FPÖ-Hofer zu Pflege-Führungskräfte-Barometer: Qualifizierungsoffensive dringend notwendig.
Bundesregierung muss Sorgen des Pflegepersonals ernst nehmen und Durchlässigkeit der Ausbildung sicherstellen.
Die vom Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) präsentierten Ergebnisse des „Pflege-Führungskräfte-Barometer“ 2016 geben einen umfassenden und aufschlussreichen Einblick in die Situation von Pflege(führungs)kräften in österreichischen Krankenhäusern, erläutert der freiheitliche Pflegesprecher und Dritte Präsident des Nationalrates Ing. Norbert Hofer.
Die knapp 1000 Befragten aus allen Bundeländern gaben an, dass vor allem „die Vielzahl an laufenden Veränderungsprojekten und die ökonomischen Rahmenbedingungen als stark belastend erlebt“ werden. Als besonders erschwerend werde empfunden, dass die Patienten immer älter und multimorbider würden. „Dadurch stellen sich immer höhere Anforderungen an die Kompetenz der Pflegekräfte“, so Ursula Frohner, Präsidentin des ÖGKV, die weiter kritisiert: „Allerdings halten die Fortbildungsangebote damit keineswegs Schritt. Statt Kolleginnen und Kollegen mit dreijähriger Ausbildung, stehen heute zunehmend weniger ausgebildete am Krankenbett. Da werden alle Rahmenbedingungen ausgereizt und manchmal auch gebogen.“ Aber auch der Personalstand und das Thema „Ethnische Bedürfnisse“ bereiten dem Führungspersonal Sorgen: „Die Aufgabe, mit der zunehmenden Multikulturalität sowohl innerhalb der Belegschaft wie auch unter den Patientinnen und Patienten umzugehen, wird von den Meisten als zentrale Herausforderung empfunden“.
Hofer sieht im Ergebnis der Umfrage die freiheitliche Forderung nach einer Qualifizierungsoffensive bei Pflegekräften bestätigt, um dem bestehenden und zukünftigen Mangel entgegenzuwirken.
Er verweist auf die seit 2010 kontinuierlich sinkende Zahl an mit Qualifizierungshilfe ausgebildeten Pflegekräfte: „Aus meiner Sicht ist die Verankerung modularer Ausbildungsformen dringend notwendig, die einerseits eine berufsbegleitende Ausbildung ermöglichen und andererseits den Auszubildenden eine vollständige Durchlässigkeit bei der Weiterbildung garantieren. Auch eine adäquate Entlohnung der Betroffenen und die soziale Anerkennung der Pflegeberufe ist Voraussetzung, um entsprechende Anreize zu schaffen“, bekräftigt Hofer und betont, dass nicht die Akademisierung der Pflegeberufe -die einen Schulabschluss mit Matura voraussetzen – das Wichtigste sei, sondern im Gegenteil, ein niederschwelliger Zugang zur Ausbildung sinnvoll und notwendig erscheint. Hofer: „Daher muss endlich auch das freiheitliche Modell der Pflegelehre umgesetzt werden. Erfolge in der Schweiz und Versuche in Vorarlberg zeigen, dass dieser Weg der richtige ist.“