… wird steinig und schwer”. Doch der bietet so viel mehr! Wenn man ihn in der HELLSKLAMM sucht! Und wenn sich kein Weg findet? Egal. Ein Erlebnis-Bild-Bericht von meinem ersten Tag in der Offroad-Hölle.
Die “Hellsklamm” ist DER Eventforstbetrieb Niederösterreichs: Dort bietet sich reichlich Platz für alle möglichen und unmöglichen Outdooraktivitäten wie Offroadfahren, u(sehr)vam. Beim heurigen “Kickoff” steht eh mehr drüber.
Jeder Fan der geländegängigen Fortbewegung sollte diesen Ort mitten im tiefsten Wienerwald kennen. Ich schaffte es erst heuer endlich, obwohl es dieses Offroad-Paradies schon seit etlichen Jahren gibt.
Nun, am 28. und 29.04.2018 war es an einem trockenen (s. Bild), sonnigen Wochenende soweit!
Die Voraussetzungen seien ja gegeben, so dachte ich: Man nehme einen Allrad-Wagen, ein Paar Gummistiefel und eine Prise Verrücktheit – schon darf man dort mal reinschnuppern. Sind alle willkommen, vom Allrad Anfänger bis zum Hardcore-Piloten.
“Straßen? Wo wir hinfahren, brauchen wir keine Straßen!”
Wegen eines ur faden DSGVO Seminars schaffte ich es leider erst am Nachmittag zur Hellsklamm und eigentlich sollte man so um 08:30 dort sein.
Doch: “Wie finde ich die Location? Das Navi (meins verläuft sich in einer Telefonzelle) findet nix!” Eh klar, einfach den Spuren grobstolliger Reifen hinterher, dann ist man bald da.
Die schöne Rumpelpiste zum Basecamp wäre für zu tief gelegte Autos nicht gut – ist aber keiner Rede wert.
Vor allem nicht angesichts der Fahrzeuge die mir da plötzlich begegnen: Zwei lange Land-Rover 110 Defender, ein Pinzgauer und ups! – ein Hummer kommt mir auch noch entgegen.
Ich schaue, wo ich genau hin muss – doch wo sind die anderen plötzlich?
Aha, ausgetreten im Gemüse, man macht mir Platz, man respektiert sich von der ersten Reifendrehung an. Ich ver-Fahre ebenso, als ein kleiner “Würfel”, ein Suzuki Jimny entgegen kommt.
Tja und dann bin ich auch schon mitten im Zentrum des Offroader Himmels, äh Hölle: Das Basecamp und rundherum jede Menge Allrad Fahrzeuge aller Marken, Typen und Ausführungen! Dazwischen hunderte Leute in robusten Outfit, welche an ihren 4×4 oder 6×6 Fahrzeugen herum schrauben, Reifendruck anpassen, … usw.
Ist ja nur eine Reportage – von wegen!
Ich schaue mich fasziniert um und sehe überall Dreck – nichts als verkrusteten Schlamm, Äste-Reste und allerlei Souvenirs aus dem Wald – auf den Autos.
“Ach und so soll unser geliebter PRESSE-LANDY dann auch mal ausschauen??” Naja, ich bin ja nur für die Reportage da – mal “nur schauen” … jaja …
“Ich suche euren Chef, den Florian Lechner” sage ich so in die fröhliche Runde am Treffpunkt, eine Bretterhütte die sich auch als Startpunkt für die berüchtigte SuperKarpata ausweist. Sofort wird mir Auskunft erteilt und ich lerne den Chef kennen.
Trotz Vorbereitungsstress des ersten Offroad-Days der Saison hat er sofort Zeit für mich. Ich belabere ihn mit dem Umstand, dass unsere Termin-Ankündigung vom Kickoff in wenigen Stunden über 3000 x gelesen wurde. Er ist beeindruckt und: “Ja, hol dein Auto und fahr mal mit!”
ICH: “Echt jetzt? Tatsache – mit einen ehrwürdigen Freelander, ohne Untersetzung, ohne Starrachsen, .. oder ohne all den elektronischen Programm Klimbim moderner Allradler – soll da fahren dürfen?”
“Ja, ist eh nur die SUV-Strecke … das packt ihr zwei schon!”
Ok, ich bin auf der MotoCross Maschine aufgewachsen und fahre seit ewig auch 4-rädrig ins “Gemüse” wenn´s die Gelegenheit oder Notwendigkeit dazu gibt. Aber zu 80 % ist man halt auf der Straße unterwegs und so hat man auch nur relativ normale Reifen. Aber doch gute, nagelneue COOPERS, auch für Offroad.
Check und Formalitäten vor dem Start
Die Guides der Hellsklamm sehen auf einen Blick, “was die Fahrzeuge können könnten, könnte es der Fahrer auch“. Die erfahrenen Leute schauen auf die Reifen, Ausrüstung, Bodenfreiheit, … und bestimmen so die damit zu packenden Strecken.
So bestehe auch ich den prüfenden Blick unseres Instruktors für die erste Fahrt – in dem Fall sogar Chef Florian persönlich!
Ich darf Florian sagen – denn das Siezen wurde irgendwann, irgendwo in den Schlaglöchern vergraben. Egal ob Ingenieur, Hilfskraft, Arzt oder Student, egal welches Baujahr man hat – es gibt nur lockersten Umgangston. Rau, erdig aber ehrlich – passt – ich bin Zu Hause! (ok, “Nebenwohnsitz”)
Nach den Formalitäten (Haftungsbefreiung unterzeichnen, Mitglied werden,…) gibts den Ausweis, die Hellsklamm-Fahrerlizenz. Die Lizenz zum Gatsch-Killen und Nachweis artgerechter Haltung eines Geländeautos.
Die “SUV Strecke” oder “Der Vorhof zur Hölle”?
Los gehts! Schon auf den ersten Metern der “Anfänger-Strecke für SUV und so” wird klar: Das ist eine andere Liga hier.
Denn: Wer zb. bisher dachte, gewisse Strecken bei der Allradmesse oder am ÖAMTC Gelände wären “Offroad” – der irrte … Selbst da, wo die Fahrer der Autohäuser etwa die neuesten Allradler vorführten – das ist für Hellsklamm-Driver eine “brettlebene Autobahn“.
Doch Chef-Guide Florian zeigt uns geduldig, wie man selbst ohne die brachialen Ausrüstungen der “Kampfgeräte” oder ohne Programme, sein Vehikel heil über die wilden Waldwege bringt.
Denn da sind die einen halben Meter tiefen Schlamm-Spurrinnen, Schenkeldicke Äste und Steine, mindestens so groß wie Fußbälle – aber nicht so rund – im Gegenteil!
Die so verzierten Wege sind natürlich oft steil, inklusive enger, gatschiger Kehren und Hohlwege.
Am besten gefielen mir aber die “Pfützen”. Und in der höllischen Klamm sind das kleine, idyllische (mitten am Weg gelegene) Teiche, mind. eine Autolänge lang und wie tief? Keine Ahnung, die hellbraune Suppe ist wenig auskunftsfreudig.
Wir SUV-Beginner sind vom ersten, (Badewannen-Tiefen) Schlagloch an eine Gemeinschaft, man ist immer zur Stelle, wenn einer mal hängen bleibt. Ach was war ich stolz, mit einem Freelander mit UNIMOG oder Haflinger mithalten zu können. Oder dem modernen Nachfolger unseres Landys, einem Discovery Sport – der sich trotz normalen Reifen keine Schwäche gönnte!
Begegnungen auf höchster Ebene
Irgendwann, nach Stunden, lichtete sich plötzlich der Wald – wir sind an der Spitze des Vergnügens angekommen! Am “Juchee”, am höchsten Punkt der Eventlocation. Dort wird Rast gemacht und die Aussicht bewundert.
So mancher liegt aber unter seinem Auto und sichtet was noch alles dran ist – denn wie gesagt: Es ist die Hellsklamm …
Dort oben trifft man aber aber auch auf die Großen Allrad-Ikonen wie eben Land-Rover Defender, Puch G, Pinzgauer, Suzuki Samurai, Jeep Wrangler & Co.
Deren Auftritt ist ebenso spektakulär wie deren Abgang. Denn zb. wo ich parkte, dachte mir nichts bei – sagte einer “fahr ein Stück vor – da kommen dann welche herauf“. ICH: “hä? DA?!? Da ist nichts, nur metergroße Felsen und Baumstümpfe am 45 % Hang“.
Und sie kamen echt – über diesen Steilhang herauf! Unglaublich, aber wahr …
Nach der Pause und Besprechung der weiteren Route tauchen die großen Boliden einen Abhang hinunter, den man nie zu Fuß überstehen würde. Und wir beginnen auch mit dem Abstieg – wieder über abenteuerliche “Wege” Richtung Basecamp.
Irgendwann tauchte ein seltsames Ding auf: Ein langes, dunkelgraues Band zieht sich durch die Pampa: Eine echte Straße! So was vergisst man man einigen Stunden im “Gemüse”. Tatsache!
Trockenes Land in Sicht und Grillwürstel in Riechweite!
Am frühen Abend erreicht unsere “Expedition” das Basislager, welches man ohne die Guides nur schwer wieder finden würde. Da treffen nach und nach alle Teilnehmer aller Klassen ein, alle dreckig und glücklich – vor allem wenn die Fahrzeuge im wesentlichen noch als solche erkennbar sind.
Sofort gehts ans Putzen, der hauseigene Dampfstrahler wird von unzähligen Fahrzeugen belagert, was genug Zeit zum austauschen der Erlebnisse bietet. Natürlich wird überprüft, ggf. lose Teile wieder angeklebt, geschraubt, … (kommt bei den Hardcore Offroadern halt vor).
Erst wenn die Kampfgeräte versorgt sind, geht´s zum gemütlichsten Teil über: Abendessen, Tratschen, bei echt guten Grill-Würsteln und anderen Treibstoff lädt man sich wieder auf.
Das kann dann schon etwas dauern, man will ja nicht mehr weg. Es ist eine eigene Gemeinschaft in die man als Überlebender der Hellsklamm schnell aufgenommen wird.
Another Day in Paradise
Manche bauen Zelte an und über ihre Autos und träumen einem neuen Tag entgegen – dem Offroad Day 2 am Sonntag. Und dieser Sonntag sollte mir zeigen, dass wir Neue heute bloß den Vorhof der Hellsklamm sahen …
Der Bericht vom Tag 2, dem Hardcore Fahren mit Max vom Team “Erdferkel” am 6×6 Pinzgauer folgt!
(Jenes Team war auch bei der SuperKarpata 2018 mit dabei)
PS: wir sehen uns am 09.06.2018 beim nächsten Hellsklamm Offroad Day alle wieder – Zeit im Blick ist mit dem PRESSE-LANDY natürlich wieder dabei …
Schließlich noch die Foto-Galerie vom ersten Tag – und wieder: Warum zum Kuckuck sieht man auf keinem Bild wie steil es tatsächlich ist? Keine Ahnung – aber stellt euch ca. die doppelte Neigung vor – das passt dann in etwa …
DSGVO und Rechts-Hinweis:
Da hier Namen, Nummertaferln usw. zu sehen sind, sind es “personenbezogene Daten”. Jene wurden aber im journalistischen Kontext bei einer öffentlichen Veranstaltung geschossen und sind also nicht nur aufgrund des Medienprivilegs rechtens.
Wer sich dennoch hier nicht sehen will, schreibt uns und wir löschen sein Bild sofort.