Welche “Beute” bringt Wölfe dazu, sogar auf Bäume zu klettern? Die überraschende Antwort (*) hat unser positives Bild der grauen “Jäger” enorm bestärkt.
Eine besondere Doku beantwortet aber nicht nur diese Frage – sie dreht sich mehr darum, was den Haushund vom Wolf unterscheidet?
Ernstbrunn-Montana und zurück
Das Wolf Science Center (WSC) in Ernstbrunn erforscht nichts weniger als die jahrtausendelange Beziehung zwischen Menschen, Hunden und Wölfen. Um an diese Erkenntnisse zu kommen, startete dort ein einzigartiges Projekt:
Erstmals in der Canidenforschung ziehen drei Forscher nun ein Rudel Wölfe mit der Hand auf. Bisher hat man nur Erfahrungen mit Einzelaufzuchten gemacht. Die Wölfe im WSC dürfen Wolf im Rudel bleiben und bauen dennoch eine innige Beziehung zu ihren menschlichen Partnern auf.
Sechs Welpen und ein Todesfall
Im zweiten Teil erkennt Trainerin Bea Belenyi: “Ohne Leckerli geht bei Wölfen gar nichts. Ein Hund arbeitet auch ohne Belohnungshappen, ein Wolf muss zumindest wissen, dass ich etwas dabei habe“.
Die einzigen, die die kleinen Racker in die Schranken weisen, sind die privaten Haushunde des Forscherteams aus Zsofia Viranyi, Friederike Range, Kurt Kotrschal und Bea Belenyi. Diese Hunde sind bei der Aufzucht der Welpen ständige Begleiter.
Im Rudel geht es rund
Im dritten und letzten Teil wird das Rudel zusammengeführt. Die vier Welpen aus Amerika – Tatonga, Nanuk, Yukon und Geronimo – und die zwei Welpen aus der Schweiz – Apache und Cherokee – kommen zu den nun drei eineinhalbjährigen Wölfen. Besser gesagt, der Zaun zwischen den beiden Gehegen wird geöffnet.
Niemand weiß, was passiert. Bisher waren Aragorn, Kaspar und Shima nur bei den Kleinen zu Besuch. Wie aber werden sie reagieren, wenn sie ihr Revier dauerhaft mit den sechs Halbstarken teilen müssen und ein einziges Rudel bilden. Und welcher der Wölfe wird im Rudel das Kommando übernehmen?
Sendetermine auf ORF III
- Teil: 04.12.2018 13:35 Uhr “Ernstbrunn-Montana und zurück“
- Teil: 04.12.2018 14:20 Uhr “Sechs Welpen und ein Todesfall“
- Teil: 04.12.2018 15:10 Uhr “Im Rudel geht es rund“
In der dreiteiligen Reihe suchen Regisseurin Barbara Fally-Puskás und ihr Filmteam gemeinsam mit den Mitarbeitern des Wolf Science Center nach Antworten auf all diese Fragen:
- Was unterscheidet den Wolf vom Haushund?
- Welche Fähigkeiten gingen auf dem Weg der Domestikation verloren, welche wurden dazugewonnen?
- Wie reagieren die Wölfe auf neue Dinge? Wie die Hunde?
- Lassen sich Hunde ein Stück Fleisch einfach wegnehmen? Die Wölfe wohl eher kaum.
- Ab welchem Alter verstehen Hunde menschliche Zeigegesten? Wann die Wölfe?
- Warum folgen Wölfe der Blickrichtung des Menschen, während Hunde unverwandt weiter das Gesicht anstarren?
*) PS: Wölfe lernen auf Bäume klettern um sich zB. saftige Birnen zu holen. Angeblich decken sie bis zu 70 % des Bedarfs mit Obst. Die Mär vom “bösen Wolf” rückt damit weiter ins Märchenreich …