Die neueste Version des beliebten Browsers macht sich unbeliebt: Websites mit HTTPS lassen sich nicht oder nur mit einem Haufen dramatisch klingender Warnungen und Tricks öffnen. Was steckt dahinter?
Kürzlich lieferte Mozilla die Version 65 aus und wer auch beim Browserupdate automatisch eingestellte, hat ihn wahrscheinlich auch schon.
Dieses Update wurde auch sehnlichst erwartet, Branchenkenner lobten an den Neuerungen vor allem die verbesserten Schutzmechanismen zum Blockieren von unsicheren Inhalten.
Doch ausgerechnet diese Sachen sorgen nun für Ärger?
AV-Tools Schuld?
Wer unter Windows mit Firefox 65 SSL gesicherte Seiten (beginnen mit “HTTPS“) laden will, bekommt die Fehlermeldung „Diese Verbindung ist nicht sicher“. Grund dafür seien fehlende Sicherheitszertifikate gewisser Anti-Viren-Programme. Jene müssen installiert werden, damit die Software verschlüsselte Verbindungen auf schädliche Inhalte scannen kann. Firefox stuft jene allerdings als unsicher ein und blockiert sie deswegen.
Vorwiegend, aber nicht nur seien die AV Tools von Avast, AVG sowie Kaspersky betroffen. Leider erfährt man bei denen nichts darüber. Naja, AVG gehört Avast und die sind bekennende Google Chrome Fans. Alles klar. Mehr zu diesem “Browser” folgt unten.
futurzone meint dazu:
Einige Anti-Viren-Hersteller haben bereits Updates angekündigt bzw. ausgeliefert. Falls der Fehler immer noch auftritt, können Nutzer wahlweise das HTTPS-Scanning der Programme manuell deaktivieren. Alternativ kann man Firefox erlauben, Zertifkate aus Windows zu akzeptieren.
Hersteller Mozilla selbst sagt nicht viel dazu, wir können nur auf https://bugzilla.mozilla.org/show_bug.cgi?id=1523701 verweisen.
Im Camp Firefox ist die Sache natürlich auch schon Thema, dort kann jeder fragen, mitreden oder Tipps geben und muss sich nicht mit unbedingt fachchinenglisch herumschlagen.
ZB: in dem Beitrag geht es schon um den neuesten Bug: https://www.camp-firefox.de/forum/viewtopic.php?f=1&t=127117
Das kostet wieder Marktanteile
Wir hoffen, diese ärgerliche Panne ist bald behoben. Denn Firefox hat eh enorm Marktanteile verloren, musste den Marktführer an den dämlichsten Browser (Chrome) abgeben. Solche Vorkommnisse werden wieder User kosten.
Ich erinnere nur an das wegschnippeln der Lesezeichen-Notizen, das entfernen der RSS Unterstützung und … viele weitere, beliebte Funktionen, die den Firefox einzigartig machten, die nun weg sind. Auch wenn das angeblich nur wenige Nutzer betraf – sind die doch potentielle Umsteiger.
Doch die meisten, welche wegen so etwas umsteigen, kommen frustriert zurück, denn die anderen Browser haben auch ihre Eigenheiten und Fehler. Dazu kommt die Umgewöhnung, auch wenn heute fast alle gleich aussehen, Unterschiede bei der Bedienung sind doch da.
Auch der Quantensprung zur Version 57, zum „Quantum“ machte den Feuerfuchs zwar viel schneller, aber nicht wieder zur Nr. 1. Klar, wir sind seit der ersten Version dabei und bleiben dabei, denn zumindest für mich ist der FF konkurrenzlos!
Die Version 65 hat, bzw. sollte nun neben dem neuen Tracking-Schutz noch einige Verbesserungen bringen:
- Besseres Video-Streaming für Windows-User: Die neue Videokomprimierungstechnologie AV1 wird unterstützt.
- Unterstützung für das WebP-Bildformat.
- Popupblocker wurde verbessert
- Sprachpakete erneuert
- Einfacheres Performance-Management
- usw.