Die Maßnahmen des ÖSV gegen Doping-Missbrauch

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Der ÖSV hat nach den Ereignissen in Turin 2006 zahlreiche Maßnahmen zur Doping-Prävention ergriffen. Der Skiverband hat als Reaktion auf die damaligen Vorfälle einen eigenen Anti-Doping-Beauftragten eingesetzt. Diese Funktion bekleidet seit 10 Jahren Prof. Wolfgang Schobesberger, Leiter der Sportmedizin der Tirol Kliniken und Professor an der Privatuniversität UMIT in Hall.

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„Der ÖSV ist ein Vorzeigeverband in der Doping-Prävention. Es gilt Null-Toleranz für Dopingtäter. Wir haben in den letzten Jahren sehr vieles im Bereich von Anti-Doping-Programmen entwickelt“, sagt Wolfgang Schobesberger.

Die Anti-Doping-Strategie basiert auf 3 Elementen:

Prävention, Aufklärung und Bewusstseinsbildung
Kurse, Schulungen und Beratung
Regelmäßige, unangemeldete Kontrollen durch die NADA (Nationale Anti Doping Agentur)

Für Trainer, Funktionäre und Athleten wurde eine Internet-Plattform eingerichtet, über die ein obligatorischer e-learning-Kurs angeboten wird. Dieses Schulungsprogramm wird gemeinsam mit der NADA Österreich durchgeführt und muss von allen Kader-Athleten in allen sportlichen Disziplinen absolviert werden.

Wenn Athleten neu in den Kader aufgenommen werden, müssen sie verpflichtend diesen Kurs absolvieren und an einer Informationsveranstaltung, die gemeinsam mit der NADA durchgeführt wird, teilnehmen.

Jeder Athlet muss eine verbindliche Erklärung unterschreiben, in der er die nationalen und internationalen Anti-Doping-Richtlinien einhält.

Auch das Umfeld der Sportler ist in dieses Maßnahmenpaket eingebunden. Seit einigen Jahren müssen auch Physiotherapeuten, Trainer und das medizinische Personal des ÖSV einen Zertifikatskurs an der UMIT absolvieren.

Leider werden die Methoden des Dopings immer raffinierter. Um das Wissen und das Bewusstsein zu schärfen und auf den neuesten Stand zu bringen, nehmen alle zwei Jahre rund 200 Trainer auf Bundes- und Landesebene an einschlägigen Informationsseminaren teil. Das internationale Regulativ wird alle 3-4 Jahre aktualisiert und adaptiert.

Die Athleten des ÖSV sind verpflichtet, die Doping-Tests zu melden. Die Daten werden in der ÖSV-Athleten-Datenbank erfasst, die an der Universität Innsbruck eingerichtet ist und von Prof. Werner Nachbauer verwaltet wird. Die Athleten Max Hauke und Dominik Baldauf wurden seit September 2018 je sechs Mal von der NADA geprüft. Die Ergebnisse waren immer negativ. Über die beiden letzten Tests liegen in der Datenbank noch keine Ergebnisse vor. Der ÖSV finanziert jährlich zusätzliche Tests im Umfang von 50.000 Euro an die NADA.

Werner Nachbauer: „Die ÖSV-Führung hat wesentliche Maßnahmen zur Verringerung von Doping gesetzt. Das Problem ist, dass man vorsätzliche kriminelle Vorgangsweisen kaum vermeiden kann. Leider sind auch hier die Möglichkeiten des ÖSV eingeschränkt.“

Festzuhalten ist, dass Österreich eines der wenigen Länder der Sportwelt ist, die ein Anti-Doping-Gesetz im Strafgesetzbuch haben.

Kronen Zeitung:

Doping-Sündern drohen bis zu drei Jahre Haft

Quelle
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