Die Arbeit dieser “Manager der Pünktlichkeit” begann an einigen Bahnknotenpunkten Deutschlands und wird von dort aus letztendlich für eine Optimierung aller Zeitpläne der Deutschen Bahn sorgen.
Programm “Zukunft Bahn” – Punkt 1: Die Pünktlichkeit
Die Deutsche Bahn hat sich viel vorgenommen, das Programm “Zukunft Bahn” umfasste schon in einem Pressepapier aus dem Jahr 2015 gleich 8 Handlungsfelder, also Themenschwerpunkte welche bis 2020 umgesetzt werden sollen. Und die wichtigste Tugend, die Pünktlichkeit steht an oberster Stelle dieser Information.
Wir werden natürlich gerne über die weiteren Punkte berichten und freuen uns auf die nächsten Infos vom DB Konzern, denn deren Innovationen sind immer spannend. Und wären wegweisend für unsere öffentlichen Verkehrsbetriebe.
Doch hier soll es um die “Knotenkoordinatoren”, bzw. die “Manager der Pünktlichkeit”, wie ich sie gerne nenne, gehen.
10 Bahnhöfe haben Auswirkungen auf das gesamte Netz
Ein paar Kennzahlen verdeutlichen das Problem der Kausalität: 60 Prozent der verspäteten Abfahrten haben ihren Ursprung an den zehn verkehrsstärksten Bahnhöfen und wirken sich auf das gesamte Netz aus. Mit den Knotenkoordinatoren will die DB erreichen, dass bis 2018 an diesen zehn Bahnhöfen 90 Prozent der Züge im Fernverkehr planmäßig abfahren.
2015 begannen nun die ersten Knotenkoordinatoren ihre Arbeit an diesen 10 wichtigsten Bahnhöfen Deutschlands: Hamburg, Köln, Frankfurt, Hannover, Dortmund, Leipzig, Berlin, München, Stuttgart und Karlsruhe. Aus den ersten drei der Liste fahren täglich 1800 S-Bahn Züge ab und jeder davon sollte möglichst pünktlichst sein.
2016 kamen weitere 10 Bahnhöfe dazu: Mittlerweile sollen es schon 72 solcher Spezialisten sein, welche an bereits 20 Bahnhöfen von 05:00 bis 21:00 bereitstehen um die zeitlichen Abläufe zu optimieren.
Was tut so ein Knotenkoordinator?
Wenn man in einen Zug einsteigt und abfährt, ist eigentlich die meiste Vorbereitungsarbeit längst getan und kein Fahrgast merkt etwas davon. Aber gerade diese Vorbereitungen können viele Zeitverschiebungen bewirken. Wie man weiß, summieren sich Fehler und wo ein paar ungünstige Faktoren zusammen kommen, ist schnell wertvolle Zeit vertan.
Hier setzen die Knotenkoordinatoren an und analysieren alle Faktoren, die auf eine planmäßige Abfahrt Einfluss haben. Sie entwickeln und bearbeiten außerdem Lösungsmaßnahmen, die zum planmäßigen Start der Züge beitragen. Dabei arbeiten sie natürlich eng mit allen anderen Mitarbeitern zusammen, sind sozusagen eine Schnittstelle.
Es sind oft kleine Ursachen mit größeren Auswirkungen, welche man aber mit geringen Optimierungsmaßnahmen abstellen kann. Diese Spezialistenteams haben also kleine Details wie große Zusammenhänge im Blick.
Peter Gras, Knotenkoordinator am Frankfurter Bahnhof meint etwa: “Wir kümmern uns auch um Reisegruppen, wenn sie am Bahnsteig warten, denn auch hier kann eine gute Einteilung, Verteilung auf die Sitzplätze viel zum effizienten Ablauf beitragen“.
2018 fahren 90 % der Fernzüge planmäßig ab
Das Ziel des DB Konzerns ist es, die Pünktlichkeit in 2018 auf 90 % zu steigern. Und eben diese Knotenkoordinatoren sollen mit der Erhöhung der Quote planmäßiger Abfahrten dafür sorgen, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Wie gesagt, es ist ja nur ein Punkt von vielen um das gesamte Programm “Zukunft Bahn” bis 2020 zum Wohle aller Fahrgäste umzusetzen.
Interessant finde ich, wie es also etwa 70 Leuten gelingen wird, einen solchen gigantischen Betrieb wie die Deutsche Bahn, quasi “zur Pünktlichkeit zu erziehen”. Denn da wären allein in Deutschland fast 200.000 Mitarbeiter auf über 5.600 Bahnhöfen die es zu koordinieren gilt …