“Immer die Radfahrer” lautete der Titel eines alten Films wo einer meiner liebsten Komiker, Heinz Erhardt samt Freunden mit den titelgebenden Vehikeln durch das Kärnten der 50er Jahre unterwegs ist.
Man erinnert wie es damals war, ab und zu kreuzen ein paar Benzinkutschen den Weg, keine Ampeln weit und breit und Fahrradwege gab’s auch noch nicht. Für was auch?
Zeitweise glaubt man aber, die heutigen Radfahrer leben auch noch in den 50er Jahren, so allein wie sie sich auf den heute vielfach stärker befahrenen Fahrbahnen wähnen.
Nichts gegen das Radfahren an sich, ist eine saubere Fortbewegungsart, dazu angeblich noch gesund und auch mit geringem Verkehrstechnischen Wissen zu machen. Selbst war man ja auch mal nur so unterwegs, zumindest bis zu dem Tag als man endlich mit dem Moped, Mofa oder gar Kleinmotorrad fahren durfte.
Schöne Radwege in Land und Stadt
Ich habe auch nichts gegen diese mehrere Meter breiten, bestens gepflegten, Millionenschweren Asphaltbänder welche man vielfach durch die Botanik gezogen hat, auf denen sich ab und zu auch wirklich (normale) Radfahrer befinden. (Keine Rennfahrer, gell – s. unten)
Andere Radwege uo. Streifen hingegen verlaufen in dichter bebauten Gebiet, sind oft schmäler und auch gleich neben den Fahrbahnen für Kfz und kreuzen sich mit jenen Fahrspuren. Auch gut, soll so so sein, dass sollte ja, mitsamt allen techn. Signaleinrichtungen die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer erhöhen.
Radweg – Markierung
In der Stadt gibt es aber auch Radfahrstreifen, oft klug angelegt als bloße Markierung welche der Autofahrer in gewissen Ausnahmesituationen auch mal übertreten darf. Jene stören unsereiner nicht, aber den Radfahrern selbst scheinen die wenig zu gefallen.
Denn wer hat sich noch nicht drüber geärgert:
Wenn es extrem eng ist, wenn 100e Autos hinter- u. nebeneinander, zu ihren Slalom zwischen Baustellen, Fußgängern und parkenden Autos genötigt werden – dann muss sich schnell noch ein Drahtesel-Artist dazwischen quetschen und in erratische Lenkbewegungen verfallen. Daneben liegt der Radweg oder Streifen verlassen da…
Zwischenruf eines Autofahrers
Der böse Autofahrer, oft als Melkkuh der Nation bezeichnet, ist Finanzier dieser und anderer Einrichtungen und darf dafür meist auf viel zu schmalen Schlagloch-Pisten dahin rumpeln und hat daher alle paar Jahre das Vergnügen neue Stoßdämpfer, Lager, Gelenke, Stabilisatoren uvam. zu brauchen. Zumindest wer keinen stärker gebauten SUV oder gar Geländewagen fährt (Ein “Stinker” also), wird das mitleidige Lächeln seines Mechaniker kennen.
“Pendler, lasst die Stinker stehen!”
“Nun, dann lass halt die Benzinkutsche und den Dieselstinker stehen und fahr mit Radl zur Arbeit, Einkauf” usw. Jene Meinung vertreten meist Leute, welche mit der 400 PS Karre die sich nur 3 Zacken am Stern leistet ums Eck wohnen und dennoch damit ins Büro fahren. Dann muss eben der Pendler die Umwelt retten und täglich 2x von Eisenstadt nach Wien u. retour radeln…
Rennradler dürfen alles?
Wie gesagt, nichts gegen Radfahren an sich, aber das diese Gruppe zwar über besagte Radwege verfügen kann und dennoch lieber auf Autofahrers Bahnen rumtorkelt ist eine Frechheit!
Das ist nicht nur am Land so wo die selbsternannten Rennfahrer rücksichtslos in der Mitte der Straße dahinzischen. Gerade so langsam, dass man überholen muss, aber auch so schnell das man einen Überholweg braucht, welcher oft nicht gegeben ist.
Also zuckelt man meilenweit hinter denen nach und hat den, in hautengen Trikot verpackten Arsch auf Augenhöhe. Wegschauen geht nicht immer, denn was wenn der Sportler am ISO-tonischen Fläschen nuckeln will und dabei wackelt wie ein Kuhschwanz im Orkan.
Sobald die Rennfahrer in Rudeln auftreten ist es ganz vorbei, denn schon zwei Exemplare müssen immer nebeneinander fahren. Was übrigens verboten ist und nur bei echten Trainingsfahrten erlaubt wäre. Nun hält sich jeder für einen Profisportler der in einen der, mit Pickerln gespickten Anzüge passt.
Der kleinste Teil beim Auto
sei “das Hirn des Fahrers” spottete man mal. Aber wie ist das beim typischen Radfahrer?
Nun, während Kinder ab 10 (mit Fahrradausweis), bzw. 12 allein die Straße dürfen, darunter nur in Begleitung einer mind. 16-jährigen Begleitperson, sollte man so einigen, welche deutlich über der Altersgrenze liegen auch eine Begleitperson mitgeben. Die Kleinen, welche trotz des naturgegebenen, engeren Gesichtsfeldes alles bemerken und auch schnell reagieren sind heute gut geschult und meistens brave Verkehrsteilnehmer.
Leider nimmt dieses Verhalten mit dem Alter ab und so taumeln die alten Radler scheinbar gehörlos und blind auf den Straßen umher und reagieren auf Warnsignale mit dem Speed eines Bahnschrankens.
Vor denen der übliche Rad-Profi natürlich auch nicht halt macht – denn was erlaubt sich so ein Zug? ER hat Vorfahrt!
Unheimliche Begegnung der dritten Unart
Eine ganz andere Reaktionszeit haben diese Leute aber, sobald man sie auf Verstöße oder gar auf Gefahren aufmerksam macht: Da erntet man ganz schnell Schimpf und Drohgebärden…
Ich hoffe das sich einige angesprochen fühlen, die anderen sollten nachdenken wie sie, wo unterwegs sind – denn es kann tödlich enden!
Haltet euch an die Vorgaben, so wie es die Kfz Fahrer auch tun (sollten) und mit ein wenig gegenseitiger Rücksichtnahme sollte es besser laufen.
Bedenkt, dass auch ein Kleinwagen vielfach stärker als das größte Mountainbike ist, dass ihr keine Knautschzone habt und immer den Kürzeren zieht. So wie Fußgänger keine Slalomstangen sind, so sind wir Autofahrer keine Radlerfressenden Monster. Aber wir sind auch nicht unbedingt immer und überall zum Ausweichen verpflichtet und müssen euch nicht jede Frechheit durchgehen lassen.
Zugegeben sollte man:
… das einspurige, egal ob mit Motor oder nicht, auch von den mehrspurigen zu oft genötigt, bedrängt und gefährdet werden. Dies ist bekannt und wird auch mal einen Artikel wert sein. Wie gesagt, man war ja auch nicht immer auf 380 Pferden mit dem 4l V8 Allrad-Landy unterwegs, sondern man bewegte Fahrräder, Mofas, auch Motorräder und wurde mit den Eigenheiten derer konfrontiert welche sich als die “stärkeren” fühlten.
Allen wünsche ich eine entspannte und unfallfreie Radlsaison!