Volkshilfe Sozialbarometer: JedeR Vierte will starken Führer

News
MIH83 / Pixabay

Fenninger präsentiert repräsentative Umfrage und fordert Bundesregierung auf: Warnsignale ernst nehmen!

Wenngleich wir aus rezenten Studien wissen, dass die Demokratie die mit Abstand beliebteste Regierungsform ist, stimmt es uns nachdenklich, dass rund jedeR Vierte sich für einen starken Führer, der sich nicht um ein Parlament und Wahlen kümmern muss, ausspricht.
Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich
“Es ist eine aktive Zivilgesellschaft, die den sozialen Zusammenhalt fördert, die Übernahme von sozialer Verantwortung stärkt und schlussendlich positive demokratiepolitische Auswirkungen hat.
Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich
Demokratie beschränkt sich nicht auf das Wählen von RegierungsvertreterInnen. Demokratie heißt, die Macht geht vom Volk aus. Dabei werden unterschiedlichen Interessen von Menschen durch die politischen VertreterInnen ausverhandelt. Und Demonstrationen sind Ausdruck für bestimmte Interessen. Durch sie werden individuelle Stimmen hörbar, die ohne diese Möglichkeiten oft untergehen würden.
Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich
Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich heute die aktuellsten Ergebnisse des Volkshilfe Sozialbarometers, einer regelmäßig in Zusammenarbeit mit SORA durchgeführten sozialpolitischen Umfrage. „Wenngleich wir aus rezenten Studien wissen, dass die Demokratie die mit Abstand beliebteste Regierungsform ist, stimmt es uns nachdenklich, dass rund jedeR Vierte sich für einen starken Führer, der sich nicht um ein Parlament und Wahlen kümmern muss, ausspricht.“ Im Rahmen der Umfrage stimmen der Aussage 26 Prozent der Befragten sehr zu (8 Prozent) bzw. ziemlich (19 Prozent) zu. 25 Prozent der Befragten stimmen wenig und 43% der Befragten stimmen der Aussage gar nicht zu.

Demokratie stärken – aktive Zivilgesellschaft fördern!
In Anbetracht dieses Ergebnisses sei es wichtig, sich darauf zu besinnen, was die Demokratie stärkt, meint Fenninger: „Es ist eine aktive Zivilgesellschaft, die den sozialen Zusammenhalt fördert, die Übernahme von sozialer Verantwortung stärkt und schlussendlich positive demokratiepolitische Auswirkungen hat.“ Das sehen auch die ÖsterreicherInnen so, stimmen doch sieben von zehn Befragten zu, dass das Engagement für die Gemeinschaft durch freiwillige Arbeit die Demokratie stärkt.

 

Außerdem geben 30 Prozent der Befragten an, sich bereits freiwillig in einem Verein oder einer Initiative zu engagieren. „Die Statistik zeigt ein nachhaltiges Wachstum an freiwillig Engagierten. Das lässt auch das Bewusstsein bei den ÖsterreicherInnen darüber vermuten, dass in einer Gesellschaft, in der es eine Kultur des freiwilligen Engagements gibt, viele soziale Probleme durch gegenseitige Unterstützung gelöst werden.“

Protest gehört zur Demokratie
„Ein wichtiger Eckpfeiler von Demokratie ist das Demonstrationsrecht.“, so Fenninger weiter. Dieser Meinung sind auch die ÖsterreicherInnen, wie der Volkshilfe Sozialbarometer zeigt. Acht von zehn Befragten sehen es als wichtigen Bestandteil, wenn Menschen gegen Missstände protestieren oder sich für gesellschaftliche Anliegen einsetzen. „Demokratie beschränkt sich nicht auf das Wählen von RegierungsvertreterInnen. Demokratie heißt, die Macht geht vom Volk aus. Dabei werden unterschiedlichen Interessen von Menschen durch die politischen VertreterInnen ausverhandelt. Und Demonstrationen sind Ausdruck für bestimmte Interessen. Durch sie werden individuelle Stimmen hörbar, die ohne diese Möglichkeiten oft untergehen würden.“ Dem stimmen die ÖsterreicherInnen offenbar zu. 70 Prozent der Befragten sehen eine Einschränkung des Demonstrationsrechts als einen Angriff auf die Demokratie.

 

Gute Bedingungen und Partizipation für Engagierte!
„In unserem Land funktioniert seit jeher vieles, weil die Zivilgesellschaft mit ihrem Einsatz und ihrer Begeisterung freiwillig zur Verfügung steht. Hier wird Toleranz gegenüber Gesellschaftsgruppen geübt, es werden Vorurteile abgebaut, Kompetenzen erworben, Sinn gefunden und Gemeinschaft gepflegt.“, so Fenninger.

Er fordert in diesem Zusammenhang, dass Freiwilligenarbeit größere Wertschätzung erfährt und auch durch Partizipation und Einbeziehung in politische Entscheidungen belohnt wird. „Wir wissen, dass wenn sich BürgerInnen von der Politik zu wenig beachtet fühlen, die Anzahl an NichtwählerInnen steigt. Maßnahmen wie die Einschränkung des Demonstrationsrechts verstärken Unzufriedenheit und Misstrauen der Menschen in dem politischen System. Dem müssen wir entschieden entgegentreten.“.

Quelle
Link zum Originalartikel, bzw. zur Quelle des hier zitierten, adaptierten bzw. referenzierten Artikels (Keine Haftung bez. § 17 ECG)