AK fordert Abschaltstopp von Strom, Gas und Wärme

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„Niemand in Österreich soll inmitten der Corona-Krise die Sorge haben müssen, nicht mehr heizen oder kochen zu können“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl.
Daher fordert die AK rasch eine Absicherung für den kommenden Winter, sodass eine durchgehende Energieversorgung für besonders von der Krise belastete Haushalte gesichert ist.

Auf den Lockdown 1 im Frühjahr 2020 reagierten das Klimaschutzministerium und die Energiewirtschaft rasch: Mit den Strom- und Gasversorgern wurde auf freiwilliger Basis vereinbart, dass auf Abschaltungen während der Corona-Krise verzichtet werden soll. Betroffenen HaushaltskundInnen und Kleinunternehmen wurden Stundungen gewährt und Teilzahlungsbeträge reduziert.
Die AK hat diese Vereinbarung damals ausdrücklich begrüßt, jedoch auch auf Probleme hingewiesen. „Jetzt zeigt sich die Kehrseite der gewährten Stundungen, denn diese müssen nun zurückgezahlt werden.
Viele sind aber leider durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit immer noch mit Gehaltseinbußen konfrontiert und können diese nicht bezahlen.
Gleichzeitig steht der Winter vor der Tür, weshalb Energieabschaltungen unbedingt verhindert werden müssen“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl.

Ein vor kurzem veröffentlichter Monitoringbericht der E-Control enthält dazu Zahlen: Allein im Strombereich wurden 24.000 Teilzahlungsbeiträge reduziert und über 19.000 Stundungen gewährt – Rechnungen, die jetzt nachzuzahlen sind. „Wir sind vermehrt mit Anfragen von KonsumentInnen konfrontiert und hören dies auch von unterschiedlichen Sozialorganisationen. Die Menschen wissen nicht, wie sie es über den Winter schaffen sollen“, so AK Präsidentin Renate Anderl. Rasches Handeln ist nun auch beim Lockdown 2 notwendig, um die Energieversorgung zu sichern und nachhaltige Lösungen anzubieten.

Es muss gewährleistet sein, dass niemand in seiner Wohnung friert – gerade jetzt, wo wir uns erneut in einem Lockdown befinden. Zudem muss unbedingt verhindert werden, dass hohe Energierechnungen oder Rückzahlungen die Menschen noch weiter in Bedrängnis bringen.

Deshalb fordert die AK, in Anlehnung an die freiwillige Branchenvereinbarung im Frühjahr, einen erneuten Abschaltstopp von Strom, Gas und Wärme mindestens bis Mitte März 2021 sowie das Recht auf langfristige Ratenzahlungsvereinbarungen von bis zu 24 Mona-ten. Für jene Menschen, die ihre Rechnungen nicht zahlen können, fordert die AK einen Unterstützungsfonds für einkommensschwache Haushalte. „Wichtig ist, jetzt rasch zu reagieren“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl.

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