Blutspende muss von Risikoverhalten, nicht von sexueller Orientierung abhängen

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SoHo fordert Ende der generellen Diskriminierung schwuler Männer bei der Blutspende.

Die neue Blutspenderverordnung des Gesundheitsministeriums, die seit vergangener Woche in Kraft ist, erlaubt Männern, die Sex mit Männern haben, erstmals den Zugang zur Blutspende – allerdings nur, wenn der letzte gleichgeschlechtliche Sex mehr als ein Jahr zurückliegt. Für den Vorsitzenden der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo, Mario Lindner, geht dieser Schritt nicht weit genug: „Die Umwandlung des Verbots für schwule Männer in eine Wartefrist löst das grundsätzliche Problem nicht. In Österreich werden laufend Blutreserven benötigt, dass eine große Gruppe noch immer generell von der Möglichkeit der Spende ausgeschlossen wird, entspricht weder den Lebensrealitäten in unserem Land, noch dem Stand der Wissenschaft“, so Lindner. „Der Zugang zur Blutspende muss endlich von individuellem Risikoverhalten, nicht von der sexuellen Orientierung abhängen. Andere EU-Länder sind uns in dieser Frage weit voraus.“

Österreich reagiert mit der neuen Verordnung auf eine Entscheidung des EuGH, der eine generelle Diskriminierung von schwulen Männern verbietet. Länder wie Bulgarien, Portugal oder Spanien haben längst Regeln in Kraft, die sich rein am persönlichen Risikoverhalten der SpenderInnen orientieren. Das sieht die SoHo auch als Vorbild für Österreich. „Die Stigmatisierung und Diskriminierung schwuler Männer ist wissenschaftlich längst überholt“, betont Lindner. „Was wir brauchen ist eine umfassende Regelung, die das persönliche Risikoverhalten im Sinne der EmpfängerInnen zur Grundlage nimmt – nicht welches Geschlecht ihre Sexpartner haben.“

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