Vom Ehrenamt zum Arbeitamt

Bekanntlich ist der Österreicher gerne ehrenamtlich tätig und dies stützt jede Menge Branchen, bewahrt wichtige Organisationen vor dem Zusammenbruch. Über 3 Mio. Menschen leisten Millionen Arbeitsstunden, welche niemand bezahlen muss und mit denen vielen geholfen ist. Man kann den Leuten gar nicht genug dafür danken!
Den freiwilligen Helfern ist es oft Lohn genug in dankbare Gesichter zu sehen oder ein aufrichtiges „Danke“ zu hören. Wer schon mal ehrenamtlich arbeitete, egal ob bei Feuerwehr, Rettung oder sich in den überaus zahlreichen, oft gemeinnützigen Vereinen engagierte, wird dies bejahen.

Gewerbliche Nutznießer

Viele Branchen nutzen den Enthusiasmus aus und locken Arbeitssuchende unter falschen Versprechungen (Verdienste, Aufstieg, ..) und entsorgen die Leute sobald diese wenigstens eine Mindest – Entlohnung ansprechen.

Die üblichen Verdächtigen:

  • sind jene, welche die „Stellenangebote“ gewisser Tageszeitungen füllen.
  • die typ. „Arbeitgeber“ welche immer wieder die Arbeiterkammer beschäftigen
  • das AMS wenn es auf solche hereinfällt und ihre „Kunden“ zwangsweise bei den Gaunern verpflichtet
  • usw…

Leider sind auch Organisationen darunter, welche eigentlich für die Menschen da sein sollten.

Soziale Einrichtungen auch dabei?

Nebenwirkungen einer Arbeitsaufnahme
Nach dem Engagement bei einem der sozialen Arbeitgeber landet man möglicherweise beim AMS – das einen eventuell auch nicht helfen kann… Zu den Nebenwirkungen einer Arbeitsaufnahme fragen Sie ihren Berater oder das Salzamt.

Aus gegebenen Anlass ein Fall aus einer Einrichtung die Pflege für ältere und hilfsbedürftige Menschen anbietet. Es gibt da zwei bekannte Hilfs-Organisationen, welche gemeint ist, ist vorerst unwichtig, die Betroffenen wissen das eh selber.

Eine junge Frau, wir nennen sie mal Karoline P.; wollte einmal Altenpflegerin werden, ev. „auch sowas ähnliches„. Sie ging in St. Pölten in einen Kurs welcher so Zeit-Intensiv war das weniger mobile Leute aus entfernteren, südlichen Wiener Umland dort wohnen mussten. Karoline: „Die Ausbildung war auch viel Stoff, aber ich wollte eine dieser Stellen haben die da ausgeschrieben waren
Dh. es gab konkrete Stellenangebote bei der Organisation welche auch diese Ausbildung anbot. Zudem hat Fr. Karoline angeblich sogar eine Einstellungszusage, welche lediglich von der erfolgreichen Absolvierung der Schule abhing.

Nun, sie hat erfolgreich abgeschlossen, ging mit dem Zeugnis zur der lokalen Niederlassung die zugleich der Arbeitsort war. Dort empfing man die Mitarbeiterin in Spe mit offenen Armen. Sicher, wieder jemand der sich ehrenamtlich für andere einsetzt, wie toll…

Frau P. fiel aus allen Wolken als das Wort „ehrenamtlich“ ausgesprochen wurde. „Im Zettel vom Arbeitsamt stand doch was von Entlohnung nach Vereinbarung!“ Aber sie musste sich nun anhören das alle ehrenamtlich arbeiten würden, ja nach langer Zugehörigkeit gäbe es dann mal eine Aufwandsentschädigung.

Und so wanderte sie wieder dorthin wo alles begann, zum AMS.

Dies ist kein Einzelfall, später sollte Karoline von Freundinnen ähnliches hören. Auch andere werden so zu Gratis Arbeit überredet denn einige blieben dennoch. Wer sich´s leisten konnte, noch daheim wohnte hat dann durchgehalten. Und irgendwann wurde aus den ehrenamtliche tätigen Mädchen fix angestellte Damen welche auch was verdienen. Jene verteidigen das System heute und helfen weiter mit die nächsten AnwärterInnen zu verarschen.

Zugegeben, der Fall ist etwas länger her, aber hat sich was geändert?

Geringfügige Entlohnung versprochen

Heute erreichte uns eine Meldung wonach der gleiche Verein wieder Leute sucht:

ZITAT: Das …  bietet jungen Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren die Möglichkeit, die Arbeit im Sozialbereich kennenzulernen. Dabei kann man in der Praxis testen, ob ein Sozialberuf Freude macht und ...

UND:  „Für die 34-Stunden-Woche werden monatlich 390 Euro brutto gezahlt, dazu gibt es gesetzlichen Versicherungsschutz und ein Zertifikat am Ende“ hieß es vonseiten der Abt. Öffentlichkeitsarbeit der Organisation.

Sofern das stimmt wäre es zwar wenig, aber doch etwas. Für noch im „Hotel Mama“ wohnende Leute wenigstens eine kleine Aufwandsentschädigung. Nur steht zu befürchten das dies auch wieder nur ein Lockmittel ist, eine hohle Phrase wie „Entlohnung nach Vereinbarung„.
Wir würden gerne vom Gegenteil überzeugt werden, gerne hören das wenigstens ein paar Arbeitgeber der Branche diese so verantwortungsvolle Tätigkeit auch entsprechend honorieren.

Denn es ist da wie überall: „Wo man echte Leistung nicht honoriert, wird sie eines Tages ausbleiben„.

Politiker erhöhen sich ihre gigantischen Gehälter immer wieder um den Betrag welcher für andere das Monatsgehalt darstellt und leisten dafür einen Skandal nach dem anderen.

Paradox

Die im Artikel genannten Organisationen bietet ihren Klienten gegen sehr hohe Beiträge auch prof. Dienstleistung. Auch Beratung für Arbeitslose, Einstiegshilfen, Arbeitsassistenz, Beschäftigungsprojekte … bietet man an.
Doch im eigenen Betrieb arbeiten nach eigenen Angaben über 25.000 Menschen ohne einen Cent zu bekommen?

Eine Umfrage vom Herbst 2014 ergab das:

  • Fast die Hälfte aller Österreicher ab 15 ehrenamtlich arbeiten
  • Dies ist für über 80% „schon so in Ordnung„…

FAZIT: Egal was Politiker oder die Führungskräfte abheben, die Österreicher nehmen es hin und erfreuen sich an dem Ehrenamt – solange es nicht aufs Arbeitsamt führt…


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