Welche Reaktionen löste unser Spendenaufruf für ein Opfer von mehrfachem Machtmissbrauch bisher aus? Wie viel von den Prozesskosten konnten bisher mittels Fundraising hereingebracht werden?
Vielen Dank an unsere Leser!
Vor einem Monat, am 23.03.2021 wurde ein, hier sehr oft angeklickter Spendenaufruf gestartet. Die Spenden-Kampagne selbst, “Prozesskostenhilfe für Bloggerin” lief zeitgleich auf whydonate an.
Laut Live-Log Statistik wird der Aufruf noch immer alle 10 – 30 Sekunden angeklickt, gelesen und die Flut an Reaktionen steht dem sicher in nicht viel nach.
Wir danken allen, die an diesem Schicksal und den ungeahnten Folgen der schreibenden Aufarbeitung Anteil nehmen. Vielen erging und ergeht es ähnlich, viele Menschen starten Projekte, um sich selbst aus misslichen Lagen zu befreien und werden von anderen deswegen wieder in den Abgrund gestoßen.
In der Redaktion liegen seit langem Mails, Bilder, Dokumente von Leuten, welchen übel mitgespielt wurde und die sich an uns wenden, weil hier ohne Maulkorb darüber geschrieben wird. Manche der wahren Geschichten landeten auch im Fernsehen, in allseits bekannten ORF Magazinen.
Bisherige Spendensumme 25,- Euro
Wie auf der Kampagnen-Seite von www.whydonate.eu leicht zu erkennen, kamen bisher sagenhafte 25,- Euro zusammen.
Daher fragt man sich schon: “Wen muss man umbringen, um in Österreich auch finanzielles Mitleid zu erzeugen?”
In einem Land voller Spenden-Weltmeister ist es schon beschämend, wenn die Leute Mitleid heucheln, aber keinen Cent da lassen.
Dafür spendet(e) aber man aber eh an die Sekte des kurzen Messias und lässt viel Geld bei den groß organisierten Spendensammlern. Okay, diese werfen auch Millionen in die Werbung und sprechen (sowas von offen und voll ehrlich) unsere Mitschuld an dem Leid in aller Welt an.
Aber wir danken auch dem oder den unbekannten Spender(n),
welche diese 25 € gespendet haben.
Vielleicht waren 25 Menschen, die je einen Euro gaben oder nur einer? Wer weiß.
Wenn wir weiterhin 25,- pro Monat einsammeln, werden die Prozesskosten, welche die Spenden-Begünstigte zahlen soll, in ca. 16 Jahren beisammen sein.
Bis dahin werden zwar die Zinsen wieder eine Menge davon auffressen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt …
[whydonate id=”6n0oj”]
Doch die Österreicher sind nicht immer so zaghaft, wenn es ums Spenden geht, gell. Der bekannte Fall Walfried J. zeigt das recht eindrucksvoll.
Spendenflut für Mörder
Vor einiger Zeit wurde ein früher von seiner Pflegemutter missbrauchter Mann, Walfried J. selbst zum Mörder. Und zum Spendensammler.
Ungeachtet seiner (inzwischen abgesessenen) Tat klagt dieser heute deswegen das Land Steiermark mittels Amtshaftungsklage auf über 600.000 Euro.
Denn das Jugendamt wusste von der Gefährlichkeit der “Pflegemutter”. Immerhin war diese zuvor als Kindermörderin verurteilt worden. Trotzdem bekam sie wieder ein Kind zur Pflege.
Wie es nicht nur diesem Kind die folgenden Jahre ging, könnte aus einem Horrorfilm sein, war und ist in vielen Berichten zu lesen.
Weniger thematisiert wird, dass der, später junge Erwachsene ebenfalls zum Mörder wurde. Nein, nicht an der Frau, die ihn quälte, missbrauchte, sondern an einem unschuldigen Taxifahrer.
Aber: Von den kolportierten Prozesskosten von ca. 35.000 Euro wurden über 13.000 gespendet. Für einen Mörder.
Was diesem Jungen angetan wurde, ist schrecklich.
Andererseits: Der Fall, um den hier eigentlich geht, um den Machtmissbrauch und Missbrauch an einem Mädchen zeigt: Nicht jedes Opfer muss zum Täter werden!
Doris: “Ich habe niemanden umgebracht, nie jemanden weh getan, ein unschuldiger Mensch, der verfolgt und weiter missbraucht wird. Jetzt eben von Behörden und Gerichten … sehr vielsagend, diese hohe finanzielle Anteilnahme …”