Für die Österreichische Post sind in der Türkei alle Türen verschlossen

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Evrim Aras, CEO von Aras Kargo, nimmt zu den jüngsten Entwicklungen nach der gescheiterten Generalversammlung von Aras Kargo Stellung.

Evrim Aras beurteilt den Bruch zwischen der Österreichischen Post und den übrigen Eigentümern als endgültig. „Die Generalversammlung, die am 29. Juli in Istanbul stattgefunden hat, zeigte deutlich, dass es keine Basis für eine weitergehende Partnerschaft mit der Österreichischen Post gibt“, sagt Evrim Aras in ihrem Statement. „In der Generalversammlung konnte keine Einigung über die künftige Strategie von Aras Kargo erzielt werden. Wir waren mit derselben kulturellen Verständnislosigkeit und denselben divergierenden Auffassungen hinsichtlich des Managements konfrontiert, die unsere Beziehung schon in den letzten 3 Jahren belastet haben.“

Als CEO von Aras Kargo und Aktionärin der mit zusätzlichen Befugnissen ausgestatteten Gruppe A macht Evrim Aras auch klar, wie die Zukunftsstrategie für Aras Kargo aussehen müsse: „Gemeinsam mit den Mitarbeitern von Aras Kargo werden wir nicht zulassen, dass die Assets des Unternehmens oder die Interessen der türkischen Wirtschaft ausgebeutet werden. Wir werden mit Entschlossenheit für unsere Vision eintreten, nämlich unsere Position als globale Marke zu schützen und Wertschöpfung für die Türkei zu schaffen. Wir werden um jeden Preis verhindern, dass die Österreichische Post diese Marke in der Türkei zerstört.“ Evrim Aras betont in diesem Zusammenhang, dass der Einfluss der Österreichischen Post in der Türkei das Wachstum von Aras Kargo behindert und damit Shareholder Value vernichtet habe.

Die Probleme zwischen der Österreichischen Post und den türkischen Eigentümern von Aras Kargo haben sich nicht zuletzt deshalb verschärft, weil die aktuelle politische Situation ganz allgemein starke anti-österreichische Reaktionen in der Türkei ausgelöst hat. Die wachsende Antipathie gegen Österreich greift auch auf die Mitarbeiter von Aras Kargo über, die bereits vor der Generalversammlung gegen die Österreichische Post demonstriert haben. Diese Demonstrationen haben sich über das ganze Land verbreitet, auch an anderen Standorten von Aras Kargo gab es Proteste gegen die Österreicher.

„Für die Österreichische Post sind in der Türkei alle Türen verschlossen“, fasst Evrim Aras die aktuelle Situation zusammen und sieht nur eine einzige mögliche Lösung des Problems: „Wir fordern die Österreichische Post auf, sich aus dem Unternehmen zurückzuziehen. Wie wir bereits öffentliche bekanntgegeben haben, sind wir bereit, umgehend den bestehenden Anteil der Post an Aras Kargo von 25 % zurückzukaufen. Die Post würde mit einem solchen Schritt ihren eigenen Aktionären einen großen Gefallen tun.“

Quelle
Redaktionelle Adaption einer per APA-OTS verbreiteten Presseaussendung.