Konstruktive Arbeitsmarkt-Strategien statt Lohndumping durch Asylwerber

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„Kollektivverträge dürfen nicht unterwandert werden“

Es sollen scheinbar massenhaft heimische Arbeitskräfte über Lohndumping durch Asylwerber ersetzt werden“, so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser. Er zeigt sich verwundert über heutige Aussagen der Industriellenvereinigung, die nicht dem traditionell konstruktiven Gesprächsklima in Niederösterreich entsprechen und erteilt derartigen Ideen eine klare Absage.

Wenn jetzt die Beschäftigten befürchten müssen, durch Asylwerber, die für Billiglöhne arbeiten sollen, ersetzt zu werden, dann würde davon niemand profitieren. Einerseits wird die soziale Sicherheit gefährdet, anderseits entgehen dem Staat dadurch Einnahmen. „Es sind die Beschäftigten in diesem Land, die Wertschöpfung erbringen und damit den sozialen Frieden sichern“, so Wieser. Steigt die Arbeitslosigkeit, weil ArbeitnehmerInnen durch Dumping-Löhne ersetzt werden, hätte das massive Gefahren zur Folge.

Es hat den Anschein, als ob es der Industriellenvereinigung nur um noch billigere Arbeitskräfte geht anstatt um die Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen. „Kollektivverträge regeln das Mindesteinkommen, gelten für Menschen aller Herkunft und dürfen nicht unterwandert werden“, betont Wieser. Bei zuletzt 72.453 Jobsuchenden und einer Arbeitslosenquote von 11,3 Prozent in Niederösterreich kann es keinesfalls das Rezept sein, Arbeit noch billiger machen zu wollen. Wichtig ist eine ganzheitliche Betrachtung des Arbeitsmarktes. Vor allem braucht es Investitionen in Bildung, Forschung, Entwicklung oder Breitband. Im Anlagenbau der Energie-oder Bauwirtschaft liegen oft langfristige und durchdachte Vorhaben mit hohem Auftragsvolumen in der Schublade. Zu hinterfragende Einzelinteressen können hier nicht die wirtschaftliche Gesamtplanung und damit viele ArbeitnehmerInnen torpedieren.

Quelle
Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.