret war es die uralte Rasse der Arkoniden, deren Raumschiff am Mond havarierte. Rhodan und seine Crew absolvierten den Erstkontakt mit einer weit überlegenen, außerirdischen Spezies mit Bravour. Der Respekt der humanoiden „Aliens“ ermöglichte vor allem dem weitblickenden, weltoffenen und strategisch genialen Perry Rhodan Einblick in die Lebensarten kosmischer Zivilisationen und in die technische Welt der Zukunft.
So kam es, dass die Crew mit mehr Personen und unglaublich mächtiger Technik auf die Erde zurückkehrte und diese Machtmittel nutzten, um die verfeindeten Blöcke in ihre Schranken zu weisen. Deflektoren, Schutzschilde, Neutralisatoren, Anti-Schwerkraft Generatoren, uvam. degradierte die stärksten irdischen Waffen zu Spielzeugen.
Natürlich wollten die Politiker und Militärs der Machtblöcke an diese technischen Wunderwerke kommen, um den Feind zu vernichten. Klar beanspruchte die Heimat des Majors Perry Rhodan, die USA, die Arkon-Technik alleine für sich, für den Westblock.
Doch der Raumfahrer, welcher fortan die Menschheit zu den Sternen führen sollte, riss sich die US-Abzeichen von der Uniform. Er erklärte sich und die Menschen zu “Terranern” und rief die Dritte Macht aus …
Die Kinder der neuen Sonne
Braucht die Menschheit nun wirklich eine dritte Macht, entweder in der Gestalt echter Aggressoren, die es „irgendwo da draußen“ geben könnte oder warten wir auf eine literarische Lichtgestalt wie Perry Rhodan … oder schaffen wir das auch alleine?
Wie schon am Ende von “2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen” die Botschaft aus dem Off lautete: Die Antworten könnten schwerer wiegen, als die Fragen. Bekanntlich dreht es sich beim Teil 2 des verfilmten Arthur C. Clarke Meisterwerks ja noch mehr um den Konflikt zwischen den Supermächten. Und um die Fähigkeit eines Amerikaners, über den Schatten zu springen.
Schließlich führen die kosmischen Ereignisse dazu, dass die irdischen Konflikte enden und die Präsidenten der Mächte eine neue Sonne am Himmel erblicken. Die Aussicht auf eine Menschheit, welche die Kinder der neuen Sonne willkommen heißt, ist eine Aussicht auf die Zukunft, die ja längst begann …
Wir alle haben die letzte Botschaft des zuvor manipulierten und durchgeknallten Computers HAL 9000 im Ohr:
„All diese Welten sind euer – außer Europa. Versucht nicht, dort zu landen. Nutzt sie gemeinsam. Nutzt sie in Frieden.“