Das Internet, bzw. dessen bekannteste Oberfläche, das “WWW”, ist für Millionen Menschen das Sichtfenster in das Web. Doch 99% der Inhalte liegen außerhalb des allgemein zugänglichen Bereichs und wer sich in das “Dark Net” wagt, begibt sich ev. in echte Gefahr.
Im Internet bekommt man viel, im „Dark Web“ bekommt man alles – buchstäblich! Das „Dark Web“ ist Marktplatz für alles, was erlaubt, verboten oder in der halblegalen Grauzone dazwischen ist, bis hin zu Drogen und Auftragsmördern.
Der Eingang ist in die Untiefen des Netzes nicht so schwer zu finden wie man glauben mag, ein kleines Programm mit 3 Buchstaben reicht fürs erste. Doch selbst die Anonymität im Zwiebelschalenmodell dieses U-Boots unter den Browsern ist trügerisch. Denn auch wenn man keine Spuren hinterlässt und Scripte blockt ist man in einen Bereich der seit langer Zeit von Profis der dunklen Seite der digitalen Macht beherrscht wird.
Also wer nicht grade seit Jahrzehnten im IT Business zuhause ist und wer an einer simplen Cookies-Verwaltung scheitert, sollte sich nie zu einer Reise ins “Dark Web” verleiten lassen. Denn der ist schnell nicht nur in der virtuellen, sondern auch in der echten Realität ein Opfer …
„Down the Deep, Dark Web” heißt der Dokumentarfilm der israelischen Filmemacher Duki Dror und Tzaki Schiff im Original, der tief in die Weiten des „Dark Web“ eindringt und dabei die Möglichkeiten und Gefahren des virtuellen Paralleluniversums erkundet.
Aber es tummeln sich dort nicht nur Verrückte, Kriminelle und Terroristen. Für Oppositionelle unter diktatorischen Regimen ist das „Dark Web“ meist die einzige wirksame Möglichkeit, der Überwachung durch den Staat zu entkommen. Aber auch in den freien Teilen der Welt nutzen Datenschutzaktivisten seit 15 Jahren das versteckte Medium mehr denn je für ihre Kommunikation, seit als Folge der Anschläge am 9. September 2001 der staatliche Ruf nach umfassender Massenüberwachung nicht nur in den USA immer lauter wurde.
„Die dunkle Seite des Web“ ist als ORF-Premiere im „dok.film“ am Sonntag, dem 2. Oktober 2016, um 23.05 Uhr in ORF 2 zu sehen.