Helfen ist nicht selbstverständlich.

Pflege
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Deshalb erst einmal ein danke an alle Helfer.

Die Politik und die Wirtschaft alleine, wäre Ohnmächtig und Hilflos. Das sollte sich diese einmal ins Stammbuch schreiben, würde es die vielen freiwilligen Helfer nicht geben.

Pflegende Angehörige durch den Ausbau mobiler Dienste entlasten.

Von den österreichweit rund 453.000 Pflegegeldbeziehern werden 84% zu Hause betreut und zwar 45% durch Angehörige, 31% über mobile Dienste, 5% über eine 24-Stunden-Betreuung sowie 2% in teilstationären Einrichtungen. “Ohne pflegende Angehörige, davon ein Großteil Frauen, würde die pflegerische Versorgung in Österreich zusammenbrechen. Gerade jetzt nach Abschaffung des Vermögensregresses in stationären Einrichtungen sind eine Aufwertung und der Ausbau mobiler Dienste notwendig. Die Versorgung und Pflege von Angehörigen zu Hause ist unverzichtbar und darf  auch finanziell nicht schlechtergestellt werden als stationäre Pflege, was derzeit der Fall ist. Die Anliegen und Sorgen der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen sind ernst zu nehmen. Sie brauchen Unterstützung und Entlastung durch den weiteren Ausbau Mobiler Dienste”, erklärt Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen in der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich.

Pflege zu Hause durch mobile Dienste allein oder gemeinsam mit Angehörigen ist laut Hilfswerk Österreich die volkswirtschaftlich mit Abstand günstigste Variante. Ein Pflegeheimplatz kostet im Durchschnitt 34.600 Euro pro Kopf und Jahr, während für mobile Dienste durchschnittlich 4.200 Euro pro Kopf und Jahr aufzuwenden sind.

“Pflege und Betreuung ist Schwerstarbeit, das sollte sich jeder vor Augen halten. Gerade pflegende Angehörige, die im Alltag ihre eigenen Bedürfnisse immer zurückstellen, müssen darauf achten, dass die Balance in ihrem Lebensalltag nicht völlig aus dem Gleichgewicht gerät. Vor allem die Betreuung einer an Demenz erkrankten Person führt Angehörige oft bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Dies auch deshalb, weil Wertschätzung und Verständnis im Umfeld oft fehlen und Betroffene in eine soziale Isolation hineinschlittern, die zusätzlich eine große Belastung darstellt. Umso wichtiger ist es, in dieser Situation zu lernen, auf sich selber zu schauen und einmal Abstand von der Pflege zu gewinnen, ungeachtet von Meinungen und Kommentaren im Umfeld. Man muss es sich wert sein, sich selbst etwas Gutes zu tun und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen sowie Rat und Hilfe von Expertinnen und Experten zu holen. In dieser speziellen Lebenssituation braucht es auch spezielle Angebote, wie mehrstündige Tagesbetreuung zu Hause zur Entlastung Angehöriger, Besuchsdienste, mobile Physio- und Ergotherapie, Erholungsaufenthalte, Pflegestammtische sowie Beratung und Coachings für pflegende Angehörige”, so Schwarzmann.

“Die häusliche Pflege entspricht den Wünschen der Betroffenen am meisten und ist aus volkswirtschaftlicher Sicht auch kostengünstiger als die stationäre Pflege. Wenn kranke und pflegebedürftige Menschen einen mobilen Dienst möchten, dann dürfen sie finanziell nicht schlechter aussteigen als beim Aufenthalt im Pflegeheim. Hinzu kommt, dass die Mehrheit der pflegebedürftigen Menschen in den eigenen vier Wänden versorgt werden will. Der konsequente Ausbau der mobilen Pflege- und Betreuungsdienste sowie die Entwicklung neuer Angebote ist daher ein Gebot der Stunde. Schließlich brauchen alle Angehörigen mehr Unterstützung und Entlastung sowie Anerkennung und Wertschätzung. Sie sind der günstigste und verlässlichste Pflegedienst in Österreich. Es sind hier vor allem Frauen, die großartige Arbeit leisten”, unterstreicht die Bundesbäuerin abschließend.

Augenhöhe, Sorgsamkeit, ist mit Pflegern und Angehörigen immer angesagt.

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