„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ gilt immer noch?

Tendenzen gegen die Jugend, gegen die Zukunft der Arbeitswelt

Lehrausbildung
Lehrausbildung heute - zb. bei der Julius Blum GmbH | © von Julius Blum GmbH [CC BY-SA 4.0], vom Wikimedia Commons

Die Industriebosse haben nun ihren Konzern-Kanzler, klagen aber über Facharbeiter-Mangel. Angesichts der Schikanen, welche ausgerechnet auf Lehrlinge zukommen, zeigt sich, dass sich dieser Trend weiter abwärts bewegt.

Die Streiterei rund um den 12-Stundentag endet meist in gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen den Parteien. Klar ist diese Idee nicht allein am Mist der neuen Regierung Kurz – Strache gewachsen, sondern längst im roten Plan A verankert gewesen. Schlimmer noch, die SPÖ Kärnten hat sogar einen 13-Stundentag festgeschrieben.

Wer auch immer die lukrativeren Zuckerl für Großindustrie und Handelsriesen austeilt, ist möglicherweise egal, denn am Hintern der Bosse findet sich fast jede politische Trendfarbe;

Weitere Tendenzen gegen die Zukunft der Arbeitswelt

Doch der Mitarbeiter, die wertvollste Ressource der Wirtschaft, sollte ob der Diskussionen nicht übersehen, dass noch andere negative Tendenzen laufen: Gegen junge Mitarbeiter, gegen die Zukunft der Arbeitswelt.

Kürzungen bei der überbetrieblichen Lehre

Lehre
Anno domini: Ausbilder mit Lehrlingen beim Überprüfen der Arbeit | © Foto: Renate u. Roger Rössing / Quelle: Deutsche Fotothek? [CC BY-SA 3.0 de], via Wikimedia Commons
Die von der Regierung mit Unterstützung der Arbeitgeberseite beschlossene und ab September wirksame Kürzung der Ausbildungsbeihilfe für junge Erwachsene über 18 Jahre in einer überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) von 753 auf 325,80 Euro erschwert vielen jungen Erwachsenen den Zugang zu einer Ausbildung im zweiten oder dritten Anlauf.

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer: „Diese völlig sinnlose und unnötige Maßnahme raubt jungen Menschen ihre Zukunftsperspektiven und entzieht dem Wirtschaftsstandort die angeblich so dringend benötigten Fachkräfte!

Abschaffung der Jugendvertrauensräte

Junge Leute, die sich in den Betrieben für die Interessen der gleichaltrigen KollegInnen einsetzen, sollten vielmehr gefördert und nicht beseitigt werden! Wenn die Regierung das durchbringt, kann es sein, dass manche Jugendliche während ihrer ganzen Lehrzeit nicht ein einziges Mal wählen dürfen, denn Betriebsratswahlen finden nur alle fünf Jahre statt“ meint SPNÖ-Landtagsmandatar Hannes Weninger.

Ich, der Autor dieser Zeilen, war selbst einst Lehrling in der Maschinenbau-Branche. Zu Zeiten als tatsächlich „Lehrjahre keine Herrenjahre“ waren und man Jugendschutz noch im Wörterbuch nachschlagen musste.

Es fehlte in meinen Lehrbetrieb an allen Ecken und Enden der verschmutzen Hallen an jenen Dingen, die lt. Lehrplan eigentlich sein hätten sollen. Dazu unfähige Ausbilder und eine „Lohnauszahlung“ aus dem Geldbörsel der Lohnverrechnerin – uva. Missstände …

Also stellte ich mich zur Wahl zum „Jugendvertrauensmann“ für alle unter 21. Und gewann das auch, übte den Job auch aus. Leicht war es nicht, aber interessant.
Gemeinsam mit der AK konnte ich da so manches Problem lösen. Probleme, welche die Lehrlinge sicher nie an ältere, zb. an den Betriebsrat herangetragen hätten.
Wenn auch der Dank der Kollegen etwas karg ausfiel – unvorstellbar, dass man diese Positionen demontieren will!

Die Lehre ist ein Ausbildungs-, kein Dienstverhältnis!

Und um wieder die Kurve zum 12-Stundentag zu kriegen:
40.000 Lehrlinge über 18 fallen nun genauso in diese geplanten Überstunden Regelungen.

All diese jungen Menschen können dann auch zu Überstundenleistungen von künftig bis zu 20 Stunden pro Woche herangezogen werden. Zusätzlich wird das Entgelt der Lehrlinge gering sein, da nur der niedrigste Facharbeiterlohn im Betrieb dafür herangezogen werden muss.

Die Wirtschaft jammert über einen Fachkräftemangel. Die Zahl der Lehrlinge und der ausbildenden Betriebe sinkt Jahr für Jahr. Anstatt die duale Ausbildung weiter zu verbessern und Anreize für Lehrlinge zu setzen, scheint das Ziel der Regierung in Richtung Billigarbeitskräfte zu gehen.“ sagt Josef Rehberger, Jugendvorsitzender der Gewerkschaft PRO-GE.


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