Die ganze Business-Welt ist im Notbetrieb. Die ganze? Nein, einige Branchen leisten Widerstand und beharren stur auf alte Untugenden. Anhand einiger Beispiele wird deutlich was ich meine.
Beispiel 1: Die Bundesinnung der Fahrzeugtechniker
Als erfahrener Kfz-Lenker weiß man, wie schwer es ist, einen günstigen, freien Mechaniker mit Lizenz zum Pickerl-Picken (§ 57a) zu finden. Die Betonung liegt auf günstig und frei von Marken- u. Lieferantenzwang, Richtpreisen.
Jene sind aber meist kleine Firmen mit nicht mal einer Handvoll Angestellter, wo auch der Chef mit schraubt. Da stehen massenhaft Autos am Hof, die auf eine Behandlung warten.
Doch diese Mechaniker haben zu Recht einen guten Ruf. Sie können sich auch keinen anderen leisten. Ergo: Es dauert lange, dort einen Termin zu bekommen.
Nun steht der Pickerltermin an, aber im Mechanikerbetrieb des Vertrauens fehlt die Hälfte der Leute, weil krank, oä.
So eine Situation kann schnell die enge Pickerlfrist sprengen. Und: was, wenn der Kfz-Besitzer selber krank ist oder war?
Daher fordern viele, das man auch hier Einsicht hat und diese Fristen etwas lockert.
Aber nein: geht nicht, gibt’s doch!
„Kein Bedarf, Fristen zu verschieben oder zu erweitern“
Bundesinnung der Fahrzeugtechniker: KFZ-Betriebe gewährleisten auch in der Corona-Krise die Überprüfung.
„Unsere KFZ-Betriebe können – unter Einhaltung der geltenden Covid-19-Bestimmungen – die Überprüfung der geltenden Pickerl-Fristen gewährleisten. Dies ist wichtig in Hinblick auf die Verkehrssicherheit, weil eine mögliche Ausweitung der Toleranzfrist hier negative Nachzieheffekt wie einen Reparaturstau nach sich ziehen würde“, heißt es aus der Bundesinnung der Fahrzeugtechniker.
„Ich empfehle allen Fahrzeugbesitzern mit der Werkstatt ihres Vertrauens ehestens einen Termin für die notwendige Fahrzeugüberprüfung zu vereinbaren. Wir haben genügend Kapazitäten in den Betrieben, diese Aufträge abzuwickeln, da es sich um eine vorgeschriebene Überprüfung handelt“, so Josef Harb, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechniker.
Kundinnen und Kunden sollen sich an den KFZ-Betrieb ihres Vertrauens wenden und dort einen Termin vereinbaren. Auch wenn im Moment kein direkter Kundenkontakt möglich ist, wird die Dienstleistung in gewohnter Qualität erbracht.
Eine praktische Prüfung: 80 % durchgefallen!
Wir haben unsere 10 bevorzugten Werkstätten, Händler und Mechaniker telefonisch befragt und virtuell besucht. Ergebnis: 8 davon fahren im Notbetrieb mit extrem verdünntem Personalstand und verkürzten Zeiten. Manche haben komplett geschlossen, leiten blecherne Patienten an andere Organisationen weiter!
Apropos Organisationen: Selbst die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ schlossen ihre Stützpunkte und Zentren! Pannenhilfe gibt’s weiterhin, aber alles andere ist grade ein Luxusproblem.
Doch diese Tatsachen schaffen es nicht hinter die Schreibtische der WKO Innung für die Fahrzeugtechniker.
PS: Hierzulande sind die Vorschriften ohnehin so streng, dass jede Millionstel Abweichung von einer Norm schon ein schwerer Mangel ist. Und jene, hier besonders geächteten Youngtimer fahren auf anderen Kontinenten noch 15 Jahre. Weil sie hier kein Pickerl mehr kriegen …
Beispiel 2:
folgt …
Nur so viel sei verraten: … selbst Anwälte, Gerichte usw. schalten auf Notbetrieb – doch das AG/LG München und ein bekannter deutscher Abmahnanwalt haben nix anderes zu tun, als unschuldige Leute mit Urteilen zu terrorisieren …