Taschner: Bessere Chancen durch Deutschförderklassen für Schüler mit Deutschmängeln

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Deutschförderklassen heute im Unterrichtsausschuss

Deutschförderklassen sollen ab Herbst 2018 sicherstellen, dass die Kinder im Regelunterricht die deutsche Sprache beherrschen.
So wollen wir die Kompetenz von außerordentlichen Schülerinnen und Schülern, die die Unterrichtssprache nicht beherrschen, verbessern, damit sie eine gute Ausbildung schaffen und später am Arbeitsmarkt Fuß fassen können, sagt der Bildungssprecher der neuen Volkspartei, Abg. Dr. Rudolf Taschner, anlässlich der heutigen Sitzung des Unterrichtsausschusses.

Geplant ist der Einsatz eines einheitlichen standardisierten Testverfahrens, um den Deutschförderbedarf des jeweiligen Kindes treffsicher festzustellen. Ergibt dieser, dass dem Unterricht ungenügend gefolgt werden kann, wird das Kind als sogenannter außerordentlicher Schüler eingestuft und in eine Deutschförderklasse aufgenommen. Dort wird in 15 bis 20 Wochenstunden nach eigenem Lehrplan Deutsch gefördert – nicht sprach-intensive Gegenstände wie Zeichnen, Musik oder Turnen besuchen die Kinder gemeinsam mit der Regelklasse. Nach jedem Semester wird mittels eines österreichweit einheitlichen Tests überprüft, wie sich die Sprachkenntnisse des Kindes entwickeln und ob die Kinder dem Regelunterricht ausreichend folgen können. Wenn nicht, so bleiben sie maximal vier Semester in der Deutschförderklasse. Nach dem Wechsel in die Regelklasse können sie zusätzlich einen Deutschförderkurs im Ausmaß von sechs Stunden pro Woche parallel zum Unterricht besuchen.

Taschner zeigt sich zuversichtlich, dass die meisten Schülerinnen und Schüler in kurzer Zeit in die Regelklassen wechseln können und verweist in diesem Zusammenhang auf Niederösterreich, wo sich Deutschklassen bereits bewährt haben. Nach einem Pilotprojekt in Wiener Neustadt wurden Deutschförderklassen im Februar auf ganz Niederösterreich ausgerollt. In den Pilotklassen habe man nach wenigen Monaten bereits eine Verbesserung der Sprachkompetenz feststellen können.

Zu Forderung der Opposition nach einem öffentlichen Expertenhearing hält Taschner fest, dass zwischen allen Parlamentsklubs gemeinsam vereinbart wurde, die Regierungsvorlage in einer sachlichen Atmosphäre mit Experten zu beraten. So steht z.B. Mag. Martin Netzer, MBA, vom Bildungsministerium als Auskunftsperson zur Verfügung. Die ÖVP hat Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Professor für deutsche Sprache und ihre Didaktik an der Universität zu Köln, als Auskunftsperson nominiert. Nicht vereinbart wurde hingegen die Öffentlichkeit dieser Ausschussberatung, eine öffentliche Auseinandersetzung erfolge ohnehin in der Nationalratssitzung im Mai.

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